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Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 04.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 64
Abb.: 9
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Jeder Mensch wird auf irgendeine Art und Weise durch einen anderen geführt. Sei es in der Familie, im Freundeskreis, in der Schule und nicht zuletzt in dem Unternehmen, für das er tätig ist. Geführt werden kann, subjektiv betrachtet, gut oder schlecht sein. Das Führen von Personen wird in kaum einer Ausbildung gelehrt, meist werden ‚nur‘ Sachkenntnisse vermittelt. Die meisten Vorgesetzten sind befördert worden oder in diese Position gewechselt. Somit verfügen viele Führungskräfte über gute Fach- aber weniger gute Führungskenntnis. Der Führungsstil, das heißt die Art im Umgang mit Mitarbeitern, spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle. In der Fachliteratur gibt es eine Vielzahl von Führungsstilen, die sich theoretisch klar voneinander abgrenzen. Doch wie sieht es in der Realität aus? Gibt es den einen perfekten Führungsstil? Führt eine Führungskraft nach einem Stil oder sind Merkmale verschiedener Stile zu erkennen? Ist der Führungsstil ausschlaggebend für die Leistung der Mitarbeiter? Auf all diese Fragen versucht diese Arbeit eine Antwort zu geben. Grundsätzlich sind zwei Arten der Führung zu unterscheiden, die Unternehmensführung, die das Aufgabenziel und die Aufgabenverteilung in den Vordergrund stellt und die Personalführung, die sich vor allem mit der Verhaltensbeeinflussung der Mitarbeiter beschäftigt. Die Personalführung ist grundlegend für diese Arbeit.
Textprobe: Kapitel 5, Motivation: ‘Motivation kann allgemein als aktivierte Verhaltensbereitschaft eines Individuums im Hinblick auf die Erreichung bestimmter Ziele verstanden werden’. ‘Die Frage nach der Motivation ist die Frage nach dem ‚Warum’ des menschlichen Verhaltens und Erlebens’. Warum und aus welchem Beweggrund? Was veranlasst einen Menschen bestimmte Dinge zu tun? Die Motivation ist der innere Beweggrund zu handeln, der bei jedem Menschen anders zum Ausdruck kommt. Sie ist der Wille, der innere Antrieb und die Leistungsbereitschaft zu handeln. Motivation ist ein Sammelbegriff für den inneren Antrieb eines Menschen, der Verhalten auslöst, durch Kraft getrieben wird, das Verhalten steuert und beendet. Bedürfnisse spielen im Zusammenhang mit Motivation eine große Rolle, weil die Motivation aus Bedürfnissen hervorgeht. Bedürfnisse sind Mangelerscheinungen des menschlichen Organismus und ein Zustand des Wünschens und Begehrens, der Verhalten und Handeln beim Menschen hervorruft. Das Motiv ist der Beweggrund, der Anreiz des Handelns. Motive sind das Bedürfnis und der eigene Wille aber auch Abscheu und Angst, die zu einer Motivationssteigerung führen. 5.1, Menschenbilder: Menschenbilder sind vereinfachte und standardisierte Muster von menschlichen Verhaltensweisen, die Personen im Laufe der Zeit glauben, lokalisieren zu können. Menschen werden aufgrund ihres Verhaltens, ihrer Fähigkeiten, ihrer Einstellungen und ihrer individuellen Reaktionen einem Schema zugeordnet. Menschenbilder entstehen aufgrund von Meinungen einer beurteilenden Person über eine andere. ‘Das Menschenbild unterliegt einem Wandel, der sich im Wesentlichen auf die Bereiche Werthaltungen, Lebensstil, Erziehung und Beruf sowie Organisationsphilosophie bezieht’. 5.1.1, Motivationstypen nach McGregor: McGregor klassifizierte den Menschen in lediglich zwei unterschiedliche Gruppen. Er benennt diese unterschiedlichen Motivationstypen mit der Theorie Y und der Theorie X. Dem Menschenbild von Theorie Y liegen folgende Annahmen zu Grunde: Der Mensch arbeitet gerne und hat keine angeborene Abscheu der Arbeit gegenüber. Kontrolle und Strafandrohung bewegen diesen Motivationstyp nicht dazu, sich für die Ziele des Unternehmens einzusetzen. Er übt vielmehr Selbstkontrolle und Selbstdisziplin aus und fühlt sich selbst verpflichtet, die angemessene Leistung zur Erreichung der Unternehmensziele zu erbringen. Die Belohnung ist entscheidend dafür, wie sehr sich der Mensch den Zielsetzungen gegenüber verpflichtet fühlt. Die wichtigste Belohnung ist das Befriedigen der eigenen Bedürfnisse und die Selbstverwirklichung. Demnach ist dieser Mensch in der Lage, sich selbst zu motivieren. Bei geeigneten Bedingungen lernt dieser Mensch Verantwortung zu übernehmen und sogar zu suchen. Es mangelt ihm nicht an Ehrgeiz. Oft festzustellen sind Kreativität und Einfallsreichtum bei der Problembeseitigung. Das geistige Potential des Durchschnittsmenschen wird in der gegenwärtigen Situation kaum genutzt. Zur Motivation obliegt der Führungskraft die Aufgabe , dem Mitarbeiter die Möglichkeit zu geben, seine persönlichen Ziele erreichen zu können, selbstständig und ohne Druck zu arbeiten, ihn an der Entscheidungsfindung teilhaben zu lassen und ihm die Verantwortung, die er bereit ist zu übernehmen, zu übertragen. Die Theorie X beschreibt den Durchschnittsmenschen, der eine angeborene Abneigung gegen Arbeit hat und dieser versucht aus dem Wege zu gehen. Aus diesem Grund muss dieser Mensch zur Arbeit gezwungen werden. Um gute Leistung zu erbringen, muss er kontrolliert, gelenkt und geführt werden. Weil dieser Mensch das Tragen von Verantwortung meidet, wenig Ehrgeiz hat und besonders auf seine eigene Sicherheit aus ist, zieht er es allerdings auch vor, geführt und gelenkt zu werden. McGregor empfiehlt, ausschließlich vom Menschenbild Y auszugehen und die Bedingungen für die Realisation dieses Menschenbildes zu schaffen. 5.1.2, Die Grundtypen des Menschen nach Schein: Schein unterscheidet vier Grundtypen von Menschen. Er unterstellt, dass sich die Führungskraft ein Bild von ihren Mitarbeitern macht, das den Umgang und das Verhalten mit ihnen beeinflusst. Er klassifiziert den Menschen in: - den rational-ökonomischen Menschen, der in erster Linie monetär motivierbar ist, durch Gehaltserhöhung, Prämien, und so weiter, Arbeitswillen entwickelt. Dadurch ist er manipulierbar und passiv. Der Mensch ist emotional, sein Verhalten zur Bewältigung seiner Probleme aber rational. Das Unternehmen muss in diesem Fall das irrationale Verhalten steuern oder sogar ausschalten. Die Führungskraft muss die klassischen Führungsfunktionen wie Organisieren, Motivieren und Kontrollieren, ausüben. - den sozialen Menschen, der vor allem durch soziale Bedürfnisse motiviert wird. Aufgrund der Sinnentleerung der Arbeit sind soziale Beziehungen für ihn sehr wichtig. Die sozialen Normen haben einen größeren Einfluss auf diesen Menschen als Massnahmen und Anreize der Führungskraft. Bei dem sozialen Menschen muss die Führungskraft die Gruppe fördern, sie muss auf die sozialen Bedürfnisse des Mitarbeiters, wie beispielsweise Anerkennung und Zugehörigkeit, Rücksicht nehmen. - den sich selbst verwirklichenden Menschen, dessen Bedürfnisse sich hierarchisch anordnen lassen. Das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung steht bei ihm im Vordergrund. Er ist in der Lage, sich selbst zu motivieren und zu kontrollieren und bevorzugt es, selbstständig zu arbeiten. Bei der Erreichung des Unternehmensziels kann er sich selbst verwirklichen. Die Führungskraft unterstützt diesen Mitarbeiter bei seinen Aufgaben und Tätigkeiten, und fördert ihn in seiner individuellen Entwicklung. Sie bevollmächtigt ihn Entscheidungen zu treffen und lässt ihn am Arbeitsplatz mitbestimmen. - den komplexen Menschen, der sich je nach Situation vollkommen unterschiedlich verhält. Auch seine angestrebten Ziele sind situationsabhängig. Er ist äußerst wandlungsfähig und lernfähig, auch in Bezug auf Motive. Für die Führungskraft gilt keine allgemeingültige Strategie für den Führungserfolg. Sie muss die Unterschiede erkennen und ihr eigenes Verhalten situationsgemäß anpassen.
Sandra Schumacher, 1974 in Eschweiler geboren, studierte BWL an der VWA Aachen und machte ihren Abschluss 2005 mit dem Schwerpunkt Personalwesen. Die Führungssituation ihres seinerzeitigen Arbeitgebers war bei der Themenwahl der Abschlussarbeit der ausschlaggebende Faktor. Dazu führte sie in diesem Unternehmen eine anonyme Umfrage durch und wertete diese anhand der vorher zusammengetragenen theoretischen Grundlagen aus.
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