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- Wertorientierte Unternehmensführung: Bedeutung und Anwendung des Economic Value Added (EVA®) bei kotierten Gesellschaften des SMI Expanded®
Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 68
Abb.: 31
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Jahrzehntelang dienten klassische Kennzahlen, wie der buchhalterische Gewinn, als Orientierungsgrösse für Investoren und die Unternehmensführung. Eine Studie von Pellens, Tomaszewski und Weber aus dem Jahre 2000 zeigt, dass bereits 39 % der deutschen Grossunternehmen eine wertorientierte Kerngrösse wie EVA® oder CFROI verwenden. In diesem Zusammenhang ist die Fragestellung, ob sich dieser Trend auch an den Unternehmen, welche im SMI Expanded® gelistet sind, beobachten lässt, zentral. Dabei stellen sich Investoren und Analysten nicht nur die Frage, ob ein Unternehmen gewinnbringend operiert, sondern ob es einen Wert schafft bzw. eine nachhaltige Unternehmensstrategie verfolgt. Der Fokus hierbei liegt in einer zukunftsgerichteten Betrachtung. Bei der Beantwortung dieser Frage stoßen klassische Kennzahlen an ihre Grenzen. Diese Arbeit beleuchtet daher die verschiedenen Aspekte der wertorientierten Unternehmensführung.
Textprobe: Kapitel 3, Wertorientierte Unternehmensführung: Bei der wertorientierten Unternehmensführung oder, wie im angloamerikanischen Raum genannt, dem Value Based Management (VBM) verfolgt das Management einer Unternehmung das Ziel, dessen Unternehmenswert langfristig zu steigern. Althergebrachte Kennzahlen wie Umsatz oder Reingewinn reichen als Indikatoren dafür nicht mehr aus. Sämtliche VBM-Konzepte haben gemeinsam, dass eine sogenannte Spitzenkennzahl zur Steuerung und Messung verwendet wird. Diese Kennzahl hat als Ursprung ein Rechensystem. Durch Zerlegung und Visualisierung werden die Beziehungen der einzelnen Kennzahlen zueinander aufgezeigt. Dadurch entsteht eine Kennzahlenpyramide, welche mit der Spitzenkennzahl abschliesst. Der Vorteil gegenüber den klassischen Kennzahlen liegt darin begründet, dass die VBM-Methode die Berücksichtigung des ökonomischen Kapitals gegenüber dem rein buchhalterischen Gewinn betrachtet. Rechnungslegungsvorschriften, der Zeitwert des Geldes sowie Eigenkapitalkosten sind Kerngrössen, welche bei der Berechnung des ökonomischen Kapitals mit einbezogen werden. Die einzelnen Parameter, genannt Werttreiber, decken auf, bei welchen Parametern Wert vernichtet respektive generiert wird. Durch dieses Konzept lassen sich die Disziplinen der operativen sowie strategischen Unternehmensführung vereinheitlichen und als KPI (Key Performance Indikator) verwenden. Darüber hinaus eignen sich die Kennzahlen der wertorientierten Unternehmensführung bei der Zielvorgabe der variablen Vergütung der Unternehmensführung (Pilzecker, 2011, S. 21). Der Schwerpunkt dieses Kapitels sind, die Methoden der wertorientierten Unternehmensführung und deren charakteristischen Unterscheidungen aufzuzeigen. 3.1, Konzepte des Value Based Managements: Der Aktienkurs der Gesellschaften wird durch Shareholder, also Externe, beeinflusst. Daher ist eine interne Betrachtungsweise notwendig um die Maximierung des ökonomischen Gewinnes zu erreichen. Durch den vermehrten Einsatz wertorientierter Unternehmensführung entstanden auch eine Vielzahl neuer Kennzahlen und Bezeichnungen, welche auf bereits bestehenden Ansätzen fussen (Droste, Herrmann, Nieberl, Schmidt & Weiss, 2006, S. 7). Die Instrumente der wertorientierten Unternehmensführung eignen sich dazu besonders gut. Die Maximierung des ökonomischen Gewinnes steht bei den in der VBM-Schematisierung dargestellten Kennzahlen im Vordergrund. Diese Konzepte lassen sich bei der prospektiven wie auch der retrospektiven Planung gängig einsetzen (Pape, 2004, S. 131). In den folgenden Abschnitten werden die wichtigsten Konzepte des Value Based Managements vorgestellt. 3.1.1, Return on Capital Employed (ROCE): Die Basis für die Herleitung des ROCE bildet der Jahresabschluss. ‘Diese Kennziffer stellt einen auf der jeweiligen Rechnungsperiode bezogenen Massstab für die Beurteilung der Rendite per Definition inhaltlich beschränkten Gesamtkapitals dar’ (Lang, 2009, S. 123). Die Kennzahl erläutert, wie erfolgreich eine Gesellschaft mit dem zur Verfügung stehenden Eigen- sowie Fremdkapital arbeitet. Der ROCE sollte höher sein, als die Fremdkapitalzinsen. ROCE = Operating Profit/Capital Employed x 100 Der im Zähler verwendete Operative Profit (EBIT) gilt als Indikator für den im operativen Geschäft erwirtschafteten Erfolg. Steuerliche Aspekte sowie zinstragende Aktiva (Wertpapiere, Forderungen, liquide Mittel und Ausleihungen) werden nicht berücksichtigt. Die im Nenner verwendete Kennzahl Capital Employed lässt sich wie folgt ermitteln: Die zentralen Vorteile sind, dass ROCE die Ertragskraft des Gesamtkapitals reflektiert und Vergleiche zwischen Geschäftseinheiten ermöglicht. Da ROCE eine statische Kennzahl ist, ergeben sich Vergleichsmöglichkeiten nur im Zeitverlauf. Nachteilige Auswirkungen sind Neuinvestitionen sowie Beeinflussungsmöglichkeiten des Capital Employed. Des Weiteren können Steuern vom Management nicht beeinflusst werden (Steven & Sonntag, 2005, S. 93-94).
Marco S. Mori, BSc SUPSI in Betriebsökonomie, wurde 1987 in Olten geboren. Das Studium der Ökonomie an der Fernfachhochschule Schweiz (Teilschule der FH Südschweiz) schloss der Autor im Jahre 2014 mit dem akademischen Grad Bachelor of Science erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte der Autor umfassende praktische Erfahrungen als leitende Führungskraft in einem multinationalen Konzern. Fasziniert von der Fragestellung, ob sich eine Unternehmung mit wertorientierten Kennzahlen besser führen lässt, wurde diese in die akademische Schlussleistung integriert.