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- Was ist das Produkt von Schule? Grundlagen der Schulbetriebswirtschaftslehre
Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 68
Abb.: 9
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Internationale Untersuchungen wie PISA setzen das deutsche Schulsystem unter Reformdruck. Zu diesem Zweck wird offen oder verdeckt Wissen aus anderen Bereichen, z.B. der Betriebswirtschaftslehre, in das Schulsystem hineingetragen und angewendet. Dies wird unter anderem an den Qualitätsrahmen der Bundesländer deutlich, die sich fast alle am EFQM-Modell orientieren. Auch wenn Schulen noch nicht als Unternehmen geführt werden, ist ein Wandel des Verhältnisses von Schule zu ihren Schülern abzusehen. Schulen werden immer mehr zu Anbietern von Bildungsprodukten und Schüler zu deren Kunden. Soll dieser Weg weiter beschritten werden, so ist vor der Übertragung betriebswirtschaftlichen Wissens auf den Schulbereich folgende Frage zu klären: Was genau ist das Produkt von Schule? Die Antwort ist relevant für alle Bereiche des Schulbetriebes. Nur wer seine Produkte kennt, kann die Prozesse, die zu diesen Produkten führen, definieren und managen. Nur wer sein Produkt kennt, kann es vermarkten, mit der Konkurrenz vergleichen, etc. Produkte werden immer für Kunden erstellt, schon deswegen ist Klarheit notwendig, beispielsweise für den Zielgruppenbezug. Diese Arbeit leistet die Einordnung schulischer Produkte in die Modelle der Betriebswirtschaftslehre. Dazu bedient sich der Autor des BWL-Wissens über Dienstleistungen und Sachgüter. Für diese Einordnung wird das betriebswirtschaftliche Modell der Dienstleistung für die Anwendung auf Schule aufbereitet und die untersuchten Komponenten von Unterricht in das Modell der Dienstleistung eingeordnet. Wer mehr über diese Fragen erfahren möchte, sollte diese Arbeit lesen.
Textprobe: Kapitel 3., Der Beobachter und die objektive Erkenntnis: Die lange vorherrschende philosophische Tradition, dass zwischen der Vorstellung der Welt als Erkenntnis der Welt im Kopf des Menschen und der realen Welt draußen so etwas wie ikonische Relation oder Isomorphie, d.h. Übereinstimmung, herrscht, ist damit nicht mehr gültig, Glasersfeld, S. 19/20, S. 23 oben. Stattdessen werden die Signale der Sinnesorgane, die sich aus der strukturelle Kopplung ergeben, interpretiert, d.h. mit einer Bedeutung belegt, Glasersfeld, S. 21. Die ‘….Sinnesorgane nehmen Unterschiede wahr, nicht aber ‘Dinge’…’, aaO, ähnlich von Foerster, S. 58, Simon, S. 44. Wahrnehmung und Erkenntnis sind damit konstruierende und nicht abbildende Tätigkeiten, Glasersfeld, S. 30, d.h. das kognitive System errechnet aus den Informationen der Sinnesorgane die Umwelt, Simon, S. 45 unten. Und diese Konstrukte werden, da es sich um ein autopoietisches System handelt, aus den Operationen oder Bausteinen aufgebaut, aus denen das System besteht und dies orientiert sich jeweils am aktuellen Zustand des Systems. Objektive Erkenntnis ist damit unmöglich, Glasersfeld, S. 31. Erkenntnis ist somit nur noch subjektiv konstruiert vorstellbar und es gibt unendlichen viele Möglichkeiten, die Welt zu sehen / zu modellieren. Beobachten ist eine Operation des jeweiligen Systems, Luhmann, S. 142/143/147. Die Spezifik dieser Operation ist Unterscheidung und Bezeichnung, Luhmann S. 147, Simon, S. 59-65, wobei diese Unterscheidungen und Bezeichnungen wiederum Konstrukte des jeweiligen Systems und somit einzigartig sind. Der Beobachter ist ein System, welches durch fortlaufenden Beobachtungen entsteht, Luhmann, aaO. Ist der Beobachter Teil des Systems, welches er beobachtet, so ist dies Selbstbeobachtung, andernfalls Fremdbeobachtung, Luhmann, S. 151. Für das Folgende ist der Einschluss/Ausschluss des Beobachters entscheidend. Die Beobachtung eines Gegenstandes ist eine ‘Beobachtung 1. Ordnung’, die Beobachtung dieser Beobachtung des Gegenstandes eine ‘Beobachtung 2. Ordnung’, Simon, S. 42/3, Luhmann, S. 156. Kurz: ‘Ein beobachtender Organismus ist selbst Teil, Teilhaber und Teilnehmer seiner Beobachtungswelt’, von Foerster, S. 43. Die Beobachtung eines Beobachters geschieht im Hinblick darauf, was er (1.Beobachter) sehen und was er (1.Beobachter) nicht sehen kann, Luhmann, S. 156, bzw. mit welchen Mustern er (1.Beobachter) arbeitet. Im gesamten Aufbau hat der ‘Beobachter 2. Ordnung’ eine Schlüsselfunktion, denn mit dieser Instanz kann man die ‘Beobachtung 1. Ordnung’ verändern – genauer die Unterscheidung und Bezeichnungen - und damit andere Sichtweisen einnehmen. Dies ermöglicht Veränderungsfähigkeit. 4., Viabilität: Die Wahrnehmung und Modellierung der Wirklichkeit, die ein System vornimmt, müssen nicht mehr die Umwelt in irgendeiner Weise abbilden, sondern nur noch brauchbar zum Handeln sein, von Glasersfeld, S. 22. Dies ist Viabilität, d.h. die Fähigkeit in der Umgebung zu überleben und sich fortzupflanzen, von Glasersfeld, S. 25. Diese Überlebensfähigkeit bezieht sich nur auf die jeweils vorliegende Umwelt. Wie genau das System dies erreicht, darüber gibt der Begriff der Viabilität keine Auskunft, d.h. jede Handlung, die Überleben ermöglicht, ist viabel, von Glasersfeld, aaO. Demzufolge gibt es unendlich viele gültige Weltbilder. Über den Begriff der Viabiltät werden also nicht passende Weltbilder aussortiert, d.h. sie sind in diesem Sinne unwahr, Simon, aaO. Aufgegeben wird damit nur der Wahrheitsanspruch, Simon, S. 71.
Dietrich Schönbeck, 1963 in Hannover geboren, studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Jura und Lehramt Mathe/Physik für Gymnasien. Während seiner Tätigkeiten als Lehrer bei der Bundeswehr und an einer Kollegschule in Hamburg kam er immer wieder mit Organisationsfragen, Vertriebsfragen, etc. in Berührung. Im Zuge des Studium 'Schulmanagement' an der Uni Kaiserslautern nahm er die Gelegenheit wahr, im Rahmen seiner Masterarbeit die Querschnittsfrage von Unterricht als Dienstleistung zu untersuchen.
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