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- Von der Subprime-Krise bis hin zur Finanzkrise: Eine Betrachtung des Bankensektors
Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 10.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 52
Abb.: 11
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die Finanzkrise hat die Welt erschüttert. Experten aus Wirtschaft und Politik sprechen von der schwerwiegendsten Krise seit der großen Depression 1929, die, 2007 beginnend, weltweit für Pessimismus in allen Branchen gesorgt hat. Anfänglich wurde die Subprime-Krise als ‘amerikanisches Problem’ bezeichnet, das aufgrund der niedrigen Zinspolitik der Federal Reserve Bank of New York (FED) seit dem 11. September 2001 entstanden sei. Die wenigsten erahnten das Ausmaß der Kettenreaktion, die damit begann. Insolvenzen sowie Liquiditätsprobleme großer Marktteilnehmer ließen die Schockwellen bis in die Politik vordringen, während Zentralbanken weltweit Rettungspakete schnürten, um eine Systemkrise zu verhindern. Ihren Tiefpunkt erreichte die Krise im zweiten Quartal 2009 ob jedoch wirklich ein Ende in Sicht ist, lässt sich trotz zahlreicher Konjunkturmaßnahmen noch immer nicht beurteilen. In der vorliegenden Studie soll aufgezeigt werden, wie die Finanzkrise entstand, welche Rolle die Ratingagenturen spielten und welche Folgen die Krise für das Bankensystem hatte.
Textprobe: Kapitel 2, Subprime-Krise - Entstehung und Hintergründe: 2.1, Verlauf der Subprime-Krise: Der Beginn der Subprime-Krise ist auf den amerikanischen Immobilienmarkt zurückzuführen. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und dem Platzen der Dotcom-Blase wollte die USA die Wirtschaft mit billigem Geld ankurbeln, zur Vorbeugung der damals drohenden Rezession. Daraufhin senkte die US-Zentralbank Federal Reserve (FED) den Leitzins in den Jahren 2002 sowie 2003 bis auf ein Prozent und lockerte die Voraussetzungen für die Kreditvergabe, um für ein ausreichendes Angebot zu sorgen. Die daraus entstanden niedrigen Hypothekenzinsen und der zunehmende Anstieg der Immobilienpreise veranlasste die Amerikaner dazu, Häuser zu bauen, zu verkaufen und bestehende Hypotheken abzulösen. Dies führte zu einer steigenden Anzahl an Hauseigentümern, insbesondere unter den ‘Subprime’-Kreditnehmern. Als ‘Subprime’ werden einkommensschwache Haushalte mit problematischer Kredithistorie bezeichnet. Banken verzichten bei diesen Kunden auf eine individuelle Bonitätsprüfung, wie Arbeitsplatzsicherheit und Einkommensnachweise. ‘Dieser schnelle Anstieg in Kombination mit niedrigen Zinssätzen führte zu einer aggressiven Kreditvergabe in der Erwartung, dass künftige Preissteigerungen quasi als Sicherheit dienen würden: Auch wenn die Eigentümer mit ihren Hypotheken in Verzug gerieten, wären die Verluste der Kreditgeber immer noch durch die Wertsteigerung der Immobilien gedeckt’. Durch eine aufsteigende Inflationsrate erhöhte die FED stufenweise, ab Mitte 2004, den Leitzins, was dazu führte, dass die Zinsbelastung für die Kreditnehmer anstieg. Durch die Erhöhung der Leitzinsen sowie dem Erreichen der Marktsättigung in 2006 und 2007 setzte eine Abwärtsbewegung ein. Es entstand ein Immobilienüberangebot, das die Preise der Immobilien drückte. Bei 8,3 Millionen Eigenheimbesitzern überstieg das Kreditvolumen den Sicherheitswert des Hauses. Dies machte die Subprime-Kreditnehmer anfälliger für Zahlungsschwierigkeiten und somit wuchs die Anzahl der Zwangsvollstreckungen sowie der Zahlungsrückstände unter den Schuldnern. Das wiederum führte bei den Banken zur Gefährdung der Refinanzierung durch steigende Zinsen bei sinkenden Immobilienpreisen. Als Folge der ausbleibenden Tilgungen durch die Kreditnehmer, gerieten die Finanzinstitute in Liquiditätsengpässe, was eine Welle von Bankeninsolvenzen auslöste. Aktienkurse fielen und Misstrauen entstand zwischen den Banken, wodurch die Interbankgeschäfte zum Erliegen kamen. Für die Kreditinstitute wurde es zunehmend schwieriger Kredite aufzunehmen, um ihr tägliches operatives Geschäft zu erhalten. Nicht nur die Banken hatten massive Liquiditätsprobleme, sondern auch Hedgefonds oder Versicherer wie die American International Group, Inc. (AIG), denn auch sie hatten sich auf das Subprime-Segment spezialisiert. Unternehmen wie AIG, die Versicherungen von Tranchen übernahmen, schätzten das damit verbundene Risiko falsch ein. ie Amerikaner begonnen diese notleidenden Kredite als ‘neue’ Anlageform in Pakete zu schnüren und an internationale Institute zu veräußern. ‘So begann die gefährlichste und schwerste Krise seit dem zweiten Weltkrieg’. Diese Kredite wurden durch Finanzinstitute verbrieft und weiter verkauft, welche sich grundsätzlich auf verbriefte Hypothekenkredite beziehen, also Mortgage Backed Securities (MBS). Mit Hilfe der Collateralised Mortgage Obligations (CMO) wurde insbesondere die Verbriefung von Kreditforderungen des Subprime-Segments ausgeweitet und an den Kunden weiter verkauft. Somit wurden die Subprime-Hypothekenkredite geschaffen. Investoren wie Hedgefonds, Investmentfonds oder institutionelle Anleger kauften diese Papiere gern, da sie mit einer hohen Rendite und einem (scheinbar) geringem Risiko verbunden waren. 2.2, Die weltweite Betrachtung der Subprime-Krise: Die vorangegangene Subprime-Krise in den USA hatte nicht nur Einfluss auf Amerika, sondern betrifft die Länder weltweit. Aufgrund der vielfältigen finanziellen Verflechtungen, kam es zur internationalen Verbreitung der Krise. USA: In den USA ist eindeutig eine Talfahrt zu erkennen. Große amerikanische Investmentbanken verloren Milliarden an Dollar und unzählige Hedgefonds mussten geschlossen und liquidiert werden. Zudem beantragten viele Hypothekenfinanzierungsinstitute Gläubigerschutz. Großbritannien: Nach dem Boom der Immobilienpreise in den letzten Jahren kam es im September 2007 zu einer Refinanzierungskrise. Die Hypothekenbank Northern Rock verlor das Vertrauen tausender Kunden, weil sie sich nicht mehr bei anderen Banken refinanzieren konnte. Dies führte dazu, dass die Kunden in nur wenigen Tagen 3 Mrd. Pfund abhoben. Die Investoren konnten jedoch durch eine Staatsgarantie beruhigt werden. Nicht nur die Hypothekenbank Northern Rock, sondern auch andere Banken, wie die Paragon Group, HSBC und die Royal Bank of Scotland, mussten ihre Gewinnerwartungen deutlich nach unten korrigieren. Deutschland: Obwohl die Subprime-Krise Deutschland schon im Sommer 2007 erreichte, hielt die positive Entwicklung durch optimistische Wirtschaftsprognosen noch bis Januar 2008 an. Trotz mehrfachen Anlaufs, wurde der Widerstandbereich von 8000 Dax-Punkten nicht erreicht und läutete damit einen Abwärtstrend ein. Bankenhäuser wie beispielsweise die IKB Deutsche Industriebank und Sachsen LB, kamen durch die Finanzkrise in eine existenzbedrohende Lage. Zugleich verbuchten die BayernLB sowie die WestLB Milliarden Verluste. Diese fallen auf die öffentlichen Kassen zurück. China: Auch die chinesischen Banken, sowohl die Bank of China als auch die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), mussten Investitionen in den Subprime-Markt zugeben und Verluste von rund 11,2 Mrd. Euro hinnehmen. Noch ist unklar inwieweit sich die Subprime-Krise auf das Wirtschaftswachstum der Volksrepublik China auswirken wird, jedoch ist klar, dass sich das Geldmengenwachstum weiter fortsetzt. 3, Hypotheken- und Investmentbanken – War die Verbriefung eine Ursache der Krise?: 3.1, Die Rolle der Hypothekenbanken in den USA: Eine Hypothekenbank in den USA ist eine staatlich lizenzierte Bank, die kein Einlageninstitut ist, so dass sie keine Erlöse daraus generieren kann. Aus diesem Grund benötigen Hypothekenbanken wie Freddie Mac und Fannie Mae, Mittel vom Sekundärhypothekenmarkt. Erträge erzielen diese Banken durch Kreditvergabegebühren und Kreditverarbeitungsgebühren. Viele Hypothekenbanken verkaufen diese Kredite kurz nach ihrer Zusage und verdienen sich somit eine Prämie. Der Investor, der den Kredit ankauft, bekommt die Erträge aus den Gebühren für die Verwaltung und Bearbeitung des Kredites, solange der Kredit beim Schuldner bleibt. Hypothekenbanken gründen Tochtergesellschaften, um das Hypothekengeschäft auszuüben, da diese weniger streng überwacht werden und keiner bundesstaatlichen Aufsicht unterliegen. 3.2, Finanzprodukte der Investmentbanken: Finanzprodukte von Investmentbanken wie Asset Backed Securities (ABS), Mortgage Backed Securities (MBS) und Collateralized Debt Obligations (CDO) sind zwar mit einem gewissen Ausfallrisiko verbunden, jedoch bieten sie dem Investor höhere Renditen als Staatspapiere. 3.2.1, Asset Backed Securities (‘ABS’): Asset Backed Securities sind durch Vermögenswerte besicherte Wertpapiere und haben das Ziel, bisher nicht liquide Vermögensgegenstände, in der Regel Kreditforderungen, in festverzinsliche, handelbare Wertpapiere umzuwandeln. Bei einer ABS-Transaktion, auch Verbriefung genannt, werden Forderungen in einen Pool übertragen oder zusammengefasst. Dieses Portfolio dient als Basis für die Schöpfung neuer Wertpapiere. Im einfachsten Fall werden Anleihen verkauft, deren Zahlungsströme aus den Rückzahlungen der Forderungen genommen werden. Nun muss der Käufer der Anleihen die Finanzierungsmittel aufbringen. Die Forderungen werden an eine eigens für diesen Zeck gegründete Gesellschaft verkauft. Um diese, von der Zweckgesellschaft, ausgegebenen Anleihen verkäuflich für Investoren zu machen, mussten Bonitätsverbesserungsmaßnahmen vorgenommen werden, welche beispielsweise aus Kreditlinien von Banken oder Kreditversicherungen bestehen. Der Vorteil der Verbriefung besteht darin, dass die Bilanz der Bank geschmälert wird und sie die Umschlagshäufigkeit ihres Eigenkapitals erhöhen kann, um mehr Gewinne zu erwirtschaften. Asset Backed Securities basieren vorwiegend auf der Qualität der verkauften Forderungen.
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