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- Volatilität als Handelsstrategie: When the VIX is high, it’s time to buy
Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 04.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 40
Abb.: 7
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Für Investoren ist es in Zeiten stark schwankender Finanzmärkte von Bedeutung, ein möglichst diversifiziertes Portfolio zu konstruieren, welches auch bei negativen Schwankungen, die Risiken eines Verlustes versucht zu minimieren. Volatilität, abgeleitet aus dem lateinischen Wort volatilis für fliegend, flüchtig, hat besonders in finanzwirtschaftlichen Kontexten stark an Bedeutung gewonnen. Das Risiko einer Schwankung um den Mittelwert eines Investments kann durch die Volatilität gemessen werden. Sie gilt häufig auch als Risikomaßzahl einer Anlagemöglichkeit und ermöglicht eine Aussage über das vergangene und zukünftige Schwankungsverhalten eines Investments. Bereits in den 1980er Jahren kam die Idee auf, das Risiko von Kursschwankungen sicht- und handelbar zu machen. Mit der Begründung des Volatility Index (VIX) durch die Chicago Board of Exchanges (CBOE) im Jahre 1993 und der Möglichkeit Optionen auf den VIX zu handeln, wurde ein bedeutender Schritt hin zu modernen Volatilitätsinvestments gelegt. Der VIX berechnet sich durch die zukünftig erwartete explizite Volatilität von Optionen auf den S&P 500 und weist eine negative Korrelation zu diesem auf. Genau diese Gegenläufigkeit der Indizes ermöglicht es Investoren, bei einem fallenden S&P 500, von einem Anstieg des VIX zu profitieren. den VIX zu handeln, wurde ein bedeutender Schritt hin zu modernen Volatilitätsinvestments gelegt. Der VIX berechnet sich durch die zukünftig erwartete explizite Volatilität von Optionen auf den S&P 500 und weist eine negative Korrelation zu diesem auf. Genau diese Gegenläufigkeit der Indizes ermöglicht es Investoren, bei einem fallenden S&P 500, von einem Anstieg des VIX zu profitieren. Aufgrund der anfänglichen Komplexität von Volatilitätsinvestments hat es in den letzten Jahrzehnten zunehmend einfachere Möglichkeiten, besonders für Privatanleger gegeben, Volatilität zu handeln. In der vorliegenden Studie wird ein Leitfaden angeboten, mit dem es ermöglicht wird, aufgrund der Eigenschaften der Volatilität und insbesondere des VIX in bestimmten Marktphasen mögliche Handelsstrategien einnehmen zu können. Dabei soll der Fokus nicht auf dem Vergleich von Volatilitätsinvestments und der empirischen Auswertung liegen. Der Schwerpunkt soll darauf liegen ein Verständnis dafür aufzubauen, welche Faktoren an den Finanzmärkten dafür sorgen, dass wir bestimmte Verhaltensweisen der Volatilität und des VIX beobachten können.
Textprobe: Kapitel 3.4, VIX im Blickwinkel der Effizienzmarkthyptohese: Am 15.08.2008 fand die Bekanntgabe der Insolvenz der Lehman Brothers Bank statt, die in der ex-post Betrachtung eine der größten Wirtschaftskrisen der vergangenen Jahrzehnte auslöste. Der VIX wies an diesem Tag einen Stand von 19,60 Prozent auf. Man müsste nun davon ausgehen, dass der VIX noch an diesem Tag neue Höchststände erreichte, aufgrund der fatalen Konsequenzen aus der Insolvenz für die globale Finanzwirtschaft. Betrachtet man die Schlusskurse des VIX, so kann man in der Zeit nach der Insolvenz im August 2008 einen eher mäßigen Anstieg in Bereichen zwischen 20-25 Prozent des VIX feststellen. Anfang September hingegen begann der VIX von 25 Prozent bis auf 50 Prozent anzusteigen. Erst am 27.10.2008 erreichte der VIX schlagartig seinen Höchststand von 80,06 Prozent. Wir können eine deutliche Verzerrung zwischen dem eigentlichen Ereignis und der Reaktion des VIX feststellen und somit der Risikowahrnehmung der Investoren. Nachfolgend möchte ich versuchen, die Verzerrung zwischen der Bekanntgabe der Information und der Reaktion der Anleger zu erläutern. In einem Markt treffen Angebot und Nachfrage, vertreten durch Käufer und Verkäufer, aufeinander, um einen für alle Seiten akzeptablen Gleichgewichtspreis zu verhandeln. Man kann dieses als ein zwei Parteien-Spiel betrachten. Entscheidend ist hierbei der Informationsstand der sich gegenüberstehenden Parteien. Dabei sollen alle wichtigen, für die Preisfindung nötigen Informationen bereits im Preis vorhanden sein. Es ist somit keiner Seite möglich, aufgrund von Informationsasymmetrien, einen höheren Gewinn zu generieren. Man spricht hierbei von einem effizienten Markt. Zum Zeitpunkt der Insolvenz hatten alle Marktteilnehmer den gleichen Informationsstand und hätten in der ex-post Betrachtung deutlich negativer reagieren müssen, was ein Anstieg des VIX zur Folge hätte. Allerdings weist ein kritischer Teilaspekt der Effizienzmarkthypothese auf ein weit verbreitetes Phänomen an Märkten hin. ‘ It may be that when important new information comes into the market it cannot always be immediately evaluated precisely”. Anhand dieser Argumentationskette können wir erkennen, dass es sich beim VIX lediglich um eine Annäherung an die zu erwartende Schwankung an den Aktienmärkten handelt. Je nachdem wie stark die Informationen gewichtet und verarbeitet werden von den Marktteilnehmern, wirken sich Informationen mittelbar oder unmittelbar auf die Aktienmärkte und folglich den VIX aus. Es wird deutlich, dass der VIX sehr stark abhängig von den Risikoeinschätzungen der Marktteilnehmer und kein Garant für die vom Markt erwartete Risikoeinschätzung ist. Unter Berücksichtigung der Effizienzmarkhypothese wäre ein Indikator wie der VIX nicht nötig, da alle Informationen in entsprechender Höhe bereits in den Kursen enthalten sind.
Philipp Baumeister wurde 1989 in Bielefeld geboren. Im Jahr 2013 absolvierte er an der Universität Bielefeld das Studium der Wirtschaftswissenschaften mit dem Grad Bachelor of Science. Er sammelte während seines Studiums praktische Erfahrungen in den Bereichen der Geschäftsführung und Verwaltung von gemeinnützigen Vereinen, Rechnungswesen und Steuerlehre. Derzeit wird das Masterstudium begonnen und die Tätigkeit in einer Steuerberatungskanzlei studienbegleitend durchgeführt.