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Wirtschaftswissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 32
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Praxis des Case Managements ist bis heute in viele verschiedene Handlungsfelder eingeführt worden. So wird es zum Beispiel in der Altenhilfe, in der Suchtkrankenhilfe, in der Sozialpädiatrie, in der Wohnungslosenhilfe, in der Krankenhaussozialarbeit und in der Rehabilitation behinderter Menschen eingesetzt. Interessant ist, dass sich Case Management den ständig wechselnden Erfordernissen und den Veränderungen in den Humandiensten anpassen kann. Der Grundsatz des Case Management bleibt, egal wo es speziell eingesetzt wird, immer der gleiche. Es verhält sich neutral zu seinen Anwendungen. Die Systematik kann beliebig spezialisiert werden, was in Deutschland zu den unterschiedlichen Bezeichnungen führt. Die vorliegende Hausarbeit thematisiert die theoretische Auseinandersetzung zur Anwendung des Case Managements in der sozialen Arbeit und betrachtet die unterschiedlichen Facetten des Case Managements.

Leseprobe

Kapitel 4, Modelle des Case Management: 4.1, Modelle: Die Vorgehensweise des Case Management setzt sich aus einer Reihe von Schritten und Phasen zusammen. Auch wenn das Case Management so vielseitig einsetzbar ist und in vielen verschiedenen Arbeitsbereichen Einsatz findet, steht dahinter doch jedes Mal ein Grundkonzept. Die Kernfunktionen kommen nacheinander in der Ablauforganisation eines Hilfeprozesses vor. In der Literatur haben diese Ablauforganisationen jedoch nicht immer die gleichen Begriffe. Das ergibt sich aus den verschiedenen Ansichten der verschiedenen Autoren, auf welche ich im Folgenden eingehen möchte. Das Case Management führt nach David Moxley einzelne Funktionen aus, die er als assessment (Einschätzung, Abklärung), planning (Planung), intervention (generell: die Durchführung), monitoring (Kontrolle, Überwachung) und evaluation (Bewertung, Auswertung) bezeichnet. Marie Weil hat eine weitergehende Unterteilung in so genannte ‘Schlüsselkomponenten’ vorgenommen. Sie unterteilt dabei in Ausfindigmachen und Auswahl von Klienten, individuelle Einschätzung und Diagnose, Planung der Dienstleistung und Bestimmen von Ressourcen, Heranführen des Klienten an von ihm benötigte Dienste, Implementation und Koordination der Dienstleistungen, Kontrolle der Erbringung von Dienstleistungen, anwaltliches Handeln und Evaluation. Noch etwas anders beschreiben Julius R. Ballew und George Mink ihre Stadien des Unterstützungsmanagements. Sie unterteilen in Verpflichten, Einschätzen, Planen, Erschließen der Ressourcen, Koordinieren und Entpflichten. Lowy strukturiert den Hilfeprozess im Case Management in fünf Phasen. Sie unterteilt in ‘case finding’ (Suche der Klienten in ihrem Wirkungskreis), ‘assessment’ (Abschätzung), ‘Verknüpfung (linkage) von Klientensystem und Hilfeleistung’, ‘Ausführung’ und zuletzt ‘Kontrolle und Evaluation’. Wie sich zeigt, gibt es viele Unterschiede in der Gliederung und der Bezeichnung der einzelnen Funktionen. Jedoch bleiben die Logik des Ganzen und die Abfolge der Funktionen in ihrer Verbindung gleich. In der sozialen Arbeit gibt es mehrere verschiedene Handlungskonzepte, welche eine phasenorientierte Struktur aufweisen. Es werden planbare Arbeitsweisen und prozesshaft angeordnete Arbeitabläufe eingesetzt. Anders ist es beim Case Management. Hier soll erreicht werden, dass Hilfestellungen in der sozialen Arbeit, die meist komplexe Vorgänge sind, zusammengefügt werden. Die sozialen Dienstleistungen sind oft zersplittert oder spezialisiert. Die grundlegende Struktur der verschiedenen Modelle kann auf jegliche Arbeitsvorhaben angewendet werden. Die Differenzierungen in den Modellen nehmen die Anforderungen an eine Fallarbeit, ein prozess-, beziehungs- und systemorientiertes Case Management in der Sozialen Arbeit auf. Die Modelle lassen sich auch auf den Pflegebereich und den Gesundheitsbereich anwenden. Neuffer sagt: ‘Die Phasen sind nicht strikt abzuhandelnde Teilstücke, sondern versuchen die Komplexität zu erfassen, Komplexität durch strukturierte Vorgehensweisen zu reduzieren, um an den Kern von Problemstellungen zu gelangen und die effektivste und effizienteste Hilfe herauszuarbeiten’ (2005, S. 51). Es ist also auch möglich eine zurückliegende Phase erneut aufzugreifen, besonders dann, wenn es während einer Hilfestellung zu einer erheblichen Veränderung der Situation, durch eine Krankheit oder plötzliche Arbeitslosigkeit, kommt. Dann muss der Handlungsplan verändert werden, oder die Ziele werden neu gesetzt. Auch im Verlauf des Hilfeprozesses ergeben sich immer wieder neue Erkenntnisse und Informationen. Dadurch muss der aufgestellte Hilfeplan immer wieder optimiert und die neuen Informationen darin berücksichtigt werden. Wendt sagt: ‘Die Funktionen im Case Management verlangen vom Case Manager, daß er über entsprechende Fähigkeiten verfügt. Insofern beschreiben die einzelnen Phasen – Zugangseröffnung, Assessment, Planung, Überwachung, Evaluation und Rechenschaftslegung – auch die Kernkompetenzen in der beruflichen Arbeitsweise. Der Case Manager muß nach außen und mit Klienten kommunizieren, Rollen klären und Absprachen treffen, Situationen und Personen einschätzen können, sich in der Planung auf Mittel und Wege verstehen, koordinieren, anwaltlich handeln, Vorgänge und Ergebnisse bewerten und sie dokumentieren können. Mit diesen Fähigkeiten läßt sich im Einzelfall angemessen handeln – und eine bloß mechanische Ausführung der Schritte im Case Management vermeiden. Es ist kein Rezept, wie sich soziale Probleme lösen, Kinder erziehen oder Krankheiten behandeln lassen’. (2001, S. 102).

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