Suche

» erweiterte Suche » Sitemap

Wirtschaftswissenschaften

Stefan Bierwisch

RFID Radio Frequency Identification: Grundlagen und Einsatzmöglichkeiten

ISBN: 978-3-95684-142-2

Die Lieferung erfolgt nach 5 bis 8 Werktagen.

EUR 24,99Kostenloser Versand innerhalb Deutschlands


» Bild vergrößern
» weitere Bücher zum Thema


» Buch empfehlen
» Buch bewerten
Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 60
Abb.: 15
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Der Begriff RFID (Radio Frequency Identification) bezeichnet eine moderne Form der eindeutigen Kennzeichnung von Waren und automatische kontaktlose Identifizierung von Objekten jeder Art, die dadurch ermöglicht wird. Das Buch bietet einen kompakten Überblick der RFID Technik und deren Möglichkeiten, eine Kostenbetrachtung für eine Einführung und den Betrieb eines RFID Systems, einen Vergleich mit der momentan eingesetzten Barcodetechnik, Vor- und Nachteile, Einsatzmöglichkeiten in Spedition und Logistik, im Einzelhandel und darüber hinaus, sowie Umwelt- Sicherheits- und rechtliche Aspekte. Auch auf technologisch bedingte Mängel bzw. Einschränkungen und organisatorische Probleme wird eingegangen. Bereits im Einsatz befindliche RFID Systeme werden vorgestellt ebenso wie mögliche zukünftige Einsatzmöglichkeiten.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 5, Einsatzmöglichkeiten von RFID in der Logistik: Im folgenden Kapitel werden die Potentiale des RFID-Einsatzes in Teilprozessen entlang der Supply-Chain beschrieben. 5.1, Behältermanagement: Ein effizientes Management von Behältern ist in der Praxis nur schwer möglich. Nutzer von diesen Transportmitteln sind in der Regel verpflichtet, diese in den Kreislauf zurückzuführen, wenn diese nicht mehr benötigt werden. Es ist selten möglich, die Standzeit bzw. die Durchlaufzeit der Behälter den einzelnen Gliedern einer Produktionskette zuzuordnen. Eine Verfolgung dieser kann bisher nur erfolgen, wenn diese zusätzlich mit einem Barcode ausgestattet sind, der an jeder relevanten Schnittstelle in einem logistischen Prozess manuell gescannt werden muss. Durch Verschmutzung oder Beschädigung des Barcodes ergeben sich hier oft Probleme. Durch den Einsatz von RFID-Tags entfällt die manuelle, fehleranfällige Arbeit. Ziel des Einsatzes ist es, unnötige Leerzeiten zu vermeiden, was zu einer Zunahme der Nutzung führt. Als Folge daraus kann ein solcher Prozess mit weniger im Umlauf befindlichen Behältern auskommen, was gleichzeitig das gebundene Kapital mindert. Es besteht auch die Möglichkeit, Kosten verursachergerecht zuzuordnen. Etwaige Verweilzeiten können so erfasst und berechnet werden. Außerdem kann im Falle eines Verlusts oder einer Beschädigung der Verursacher bestimmt und so unter Umständen die daraus entstandenen Kosten weitergegeben werden. Bei einem Versuch mit 3 Brauereien in Großbritannien wurden alle Fässer mit entsprechenden Transpondern ausgestattet. Durch die Möglichkeit, diese nun zu lokalisieren, konnte die Schwundrate um 50 Prozent gesenkt und die Geschwindigkeit eines Durchlaufs um 25 Prozent erhöht werden. Auch im Palettenbereich befinden sich erste Produkte in der Entwicklung bzw. bereits in der Anwendung. 2010 wurde eine Kunststoff-Halbpalette mit integriertem Transponder vorgestellt. Durch die Integration ist die Technik gut gegen äußere Einflüsse geschützt und die Palette kann durch die Widerstandsfähigkeit länger als eine Holzpalette eingesetzt werden. Der weltweit größte Betreiber eines Palettenpools, die European Pallet Association e.V., kurz EPAL, plant ebenfalls eine Einführung. Diese Palette, basierend auf der bekannten Euroflachpalette, enthält 2 Transponder. Die Einführung soll noch im laufenden Jahr stattfinden. 5.2, Lagerlogistik/Kommissionierung: Im Bereich der Lagerlogistik ergeben sich durch den RFID-Einsatz ebenfalls hohe Nutzenpotentiale. Durch die Verwendung eines RFID-Gates können mit RFID-Transpondern ausgestattete Packstücke sowohl beim Wareneingang also auch beim Warenausgang automatisiert erfasst werden. Ein RFID-Gate zeichnet sich dadurch aus, dass an beiden Seiten eines Durchganges, wie einer Tür oder einem Ver- bzw. Entladetor, Antennen angebracht sind, die mit einem Lese- oder auch Schreibgerät verbunden sind. Durch die genaue Beschränkung muss lediglich die entsprechende Reichweite des Lesegerätes sichergestellt werden, um alle Packstücke erfassen zu können. Hierbei ergibt sich beim Be- und Entladen eines Lkws eine Zeitersparnis im Vergleich zum Barcode. Es ist nicht mehr nötig, dass der Fahrer eines Flurförderfahrzeuges die Fahrt unterbricht, um den Barcode zu scannen bzw. es ist keine zusätzliche Person nötig, die diesen Vorgang erledigt. Es ist aber notwendig, das Gate genau einzustellen. Bei einem nicht repräsentativen Test mit 300 Kartons auf einer Palette konnte bei ersten Versuchen eine 100% Erkennung erst nach 2 Gatedurchfahrten erreicht werden. Durch eine Änderung der Durchfahrtsbreite sowie einer Reduzierung der Durchfahrtsgeschwindigkeit konnte dies auf einen Durchgang reduziert werden. Eine weitere Konsequenz aus diesem Test ist, dass die Transponder vorab auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden müssen. Ein mit einem defekten Transponder ausgestattetes Packstück kann bei Gatedurchfahrten in der Masse dem Lagerpersonal nicht auffallen und dementsprechend nicht registriert werden. Das Packstück kann direkt an den dafür vorgesehenen Lagerplatz gebracht werden. Durch den Einbau von Lesegeräten in Flurförderfahrzeugen und Staplern sowie im Boden oder in einem Hochregal kann der komplette Weg eines Packstückes im Lager verfolgt werden und am endgültigen Lagerplatz automatisch quittiert werden. Eine interessante weitere Überlegung ist die automatische Inventur, welche sowohl in der Lagerlogistik als auch im Einzelhandel ein hohes Einsparpotential bietet. Hierbei ist es notwendig, nicht nur das Packstück, z.B. eine Palette, sondern auch alle darauf befindlichen Kartons mit einem Transponder auszustatten. Bei Kartons mit mehreren Produkten muss jeweils jedes einzelne Stück präpariert werden. So kann in sehr kurzer Zeit jeder einzelne Artikel automatisch erfasst werden. Bei der Kommissionierung ergibt sich das Potential, falsch zusammengestellte Sendungen automatisiert noch im eigenen Lager zu erkennen und zu korrigieren. Dies führt zu einer Vermeidung von Folgekosten, die beispielweise bei Retouren anfallen sowie zu einer möglichen höheren Kundenzufriedenheit durch mehr korrekt ausgeführte Lieferungen. Bei der Kaufhof Warenhaus AG wird beim Warenausgang durch das Auslesen der Transponder der Auftrag automatisch mit der Ware abgeglichen und im Folgenden ein Lieferschein gedruckt, welcher sogar Zusatzinformationen, wie die Seriennummer von Elektrogeräten, enthalten kann. In einem anderen Unternehmen, welches bereits sein Anfang der 1990er Jahre RFID in der Kommissionierung einsetzt sank die Fehlerrate auf 0,01 %. Dies war ausschließlich auf Fehler in der Erkennung der Transponder zurückzuführen ist. Eine interessante Anwendung im Bereich eines begrenzten Umfeldes, wie z.B. eines Lagers, ist die Ortung eines Transponders innerhalb des Gebäudes mit einer Genauigkeit von wenigen Zentimetern. Da Produkte, Ladungsträger oder auch Arbeitsgeräte oft mehrfach bewegt werden, tritt regelmäßig der Fall ein, dass die genaue Position nicht bekannt ist. Auch die Person, die zuletzt beispielsweise ein Werkzeug oder ein Flurfördergerät benutzt hat, ist unbekannt und kann keine Auskunft über den Standort geben. Mit Hilfe von Peilverfahren kann die Position nun zentimetergenau ermittelt werden. Ebenso kann Ware durch in den Boden eingelassene oder an Hochregalen befestigte Lesegeräte genau geortet werden und eine zeitaufwendige Suche entfällt. Das Risiko, dass bei Nichtauffinden ein Prozess oder eine Produktion unterbrochen werden muss, verringert sich. Eine Ortung außerhalb eines Gebäudes ist ebenfalls möglich. Die Automobilhersteller BMW und VW benutzen diese Technik, um Fahrzeuge auf ihren Werksgeländen zu orten. Dieses Verfahren lässt sich z.B. auch auf die Ortung von Containern in einem Hafen übertragen.

Über den Autor

Stefan Bierwisch ist seit über 10 Jahren im Speditions- und Logistikbereich tätigt. Nach dem Abitur am Internatsgymnasium Pädagogium Bad Sachsa absolvierte er eine Ausbildung zum Speditionskaufmann und arbeitet seitdem in einem international tätigen Logistikunternehmen. 2010 begann er ein Abendstudium an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie und Berufsakademie Göttingen, was er nach drei Jahren als Logistik-Betriebswirt (VWA) und Jahrgangsbester der Studienrichtung Logistik abschloss.

weitere Bücher zum Thema

Bewerten und kommentieren

Bitte füllen Sie alle mit * gekennzeichenten Felder aus.