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- Rentenfinanzierungssysteme im Vergleich: Stellen Kapitaldeckungsverfahren angesichts demographischer Veränderungen die Rentenfinanzierung besser sicher?
Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 02.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 68
Abb.: 17
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die Rente ist sicher. Dieser, mittlerweile zum geflügelten Wort gewordene Spruch gibt einen ersten Eindruck davon, wie die Politik die Zukunft der gesetzlich ausgezahlten Renten in Deutschland einschätzt. In einer aktuellen Umfrage gaben jedoch über 70% aller Befragten bis zum Alter von 59 Jahre an, Zweifel an der Sicherheit ihrer Rente zu haben. Das Ziel dieser Arbeit ist es daher, die beiden Verfahren der Rentenfinanzierung (Umlageverfahren und Kapitaldeckungsverfahren) zu vergleichen und einen möglichen Übergang vom Umlage- zum Kapitaldeckungsverfahren zu untersuchen und zu bewerten. Zunächst werden die wichtigsten Ansprüche an eine gesetzlich vorgeschriebene Rentenversicherung vorgestellt. Hierbei wird insbesondere auf die Faktoren Demographie, Kapitalsicherheit und den Arbeitsmarkt eingegangen. Anschließend werden die Funktionsweisen der Rentenfinanzierungsverfahren vorgestellt. Die vorgestellten Verfahren werden unter der Zuhilfenahme der vorher definierten Anspruchsgrundlage bewertet und strukturelle Unterschiede werden herausgestellt. Es erfolgt die Herleitung der jeweiligen internen Rendite, anhand derer die Verfahren verglichen werden können. Mögliche Unterschiede in der Rendite bieten die Grundlage für einen Wechsel zwischen den Verfahren. Ein Übergangsszenario wird zunächst auf Pareto-Effizienz untersucht. Darüber hinaus werden mögliche intergenerative Umverteilungseffekte, die durch den Übergang entstehen, skizziert. Im Anschluss daran werden mögliche Lösungen der Übergangsproblematik aufgezeigt. Am Ende erfolgt ein Blick auf die Folgen des Übergangs und der Übergang insgesamt wird kritisch hinterfragt. Den Abschluss dieser Arbeit bildet ein Ausblick auf künftige politische Entscheidungsfelder. Hierzu werden die Ansichten der wichtigsten Entscheidungsträger zu der Thematik kurz dargestellt.
Textprobe: Kapitel 3, Funktionsweisen der Verfahren: Nachdem im letzten Kapitel die wichtigsten Ansprüche an ein Rentenfinanzierungssystem festgehalten wurden, erfolgt nun die Vorstellung verschiedener Rentenfinanzierungssysteme. Zu Beginn werden die grundsätzlichen Gestaltungsmöglichkeiten eines Rentenfinanzierungssystems aufgezeigt. Hierbei erfolgt auch die Definition und Einordnung der verschiedenen in der Literatur geläufigen Bezeichnungen. Im Anschluss daran werden die Funktionsweisen der zwei idealtypischen Verfahren, reine Kapitaldeckung und reine Umlage erläutert und bewertet. Danach erfolgt die Betrachtung von Mischverfahren. Den Abschluss bildet ein struktureller Vergleich der möglichen Verfahren. 3.1, Grundlagen: In diesem Abschnitt werden die grundsätzlichen Gestaltungsmöglichkeiten eines Rentenfinanzierungssystems veranschaulicht. Zur Finanzierung eines Alterssicherungssystems kann primär auf zwei Quellen zurückgegriffen werden, die Leistungen des Systems können entweder aus Beiträgen oder Steuern bezahlt werden. In einem auf Beiträgen aufgebauten System erwerben die Beitragszahler typischerweise einen Anspruch auf eine Gegenleistung. Im Unterschied dazu werden im steuerfinanzierten System keine Ansprüche durch die Zahlung begründet. In der Realität ließe sich die Finanzierung auch auf beiden Säulen aufbauen. So geschieht dies mit einem Steueranteil von 24,1% im Jahr 2012 auch im aktuellen Verfahren in Deutschland. Auf der Leistungsseite lassen sich wiederum zwei Varianten unterscheiden. Nach dem Prinzip der Teilhabeäquivalenz richtet sich die Leistung an jeden Versicherten nach seinen persönlichen Beiträgen. Im Idealfall gibt es einen festen Beitrags/Leistungs-Bezug, so dass sich die Leistung bei Verdoppelung des geleisteten Beitrags ebenfalls verdoppelt. Dem gegenüber erhalten alle Leistungsempfänger nach dem Prinzip der Beitragsäquivalenz eine pauschale Rente, selbst wenn sich die geleisteten Beiträge unterscheiden sollten. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem Rentensystem mit intragenerativen Umverteilungselementen. In der deutschen gesetzlichen Rentenversicherung wird, trotz einiger Abweichungen, primär nach dem Prinzip der Teilhabeäquivalenz verfahren. Betrachtet man die zeitliche Entwicklung von Beiträgen und Leistungen so lassen sich zwei unterschiedliche Formen ableiten. Entweder wird der Beitragssatz oder das Rentenniveau über den zeitlichen Verlauf hinweg konstant gehalten. Das Rentenniveau ist hierbei als Verhältnis von Durchschnittsrente dividiert durch Durchschnittslohn definiert. Daneben ließe sich auch ein System realisieren, in dem weder Beitragssatz noch Rentenniveau konstant gehalten werden. Grundsätzlich kann ein Alterssicherungssystem obligatorisch, also als Pflichtversicherung, ausgestaltet sein oder auf freiwilliger Teilnahme beruhen. Zwei Kombinationen aus den genannten Parametern sind besonders verbreitet. Dies sind zum einen sog. Bismarck-Systeme, die eine beitragsfinanzierte Lebensstandardsicherung im Alter im Rahmen einer Versicherungsleistung gewährleisten und zum anderen Beveridge-Systeme, die eine steuerfinanzierte pauschale Grundrente für die gesamte Bevölkerung zur Armutsvermeidung im Alter auszahlen. All diese Gestaltungsmöglichkeiten lassen sich grundsätzlich sowohl auf Umlage- als auch auf Kapitaldeckungsverfahren anwenden. Nachstehend erfolgt die systematische Einordnung der verschiedenen Rentenfinanzierungsverfahren. In der Literatur gibt es keine eindeutige Begriffsdefinition der verschiedenen Verfahren. Gerade im Bereich der Kapitaldeckung werden gleiche Begriffe oft für verschiedene Verfahren verwandt. Diese Bachelorarbeit folgt der Definition, auf die in der Literatur am häufigsten verwiesen wird. In Abbildung 5 ist die strukturelle Übersicht über die verschiedenen Finanzierungsverfahren dargestellt.
Jens-Conrad Stiewe wurde 1993 in Hamburg geboren. Sein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der TU Darmstadt schloss er im Jahr 2014 erfolgreich mit dem akademischen Grad Bachelor of Science ab. Fasziniert vom aktuellen politischen und gesellschaftlichen setzte er im Studium die entsprechenden Schwerpunkte. Das jederzeit präsente Thema der Rentenhöhe und deren Anpassung vor dem Hintergrund des demographischen Wandels motivierten den Autor zur Verfassung dieser Arbeit, gerade weil ein Großteil der Bevölkerung hiervon betroffen sein wird.
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Reihe "Wirtschaft und Ethik", Band 10