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  • Refinanzierung von revolvierenden Förderinstrumenten durch Kreditverbriefung: Eine Untersuchung der Rahmenbedingungen für Verbriefungstransaktionen zur Refinanzierung von revolvierenden EFRE Förderfonds bei Landesförderbanken in Deutschland

Wirtschaftswissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 64
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In den kommenden Jahren stehen die Förderinstitute in Deutschland vor neuen Herausforderungen. Gesetzliche Schuldenobergrenzen, das Auslaufen des Solidarpaktes und die stetig sinkenden Mittelzuweisungen aus den Förderinstrumenten der Europäischen Union haben eine Abkehr von der zuschussbasierten hin zur darlehensbasierten Förderung bewirkt. Mit den aus Mitteln der europäischen Strukturfonds aufgelegten revolvierenden Finanzierungsinstrumente stehen den Förderbanken neue Arten der Förderung zur Verfügung. Als problematisch könnten sich jedoch die begrenzten Fazilitäten dieser Fonds herausstellen, so dass Lösungen entwickelt werden sollten, welche etwaige Mittelengpässe in den revolvierenden Fonds ausgleichen können. Die Arbeit behandelt eine denkbare Rekapitalisierungsvariante für revolvierende Fonds, welche mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gespießt wurden.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 5, Kreditverbriefung: Seit der Wirtschafts- und Finanzkrise ist der Einsatz von Kreditverbriefung als Refinanzierungsmethode nicht unumstritten. Eine Ursache der Krise wird in der Verbriefung von US subprime Krediten gesehen, welche über verschiedene Wege und teilweise unter erneuter Bündelung mit anderen Kreditarten und Wertpapieren in die Portfolios der europäischen Banken gelangten und dort ein nicht mehr kalkulierbares Risiko darstellten. In der öffentlichen Wahrnehmung wurden diese Finanzinstrumente zu Blackboxen, deren Inhalt unklar erschien und deren einziger Zweck es war, notleidende Forderungen fungibel zu machen. Im folgenden Kapitel soll die Kreditverbriefung als Finanzinstrument vorgestellt und insbesondere vor dem Hintergrund der im Rahmen der Wirtschafts- und Finanzkrise ergangenen zusätzlichen Regulierung erläutert werden. 5.1, Systematik der Kreditverbriefung und Nutzen für die Marktteilnehmer: ‘Unter dem Trend zur Verbriefung (Securitization) versteht man einerseits die […] Ablösung klassischer Bankkredite durch die Emission festverzinslicher Wertpapiere und andererseits die Initiativen zur Emission verschiedener Instrumente, mit deren Hilfe auf der Grundlage bereits bestehender Kreditpositionen liquide, marktgängige Wertpapiere geschaffen werden.’ Während die erste Variante dem Bereich der Unternehmensfinanzierung zu zuordnen ist, wird die Zweite Gegenstand der weiteren Abhandlung sein. Die Verwendung des Begriffs ‘Instrumente’ im Rahmen der allgemein gehaltenen Definition für Verbriefungstransaktionen legt bereits nahe, dass es eine Vielzahl an Produkten einer solchen Verbriefung gibt. Neben den klassischen Formen der ABS, welche im Rahmen sogenannter True-Sale-Transaktionen emittiert werden, gibt es Kreditderivate und hybride Formen. Der Unterschied zwischen einem Kreditderivate und einer True-Sale-Verbriefungen besteht im Wesentlichen darin, dass die Kreditderivate (auch synthetische Verbriefung) keine Liquidität in Form eines Emissionserlöses generieren, da lediglich das Kreditrisiko eines Referenzportfolios gehandelt wird. Eine True-Sale-Verbriefung zeichnet sich dagegen dadurch aus, dass ein tatsächlicher Forderungsübergang des Kreditportfolios statt findet und der gezahlte Kaufpreis dem Originator als Liquidität zufließt. Im Rahmen dieser Arbeit soll der Fokus auf der traditionellen Verbriefung liegen, so dass die folgenden Unterkapitel sich auf True-Sale-Verbriefungen beziehen. Folgt man der in der Literatur vorherrschenden Systematisierung, so lassen sich die durch Forderungen besicherten Wertpapiere, welche im Zuge einer Verbriefungstransaktion emittiert werden, in Gruppen zusammenfassen. Sset Backed Securities (ABS) im weiteren Sinne bezeichnen Wertpapiere, deren Besicherung aus Forderungen aller Art bestehen. Im engeren Sinne bezeichnet der Begriff alle diejenigen ABS, welche nicht den folgenden zwei Gruppen zugeordnet werden können: 1.) Mortgage Backed Securities (MBS), welche durch grundpfandrechtliche Ansprüche gesichert sind 2.) Collateral Debt Obligations (CDOs), deren Besicherung durch forderungsrechtliche Ansprüche vorgenommen wird Innerhalb dieser Wertpapiergruppen gibt es eine Vielzahl an Unterformen, welche je nach eingebrachter Forderung und Ausgestaltung des Wertpapiers andere Produktbezeichnungen erhalten können. Eine vollständige Katalogisierung der ABS-Strukturen ist aufgrund der Innovationskraft der Finanzinstitute und Märkte nicht möglich. Die Motive für die Durchführung von Verbriefungstransaktionen sind vielfältig. Aus Sicht der Originatoren ergeben sich durch Verbriefungstransaktionen zahlreiche Chancen. Durch die Verbriefung eines Kreditportfolios können liquide Mittel gewonnen werden. Die Einnahmen aus der Emission der Wertpapiere können anderweitig investiert werden. Insbesondere bei Finanzinstituten spielt diese Möglichkeit der Liquiditätsgewinnung eine wichtige Rolle. Mit der Forderungsübertragung erlischt in der Regel die Pflicht regulatorisches Eigenkapital zur Sicherung von Ausfällen aus dem Portfolio vorzuhalten. Damit können neue Darlehensverträge geschlossen werden. Ferner wird ein Risikotransfer erreicht, da ein Ausfall der verbrieften Forderungen für den Originator kein Risiko mehr darstellt. Auch sind Abitragegewinne möglich, da sich der Zins bei Vergabe des Kredites nach der Bonität des Schuldners im Zeitpunkt t0 bemisst. Risikoaufschläge könnten bei einer deutlichen Verbesserung der Bonität des Schuldners höher sein als rechnerisch notwendig. Diese Differenz kann im Rahmen einer Verbriefungstransaktion ‘gehoben’ werden, in dem die ausgegebenen Wertpapiere einen niedrigeren Zins verbriefen. Die Möglichkeit illiquide Kreditportfolios handelbar zu machen, kann jedoch auch einen positiven Einfluss auf die Volkswirtschaft als Ganzes haben. So können Banken in Zeiten starker Kreditnachfrage nach der Verbriefung der Wirtschaft weitere Kredite zur Verfügung stellen. Private Haushalte, welche Sparvermögen anlegen wollen, können über ABS in Portfolios von Unternehmenskrediten finanzieren. Diese sind in der Regel besser diversifiziert als eine Investition in einzelne Unternehmensanleihen. In Bezug auf die Ereignisse der Finanz- und Wirtschaftskrise lässt sich jedoch auch feststellen, dass ABS oft sehr komplex strukturiert sind, so dass Informationsasymmetrien in Verbindung mit Moral-Hazard-Problemen zu fürchten sind.

Über den Autor

Martin Brinckmann wurde 1985 in Potsdam-Babelsberg geboren. 2007 begann er eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei einer regionalen Förderbank. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung arbeitete er in verschiedenen Bereichen der Förderbank und nahm 2009 ein Abendstudium an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin auf, welches er im Frühjahr 2014 abschloss.

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