Unsere Gesellschaft altert: immer weniger Kinder werden geboren und gleichzeitig werden wir immer älter - eine unumkehrbare Entwicklung! Dies hat nicht nur Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und Wirtschaft, sondern auch einen gravierenden Einfluss auf die zukünftige Personalarbeit in Unternehmen. Heutzutage gehören der demografische Wandel und der Fachkräftemangel zu den wichtigsten Themen in der Personalbeschaffung des deutschen Mittelstandes. Die Unternehmen stehen vor diesem Hintergrund vor der Herausforderung geeignete Nachwuchskräfte für sich zu gewinnen. Durch die demografische Entwicklung verschärft sich die Situation zunehmend. Viele Unternehmen unterschätzen jedoch den Handlungsbedarf und haben noch immer keine geeigneten Strategien, um High-Potentials zu akquirieren. Die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen wird zukünftig zunehmend über die Verfügbarkeit ausreichend qualifizierten Personals definiert werden. Personalpolitische Herausforderungen bestehen darin, Mitarbeiter zu rekrutieren und langfristig an das Unternehmen zu binden. Auch der Erhalt der Arbeitsfähigkeit bis zur Rente gerät immer mehr in den Fokus der Betrachtungen. In diesem Buch wird der Handlungsbedarf erläutert, der durch die demografische Entwicklung entsteht. Hierbei werden die Herausforderungen für Unternehmen dargestellt. Des Weiteren werden der Personalbeschaffungsprozess sowie die Strategien und Instrumente betrachtet. Die externe Personalbeschaffung in KMU tritt dabei besonders in den Fokus der Betrachtung. Ziel des Buches ist es, die Dringlichkeit der Personalbeschaffung vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, insbesondere für KMU, zu veranschaulichen. Außerdem wird überprüft, ob ein Nachwuchsführungskräfte-Pool in Kooperation mit Hochschulen eine geeignete Möglichkeit für KMU wäre, um zukünftig entsprechende Nachwuchsführungskräfte für das Unternehmen zu akquirieren. Das Buch eignet sich daher für interessierte Studenten sowie Personalverantwortliche und Unternehmen, die sich einen umfassenden und gut verständlichen Überblick über diese Thematik verschaffen möchten.

Textprobe: Kapitel 2.3.2, ‘War for Talents’ und Fachkräftemangel: Eine weitere Herausforderung für Unternehmen werden zukünftig der sogenannte ‘Fachkräftemangel’ und der damit einhergehende ‘War for Talents’ sein, da es zu einem erheblichen Ersatzbedarf von Fach- und Führungskräften, bei gleichzeitig geschrumpften Arbeitsmärkten kommen wird. Durch das sinkende Erwerbspersonenpotential in Deutschland kommt es zu einem verschärften Wettbewerb um die Mitarbeiter. Desweiteren wird es durch die voranschreitende Globalisierung, komplexere betriebliche Abläufe und technologischen Innovationen dazu kommen, dass die Anforderungen an die Mitarbeiter im Unternehmen, sowie an die Qualifikationen zukünftiger Mitarbeiter weiter steigen werden. Bereits im Jahr 2009 waren eine angehende Verknappung von gut qualifizierten und motivierten Nachwuchskräften, sowie ein verstärkter Wettbewerb um junge und gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte spürbar. Laut dem Ernst & Young Mittelstandsbarometer vom Jahr 2011 fällt es bereits 72 Prozent der befragten mittelständischen Unternehmen schwer, qualifizierte Mitarbeiter zu akquirieren. Desweiteren gaben 75 Prozent der Unternehmen an, dass sich die Suche nach qualifiziertem Personal in den letzten Jahren schwieriger gestaltet, 74 Prozent erwarten eine weitere Verknappung des Angebots an Fach- und Führungskräften. Dieser Mangel bedeutet für die mittelständischen Unternehmen eine Umsatzeinbuße bzw. nicht realisierte Umsätze von ca. 33 Milliarden Euro. Diese Umfrage zeigt, wie schwierig die Situation bereits vor einem Jahr war und lässt erahnen wie sich diese Entwicklung, ohne rechtzeitiges Handeln der Unternehmen in personal-politischer und strategischer Hinsicht, weiter verschärfen wird. 2.3.3, Generationenvielfalt: Zukünftig wird es verstärkt dazu kommen, dass innerhalb der Unternehmen unterschiedliche Generationen zusammen arbeiten. Ältere Generationen werden nicht mehr automatisch durch jüngere abgelöst, vielmehr werden diese Jahrzehnte lang nebeneinander und miteinander arbeiten. Durch die Generationenvielfalt entsteht für Mitarbeiter und Unternehmen die Möglichkeit von unterschiedlichen Fähigkeiten, Stärken und Erfahrungen zu profitieren. Allerdings können die Altersunterschiede auch zu Abgrenzungen der unterschiedlichen Altersgruppen führen. Dies kann Vorurteile, eine erschwerte Kommunikation oder Konflikte zur Folge haben. Hierdurch kann die Produktivität einzelner Teams und letztendlich des gesamten Unternehmens gefährdet werden. Das Management und die Führungsebene sollten daher negative Effekte der Altersdiversität vermeiden und gleichzeitig positive Potenziale erkennen und nutzen. 2.3.4, Wissensverlust: Die geburtenstarken Jahrgänge werden in den kommenden Jahren das Rentenalter erreichen. Diese Entwicklung birgt für Unternehmen die Gefahr eines enormen Wissensverlustes, da sich viele dieser Mitarbeiter zunehmend in Fach- und Führungspositionen befinden und in den vergangenen Jahrzehnten zu Produktivitätsfortschritten und Innovationen beigetragen haben. Das Ausscheiden birgt jedoch auch andere Gefahren, wie der Verlust an Erfahrungswissen und Kundenbeziehungen. Daher müssen geeignete personalpolitische Maßnahmen ergriffen werden, um besonders das implizite Wissen dieser Generationen und anderer erfahrener Mitarbeiter rechtzeitig zu binden und an die nachfolgende Generation weiterzugeben.

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Kerstin Lüdecke wurde 1986 in Wernigerode geboren. Die Autorin entschied sich 2008 für das Bachelorstudium der Betriebswirtschaft/Dienstleistungsmanagement an der Fachhochschule Harz, in Wernigerode. Dabei wählte sie die Vertiefungsrichtungen Consulting, Personal und Organisation. Während des Studiums absolvierte sie ein Praktikum im Personalbereich und konnte erste Erfahrungen in der Personalbeschaffung und im Bewerbermanagement sammeln. Motiviert durch die Eindrücke des Praktikums, die Schwerpunkte im Studium und der aktuellen Brisanz des demografischen Wandels im Mittelstand, entschied sich die Autorin diese Themen in dem vorliegenden Buch zu vertiefen.