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Wirtschaftswissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 60
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Kinder werden erwachsen, Lebensumstände ändern sich: Viele Frauen würden nach jahrelanger Pause gerne wieder in ihren Job oder überhaupt wieder ins Berufsleben einsteigen, erleben dabei aber oft unangenehme Überraschungen. Daraus ergeben sich grundlegende Fragen: Wie können Wiedereinsteigerinnen zu einem sinnvollen und befriedigenden Arbeitsleben gelangen? Welche Bedingungen finden sie auf dem Arbeitsmarkt vor? Welche Barrieren stehen ihrem beruflichen Neustart entgegen - und welche Maßnahmen können den Frauen angeboten werden, um ihre Rückkehr ins Berufsleben gelingen zu lassen? Dieses Buch sucht Antworten auf solche Fragen: Es beschäftigt sich mit den Gegebenheiten auf dem Arbeitsmarkt, die wenig qualifizierte Frauen vorfinden. Es beleuchtet aber auch die privaten Voraussetzungen der Wiedereinsteigerinnen, die Notwendigkeit der Weiterentwicklung in beruflicher und persönlicher Hinsicht und die Erfordernisse, die eine erfolgreiche Berufsorientierung erfüllen muss.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4.2, Funktionen der Erwachsenenbildung: Prinzipiell erfüllt Erwachsenenbildung nach Siebert (2009, S. 55 ff.) fünf Funktionen: ? Qualifizierungsfunktion: Erwachsenenbildung ermöglicht, dass die Qualifikationen von Erwerbstätigen den beruflichen Anforderungen entsprechen. ? (Re-)Sozialisierungsfunktionen: Über die Schule hinaus zeigt die Gesellschaft einen Bedarf an Weitersozialisierungen, insbesondere für 'Problemgruppen' wie z.B. Arbeitslose. ? Integrationsfunktionen: Erwachsenenbildung soll dem Auseinandergleiten von sozialen Gruppen entgegen wirken. Bei Angeboten für Arbeitslose wird die berufliche Qualifizierung vielfach der Sozialisation und Integration hintangestellt. ? Individualisierungsfunktion: Individualisierung kommt in Weiterbildungs-angeboten in zwei entgegengesetzten Richtungen zum Tragen: einerseits fördert die Gesellschaft Individualisierung, um sich Problemen zu entledigen. So wird zum Beispiel Arbeitslosigkeit als individuelles Problem dargestellt, das aufgrund der Fülle von Fortbildungsangeboten von den Einzelnen zu lösen ist. Andererseits wirkt Erwachsenenbildung den Individualisierungstendenzen entgegen, indem in Kursen mit Gleichgesinnten in ähnlichen Lebenssituationen Kontakt aufgenommen werden kann. ? Demokratisierungsfunktion: Die Gesellschaft hat ein Interesse daran, dass das System durch die Gewährleistung demokratischer Partizipationschancen aufrecht erhalten wird. Mitbestimmungsinteresse und -möglichkeiten leiten Kritik in demokratische Kanäle und verhindern unkontrollierte, unter Umständen gewalttätige Proteste. Lernen ist immer auf ein Ergebnis hin ausgerichtet, 'als Performanz, als Nachweis, über die angestrebten Kenntnisse oder Fähigkeiten auch tatsächlich zu verfügen' (Kaiser, 2011, S. 94). Teile der Unternehmung 'Lernen' sind die Aspekte Lernvoraussetzungen, Lernprozess und Evaluation. Lernvoraussetzungen sind dabei auf der Ebene des Individuums zu finden als die Bedingungen, die prägend für den Lernprozess einzelner Menschen sind. Dazu zählen die subjektive Theorie über das Lernen, die eigenen Motive und der Zielbezug. Während des Lernprozesses kommen Lernstrategien zum Tragen und auch die Kontrolle darüber, inwieweit die jeweils angewandte Strategie zielführend ist, außerdem spielen auch Emotionen eine Rolle. Am Ende der Anstrengungen steht dann ein überprüfbares Ergebnis (vgl. Kaiser, 2011, S. 94). Reischmann (2011, S. 115 ff.) beschäftigt sich mit den verschiedenen Formen des Lernens Erwachsener und gliedert in zehn Formen, die er in vier Gruppen unterteilt. Zuerst nennt Reischmann das Lernen in Institutionen in traditioneller oder nicht traditioneller Form und unterscheidet dabei vier Lernformen: Lernform 1 - fremdorganisiertes, institutionalisiertes, geschlossenes Lernen: Der Lerner muss zur Institution gehen und dort ein vorgelegtes Curriculum absolvieren (traditionelles Präsenzlernen an Bildungseinrichtungen). Miteinbezogen können auch Fahrschulen, Tanzschulen und Musikschulen werden. Lernform 2 – fremdorganisiertes, institutionalisiertes, zugangsoffenes Lernen: Das Lernangebot kommt zum Lerner dieser kann vor allem über Ort, Abfolge und Zeit, weniger über Inhalte entscheiden, z.B. Fernunterricht/Fernstudium, 'Universities Without Walls'. Lernorte können hier auch Bibliotheken, Seminarräume oder Privathäuser sein, die sich die Lernenden allerdings nicht selbst erschließen, sondern die ihnen genannt werden. Lernform 3 – fremdorganisiertes, institutionalisiertes, inhaltsoffenes Lernen: Die Lernenden können auch über Inhalte bzw. deren Auswahl und Verteilung bestimmen (z.B. beim Schreiben von Abschlussarbeiten, bei denen das Thema frei gewählt werden kann und nur formale Richtlinien eingehalten werden müssen). Teilweise können auch für Lernform 2 genannte Angebote entsprechen, wenn die Lernenden selbst über das Maß des zu Lernenden entscheiden kann. Zertifikate sind eher bei Lernform 1 und 2 vorgesehen, bei Lernform 3 meist nicht. Lernform 4 – vorhandenes Lernen und Können wird zertifiziert: Während die bisher genannten Lernformen sich mit dem Lernprozess an sich beschäftigt haben, wird hier angenommen, dass Wissen und Fertigkeiten bereits vorhanden sind und bei einer Prüfung bewiesen werden können. Als zweite Gruppe nennt Reischmann das selbstgesteuerte, intendierte und mehr oder weniger unterstützte Lernen und konkretisiert dabei unter Lernform 5 – intentional-autodidaktisches, selbstgesteuertes Lernen: Lerner nutzen verschiedenste Ressourcen mit der Absicht, bestimmtes Wissen oder bestimmte Fertigkeiten zu erwerben. Dies kann zum Teil informell, zum Teil durchaus auch in institutionalisiertem Rahmen geschehen und zwar so lange, bis die oder der Einzelne mit dem erworbenen Wissenszuwachs zufrieden ist. Die dritte Gruppe nennt Reischmann 'Lernen en passant' als 'teil- oder nicht-intentionales Lernen' und meint damit Wissen, 'das man 'nebenbei mitnimmt'', wobei die Absicht, etwas zu Lernen, eine Rolle spielen kann aber nicht muss. Lernform 6 – teil-intentionales Lernen in intendierten Aktivitäten: gemeint sind damit Handlungen, die zwar nicht wegen des Lernens ausgeführt werden aber Lernen beinhalten. Der Wissenszuwachs ist nicht handlungsbegründend. Lernform 7 – nicht-intentionales Lernen in nicht intendierten Ereignissen: Damit ist das Lernen aufgrund äußerer Ereignisse gemeint, die weder geplant noch erwartet waren und die Lernenden dazu führen, Altes in Frage zu stellen. Lernform 8 – nicht-intentional-verborgenes Mosaikstein-Lernen: Jeder Mensch hat Fähigkeiten oder Fertigkeiten, über deren Lernprozess oder -zeitpunkt Unklarheit herrscht. Als vierte Gruppe nennt Reischmann 'komplexe Lernformen'. Im Unterschied zu den bisher erwähnten Formen steht hier das komplexe Zusammenspiel verschiedener Arten von Wissenserweiterung im Blickfeld. Zur Bewältigung von in Aussicht genommenen Lernaufgaben werden verschiedenste Möglichkeiten gemischt, um das Lernziel zu erreichen. Lernform 9 – kompositionelles Lernen: Reischmann meint damit das 'aktive Zusammen'komponieren' unterschiedlicher Lernformen auf dem Weg zu einem Lernergebnis'. Es existiert ein Lernziel, das durch die Nutzung unterschiedlicher Quellen, teilweise intendiert, teilweise nicht-intentional, erreicht und das Projekt damit abgeschossen wird. Lernform 10 – Lernen als 'offenes Projekt': Lernen um des Lernens Willen, als ein Projekt, das nicht intendiert und nicht gesteuert und erst in der Rückschau bewertet werden kann (vgl. Reischmann, 2011, S. 115 ff.).

Über den Autor

Isolde Grabner wurde 1968 in Niederösterreich geboren. Ihr Studium der Bildungswissenschaften schloss sie 2012 ab. Während des Studiums beschäftigte sie sich u.a. mit verbesserten Lernchancen für Kinder bevor sie sich in ihrer Diplomarbeit den Entwicklungschancen für Frauen zuwandte. Grabner ist Bibliothekarin und lebt in Wien.

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