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Wirtschaftswissenschaften

Alexandra Schneider

Neue Konzepte der Personalentwicklung: E-Learning und Blended Learning

ISBN: 978-3-95820-397-6

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Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 05.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 32
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In der heute herrschenden Informationsgesellschaft ist es ein Schlüsselfaktor für Unternehmen, dass sich Mitarbeiter kontinuierlich neues Wissen aneignen. Die vorliegende Studie diskutiert dazu E-Learning als ein Konzept der Personalentwicklung sowie dessen Voraussetzungen und Herausforderungen. Dabei soll der Brückenschlag zu Präsenzveranstaltungen, bei denen Lehrer und Lerner gleichzeitig körperlich anwesend sind, gesetzt werden. Die Mischung beider Lernformen wird als Blended Learning bezeichnet und bietet in unterschiedlichen Verhältnissen unterschiedliche Vorteile.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.3 Vorteile: Trotz dieser umfangreichen Voraussetzungen, die für das Lernen mit elektronischen Medien gegeben sein müssen, bietet diese Lernform auch unübersehbare Vorteile. Durch E-Learning wird das Lernen unabhängig von Ort und Zeit. Zwar ist dieser Vorteil nicht ganz neu, schließlich kann der Lernen auch mit Hilfe eines Buches entscheiden, wann und wo er lernen will. E-Learning am Arbeitsplatz bietet darüber hinaus jedoch die Möglichkeit, das erworbene Wissen direkt anzuwenden. Durch diese Praxisnähe wird problemorientiertes Lernen erreicht. Der E-Lerner wird bei der Lösung berufspraktischer Probleme unterstützt. Dabei sind oft Praxisbeispiele in den Lernstoff integriert, was die Problemorientierung noch verstärkt. Die Modularität der elektronischen Lernprogramme schafft eine Flexibilisierung des Lernvorgangs. Im Gegensatz zu traditionellen Weiterbildungslehrgängen muß hier nicht mehr der ganze Lernstoff in einer vorgeschriebenen Reihenfolge erlernt werden, sondern der Anwender kann gezielt das Modul bearbeiten, das für die Problemlösung am geeignetsten ist. Bei einem gut strukturierten E-Learning können so einzelne Teilbereiche unabhängig voneinander gelernt werden. Die einzelnen Module lassen sich ohne großen Aufwand verändern, beispielsweise erweitern oder korrigieren, was eine Aktualität des Lernstoffes gewährleistet. Sie können jeweils einzeln auf den neuesten Stand gebracht und überarbeitet werden. Es wird somit leichter, aktuellen Erkenntnissen aus der Forschung Rechnung zu tragen. Dies ist heute vor allem wichtig, da sich das Wissen der Menschheit etwa alle drei Jahre verdoppelt. Eine derartige Wissensexplosion zwingt den Lernenden dazu, sich Wissen sofort dann anzueignen, wenn er den Bedarf erkennt. Am besten lernt er direkt dort, wo er sich gerade befindet und situationsbedingt eine Wissenslücke feststellt, also in den meisten Fällen am Arbeitsplatz. Das Gelernte kann dann unverzüglich angewendet werden. Diese Art der Wissensvermittlung erinnert an das just-in-time-Prinzip: Mit E-Learning ist es demnach möglich, Wissen in Echtzeit zu liefern. Multimedia steigert die Motivation und erhöht den Lerneffekt. Multimedial aufbereitete Informationen haben eine höhere Informationsdichte, wodurch sich komplexe Aussagen in unterschiedlichen Abstraktionsniveaus und Perspektiven realitätsnäher und authentischer darstellen lassen. Beim multimedialen Lernen werden sowohl die sprachdominante analytisch arbeitende linke Gehirnhälfte als auch die bildhaft-ganzheitlich arbeitende rechte Gehirnhälfte aktiviert. Durch textuelle, visuelle und auditive Informationen werden mehrere Sinne gleichzeitig angesprochen, was die Fähigkeit zur Wissensaufnahme und Wissensverarbeitung steigert. Dadurch wird das Lernen zum einen effektiver. Zum anderen erscheint das Lernen in multimedialer Form abwechslungsreicher, interessanter und unterhaltender, was dem Lernenden Spaß macht und ihn motiviert. Die größten Vorteile zeigt E-Learning jedoch, was die Ersparnis von Kosten und Zeit betrifft. Zwar dürfen die Vorlaufkosten für die Erstellung eines E-Learning-Programmes nicht unterschätzt werden, da E-Learning-Produkte zu erwerben oder zu mieten sind und dazu oft noch intensive Consulting- und Erst-Schulungs-Unterstützung anfallen. Allerdings amortisieren sich diese Investitionen in der Regel in einem Jahr. Gegenüber selbst veranstalteten Präsenztrainings können durch E-Learning unter Berücksichtigung der Opportunitätskosten circa 40 bis 60 Prozent der Kosten eingespart werden. Dabei sind die besseren Lernergebnisse und der nur schwer messbare Wandel der Unternehmenskultur zu einer selbstlernenden und mit den neuen E-Welten vertrauten Organisation noch gar nicht eingerechnet. Schließlich wird durch E-Learning ein Wissensmanagement geschaffen, das dem Unternehmen, das bereits durch normale Fluktuation jährlich fünf Prozent des Unternehmenswissens verliert, einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil liefert. Elektronische Lernprozesse schaffen die Basis für eine Zusammenführung des bereits vorhandenen Wissens und holt es aus den Köpfen der erfahrenen Mitarbeiter heraus, die ihre Erfahrung so über virtuelle Expertenrunden mit anderen Mitarbeitern teilen können. 2.4 Inhalte des E-Learning: Bei dieser Vielzahl von Vorteilen stellt sich die Frage, ob durch E-Learning tatsächlich alle Lerninhalte vermittelt werden können oder ob es Gebiete gibt, die besser oder weniger gut dafür geeignet sind. Laut einer Studie, die im Jahr 2000 von der MMB Michel Medienforschung und Beratung in Essen und der Psephos GmbH in Hamburg veröffentlicht wurde, wird E-Learning bisher hauptsächlich zur Vermittlung von wissensbasierten Themen eingesetzt. Mit 62 Prozent nutzt der mit Abstand größte Teil der befragten klein- und mittelständischen Betriebe elektronisch gestützte Weiterbildung zur Schulung von EDV-Anwendungen. Auf den Plätzen zwei bis vier, jedoch in deutlich geringerem Umfang, werden die Themen Produktschulungen , Kaufmännische Fachkompetenz und Fremdsprachen genannt. So kommen computergestützte Lernformen bei Produktschulungen in 39 Prozent der Unternehmen zum Einsatz. Fremdsprachen werden in rund 20 Prozent elektronisch gelernt. Auch in anderen Umfragen stellen sich EDV-Standardanwendungen, Prozessabbildungen und Produktinformationen als zentrale Bereiche bei der computerunterstützten Lernvermittlung heraus. Dennoch kann E-Learning auf sehr breiter Basis eingesetzt werden. Softskills, d. h. der gesamte Bereich der Wissensvermittlung um den Umgang mit Menschen und Entscheidungen, werden nur selten durch E-Learning gelernt: nur 15 Prozent der Unternehmen gaben an, diese Lernform für Verhaltenstrainings zu nutzen. Gerade diese weichen Fähigkeiten wie beispielsweise Verhaltenskompetenz, Teamfähigkeit, Motivation, Urteilsvermögen, Einfühlungsvermögen, Menschenkenntnis, Durchsetzungsvermögen, Kritikfähigkeit, Selbstbewußtsein, Zeitmanagement, Kreativität, Kommunikationsverhalten, Verhandlungsführung, Redegewandtheit, Konflikte bewältigen können oder Eigenverantwortung sind für einen erfolgreichen Kundenkontakt wichtig. Bisher werden allerdings nur wenige überzeugende Programme zur Schulung von Softskills angeboten. 2.5 Formen des E-Learning: Der Oberbegriff E-Learning als Gesamtheit aller elektronisch unterstützten Lernformen kann zunächst weiter differenziert werden in online- oder netzbasiertes Lernen und offline- oder netzunabhängiges Lernen. Unterscheidungsmerkmal ist hier also eine Verbindung zum Internet oder Intranet des Unternehmens. Weiterhin ist es möglich, nach der Zahl der Teilnehmer zu unterscheiden: E-Learning kann von einem einzelnen Mitarbeiter oder in Zusammenarbeit mit anderen Lernenden (kooperatives Lernen) durchgeführt werden. […]. 2.5.2 Web-Based-Training: Die breite Verfügbarkeit von Internet und die technische Ausstattung mit schnellen Rechnern macht eine Nutzung des WWW auch als betriebliches Lernmedium möglich. So waren im Jahr 2003 bereits 52 Prozent der Bundesbürger über 14 Jahren online. Online-Lernen oder netzbasiertes Lernen, wie das Web-Based-Training (WBT) auch genannt wird, ist eine Form der elektronischen Wissensvermittlung, die auf computerbasiertem Training basiert. Es unterscheidet sich jedoch vom CBT sowohl in technischer als auch in methodisch-didaktischer Hinsicht. Technisch unterscheiden sich diese beiden Formen des E-Learning darin, daß Web-Based-Trainings nicht wie Computer-Based-Trainings eigenständige Anwendungen sind, die die Lernenden mit Hilfe von CD-ROM oder DVD zeit- und ortsunabhängig bearbeiten können. Beim netzbasierten Lernen benötigt der E-Lerner stets einen Internetzugang, da die Anwendungen zentral bei einem Bildungsanbieter auf einem Web-Server liegen und nach Anmeldung abgerufen werden können. WBT wird auch netzgebundenes Lernen genannt, da der Lernende während des gesamten Bearbeitungsprozesses in Kontakt mit dem Web-Server steht. Ein großer Vorteil des netzbasierten Lernens gegenüber offline-Lernens ist die Möglichkeit, Informationen aus dem WWW in die Lehrgänge zu integrieren. Damit sind die vielfältigsten Inhalte beruflicher Qualifizierung, die im Internet frei verfügbar sind, für jeden Lernenden zugänglich. Das hat doppelten Nutzen: zum einen werden dadurch auch Zielgruppen erreicht, die bisher an konventionellen Qualifizierungsmaßnahmen wie Präsenzschulungen kaum teilnehmen konnten wie z. B. Mitarbeiter in Wechselschicht oder Außendienstmitarbeiter. Zum anderen ist durch das Inter- oder Intranet eine Aktualität möglich, die von keinem anderen Lernmedium erreicht wird, da bspw. im Gegensatz zu herkömmlichen Datenträgern der zeitliche Aufwand für Änderungen, Produktion und Verteilung entfällt. In methodisch-didaktischer Hinsicht unterscheidet sich WBT durch die Möglichkeit, daß mehrere Lernende zusammenarbeiten können. Beim CBT sind die E-Lerner jeweils auf sich allein gestellt, wohingegen beim netzbasierten Lernen die Wissensvermittlung so gestaltet werden kann, daß zwei oder mehr Lernende gleichzeitig gemeinsam dasselbe Lernprogramm bearbeiten. Dabei sind sie völlig voneinander ortsunabhängig und können über den ganzen Globus verstreut sein. Dieses sogenannte kooperative Lernen ermöglicht Synergieeffekte beim Lernenden: er lernt nicht mehr nur den zu vermittelnden Lernstoff an sich, sondern profitiert auch vom Wissen des Lernpartners. Spricht der Lernpartner nicht dieselbe Muttersprache, kann als Nebeneffekt z. B. die englische Sprachkompetenz erweitert werden. Gerade in internationalen Konzernen können auf diese Weise viele über den ganzen Globus verstreute Mitarbeiter an einer Produktschulung teilnehmen, was bei Präsenzseminaren mit erheblichem finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden wäre. Das Internet bietet außerdem den großen Vorteil der fast unbeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten. In Diskussionsforen können umfangreichere Themenstellungen diskutiert werden. Das Internet kann zudem als Nachschlagelexikon genutzt werden, indem unter den FAQs (Frequently Asked Questions) Definitionen, Erklärungen oder weiterführende Informationen aufgerufen werden können. So kann der E-Lerner schnell und einfach einen Überblick über neue Themengebiete erhalten. Chats stellen einen wesentlichen Teil der online-Kurse dar. Dadurch, daß die Teilnehmer synchron über die Tastatur in einem virtuellen Raum miteinander sprechen , ist nicht nur eine direkte Diskussion von Fragestellungen möglich, sondern es entstehen dadurch zusätzliche gruppendynamische Effekte. Diese werden durch solch eine Kommunikation begünstigt, da es vielen Menschen leichter fällt, über Privates zu reden, wenn ihr Gesprächspartner nicht körperlich anwesend ist.

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