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- Nachhaltigkeit, Controlling und Management: Die zunehmende Volatilität in der Unternehmensführung
Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 56
Abb.: 8
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Nachdem die Finanzkrise in der Realwirtschaft schneller als erwartet überwunden scheint, rücken sozial verträgliches und umweltgerechtes Handeln in den Vordergrund. Die Betriebswirtschaft und auch alle anderen Bereiche moderner Gesellschaften können sich der Wirkung von Trends, wie beispielsweise globale Erderwärmung und Ressourcenknappheit, nicht entziehen. Wirtschaftsakteure befinden sich so vor der Herausforderung, dass sich der Stellenwert des Themas Nachhaltigkeit spürbar erhöht. Während sich das Thema Nachhaltigkeit bei vielen großen Unternehmen in direkter Vorstandsverantwortlichkeit ansiedelt, ergeben sich für viele betriebliche Funktionen angesichts der zunehmenden Volatilität in der Unternehmensführung und -steuerung neue Inhalte. Die wandelnde Rolle des Controllings und des Controllers in diesem Zusammenhang darzustellen, ist Aufgabe der vorliegenden Arbeit.
Textprobe: Kapitel 3, Vorwort zum Thema Nachhaltigkeit: 3.1, Nachhaltigkeit und die Entwicklung eines Leitbildes: Obwohl die Idee des nachhaltigen Wirtschaftens keineswegs neu ist und ursprünglich in der Forstwirtschaft entstand, erfährt die Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit im Zuge einem stetig steigenden Ressourcenverbrauch bei gleich-zeitig begrenzten Ressourcen ein neues Niveau: Im 18. Jahrhundert wurde der Begriff Nachhaltigkeit verwendet, um auf einen Grundsatz in der Forstwirtschaft zu adressieren. Hans-Karl von Carlowitz, sächsischer Berghauptmann, formulierte in seinem Buch über die Ökonomie der Waldkultur, das 1713 erschien: ‘Schlage nur so viel Holz ein, wie der Wald verkraften kann! So viel Holz, wie nachwachsen kann!’. Grund für die Formulierung war damals der hohe Holzverbrauch für Bergbau und Erzschmelze, um die Regeneration des Ökosystems Wald zu ermöglichen. Eine solche Perspektive fordert ohne Zweifel eine große Herausforderung für ökologisch betroffene Unternehmen einzelner Branchen. Nachhaltigkeit wurde jedoch generell bis Mitte der neunziger Jahre häufig mit Umweltschutz gleichgesetzt und als eine wirtschaftliche Bedrohung für Unternehmen angesehen. Das moderne Verständnis von Nachhaltigkeit sehen Unternehmen im Spannungsfeld zwischen dem Erreichen unternehmensindividueller ökonomischer Ziele, der nachhaltigen Erfüllung externer, regulatorischer Anforderungen sowie Erwartungshaltung des Marktes und der Umwelt. Einen starken direkten Einfluss haben Nachhaltigkeitsthemen, die in unmittelbaren Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit stehen. Aktuell zählen vor allem der Energieverbrauch, Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden sowie Emissionen, Abwasser und Abfall als praxisrelevant. Darüber hinaus sichert die weltweit zunehmend verbreitete Ansicht, dass für die Verwirklichung einer Niedrig-Karbon-Gesellschaft ein globales Vorgehen notwendig ist, den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens mit seinem Engagement im Umweltschutz zu verknüpfen und daraus einen Wettbewerbsvorteil zu schaffen. Das Leitbild der Nachhaltigkeit beziehungsweise des ‘sustainable development” wurde maßgeblich durch den Bericht ‘Our Common Future’ der Brundtland-kommission geprägt. In diesem Bericht von 1987 wird anstelle des Begriffs Nach-haltigkeit die nachhaltige Entwicklung substituiert, die folgendermaßen definiert wird: ‘Sustainable development is development that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs.” Hauff übersetzt die hierin beschriebene Definition als eine nachhaltige Entwicklung, ‘die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.’. Aufgegriffen und weiterentwickelt wurde das Thema nachhaltige Entwicklung im Jahr 1992 auf der internationalen Konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio. Die Ergebnisse dieser Konferenz war die Einrichtung einer Kommission für nach-haltige Entwicklung sowie die Verabschiedung eines weltweiten Aktionsprogramms bezüglich einer nachhaltigen Entwicklung für das 21. Jahrhundert, der sog. ‘Agenda 21’, womit sich damals 178 Staaten verpflichteten, Nachhaltigkeit im eigenen Land und in enger Kooperation mit anderen Ländern in konkrete Politik zu überführen. 3.2, Inter- und Intra-Generationen-Gerechtigkeit: Spätestens seit der Definition des Brundtland-Berichts wird Nachhaltigkeit als ethisches Postulat verstanden, dessen Kernforderung die Intra-Generationen- und Inter-Generationen-Gerechtigkeit sind: Die Inter-Generationen-Gerechtigkeit besagt laut der obigen Erklärung im Brundtland-Report, dass heutige Generationen Rücksicht nehmen müssen, künftige Generationen den Recht zu geben, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensform zu wählen. Dieser Bestandteil der Definition orientiert sich, so auch Weber, an der ursprünglichen Definition von Hans Carl von Carlowitz und verfolgt eine langfristige Perspektive. Intra-Generationen-Gerechtigkeit hingegen ist die Verteilungsgerechtigkeit zwischen der jetzigen Generation und ist auf den Status quo bezogen (Zeitpunktbetrachtung). Hierbei wird die wachsende Ungleichheit auf globaler Ebene – zwischen Menschen in Industrie- und sich entwickelnde Nationen – betrachtet (‘poverty is the biggest polluter’).
Muhammet Türköz, B.A., wurde 1990 in Köln geboren. Sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule für Ökonomie und Management schloss der Autor im Jahre 2013 mit dem akademischen Grad Bachelor erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte der Autor umfassende praktische Erfahrungen im Bereich des Strategischen Einkaufs sowie in der Finanzbranche. Sein Schwerpunktfach im Studium motivierte ihn jedoch, sich dem Thema der vorliegenden Studie zu widmen.
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