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Wirtschaftswissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 72
Abb.: 25
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Arbeit untersucht in einer vergleichenden Analyse die Diversifikationsmöglichkeiten nachhaltiger Aktienportfolios. Festzustellen ist, dass bereits 15 Aktien ausreichen, um über 90% der Index-Diversifikation (30 Aktien) zu erhalten. Auf dieser Grundlage und aufgrund unterschiedlicher wissenschaftlicher Untersuchungen resultiert, dass die Grundgesamtheit von 15 Aktien als Richtwert der Portfoliogröße dient. Aufbauend auf ein Nachhaltigkeitsrating werden nachhaltige, nicht nachhaltige und Indexportfolios sowie deren Diversifikationseigenschaften anhand der Standardabweichung der Aktien des DAX 30 und des Dow Jones Industrial ermittelt. Im Fokussteht die Beantwortung der Frage, ob nachhaltige Aktien-Fonds aufgrund ihrer beschränkten Auswahl an Aktien eine verringerte Möglichkeit der Diversifikation besitzen. Darüber hinaus dient das Risikomaß Beta und das risikogewichtete Performance Maß der Sharpe Ratio weiterführenden Untersuchungen.

Leseprobe

Kapitel 3, Die Portfolio Diversifikation und Maßstäbe zur Risikomessung: In der Literatur wird die Diversifikation durch eine Risikominderung der Geldanlage in nicht vollständig positiv ertragskorrelierte Projekte beschrieben (vgl. Hockmann und Thießen, 2012: 48). Solche Überlegungen zur Risikooptimierung gab es bereits im 4. Jahrhundert. Schon damals beschäftigte sich ein Rabbi mit der risikoverringerten Aufteilung von Vermögenswerten und beschrieb dies folgendermaßen: ‘A man should always place his money, a third into land, a third into merchandise, and keep a third at hand.‘ (Benartzi und Thaler, 2001: 79). Unterschieden wird in der Literatur zwischen der quantitativen und der qualitativen Diversifikation. Quantitative Diversifikation bedeutet die rein zahlenmäßige Verteilung des Vermögens auf mehrere Einzelanlagen, um dadurch die Verlustwahrscheinlichkeit der gesamten Anlage zu verhindern (vgl. Dahlmanns, 2009: 2). Hierbei soll der Tatsache Rechnung getragen werden, dass nicht alle Wertanlagen eine Gleichentwicklung der Rendite bieten werden. Somit können potentielle Verluste mit potentiellen Gewinnen verrechnet werden (vgl. Breit, 1989: 39). Die qualitative Diversifikation hingegen berücksichtigt zudem die Art des Risikos, dem die Wertanlagen unterliegen. So wird ein qualitativ effizientes diversifiziertes Portfolio als Kombination aus Wertpapieren von nicht perfekt positiv korrelierten Renditen bezeichnet. Je geringer diese Korrelation ausfällt, desto weniger Titel werden benötigt um ein Portfolio zu diversifizieren (vgl. ebenda: 40). Beispiele für die Berücksichtigung der Art des Risikos sind Aufteilungen der Anlagen nach geografischer Lage, nach Währung, oder auch nach Branche (vgl. Kutschker und Schmid, 2006: 403). Die quantitative Diversifikation, die nur auf die Anzahl, nicht aber auf sonstige Eigenschaften der Portfoliokomponenten achtet, kann als eine bestimmte Art der naiven Diversifikation beschrieben werden. Im Portfoliomanagement wird ein Investor als naiv beschrieben, wenn er nicht über das gesamte Wissen der modernen Portfoliotheorie verfügt, er also nicht in der Lage ist, lineare Gleichungssysteme zu lösen, oder wenn er nicht über genügend Eingabedaten verfügt (vgl. Spremann, 2003: 292). Sein Hauptziel besteht zwar nach wie vor in der Reduktion des Risikos und in der Maximierung der Rendite, doch nutzt er hierzu eine vereinfachte Methode. Ein naiver Investor verkürzt seine Untersuchungen, indem er Parameter, die wichtig für seine Erhebung sind, vereinfacht. So spielen die Parameter des Risikos bei einer naiven Diversifikation eine entscheidende Rolle. Möglichkeiten zur Parametervereinfachung bestehen in den Parametern zur Messung des Risikos selbst. So kann neben der Einheitsrendite (jedes Wertpapier im Portfolio besitzt die gleiche Rendite) und der Einheitskovarianz (jedes Wertpapier im Portfolio besitzt die identische Kovarianz), die Gewichtung der Wertpapiere im Portfolio vereinheitlicht werden (vgl. ebenda: 294). Benartzi und Thaler (2001) verwenden einen Ansatz, der eine Gleichgewichtung aller Assets im betrachteten Portfolio, ein 1/N Portfolio, beschreibt (Benartzi und Thaler, 2001: 79). Auch Tang (2003) nutzt die Bezeichnung des naiv diversifizierten Portfolios, welches zu gleichen Anteilen aus 1/N gewichteten verschiedene Wertpapiere besteht (vgl. Tang, 2003: 1). In seinen Untersuchungen stellt Tang weiterführend fest, dass der einfache Weg der naiven Diversifikation eine sehr effektive Art und Weise der Diversifikation darstellt, ohne dabei auf eine ausreichende Rendite zu verzichten (vgl. ebenda: 8). Das Gleichsetzen eines 1/N Portfolio mit der naiven Diversifikation soll auch in dieser Arbeit beibehalten werden. Folglich bildet die naive Diversifikation die Basis für die in Abschnitt 4 dargestellten Untersuchungen der aufgestellten Portfolios.

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