Suche

» erweiterte Suche » Sitemap

Wirtschaftswissenschaften


» Bild vergrößern
» Blick ins Buch
» weitere Bücher zum Thema


» Buch empfehlen
» Buch bewerten
Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 04.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 40
Abb.: 8
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Social Entrepreneurship bzw. Social Entrepreneur bedeutet im Deutschen Sozialunternehmer bzw. sozialer Kapitalist. Ist dieser ein Gutmensch, dem nur das Allgemeinwohl wichtig ist und der den eigenen Profit vernachlässigt? Oder doch ein klassischer Unternehmer, für den auch die soziale Gerechtigkeit zählt? Die in der Literatur bekannten Definitionen für Social Entrepreneurs sind sich weitgehend einig und grenzen diesen Begriff ganz klar vom homo oeconomicus” ab. Allerdings zeigt ein Blick in angrenzende Wissenschaftsbereiche wie der Unternehmensethik deutlich, dass das Prinzip der Gewinnmaximierung durchaus mit einer sozialen Mission zu vereinbaren ist. Gemäß der öffentlichen Meinung steht Social Entrepreneurship noch am Anfang seiner Entwicklung und steckt im Vergleich zu der Situation in anderen Ländern noch in den Kinderschuhen. Jedoch belegen Beispiele aus der deutschen Unternehmerwelt, dass der soziale Kapitalismus auch in Deutschland vertreten ist. Aber auch in der heutigen Zeit nehmen der soziale Charakter und die Nachhaltigkeit einen großen Stellenwert bei den Unternehmen ein. Allerdings verfolgen die meisten Organisationen das klassische Business, bei dem noch die Gewinnmaximierung das oberste Ziel ist. Darüber hinaus gibt es auch die Social Entrepreneurs in Reinform”, die gänzlich auf Spenden und Fördergelder angewiesen sind. Für sie steht die Generierung von Gewinnen gänzlich außer Frage. Doch es besteht auch die Gefahr oder das Risiko, dass einige Unternehmer ihre Aktivitäten im sozialen Bereich nur als Beruhigung des schlechten Gewissens” oder als window dressing” sehen. Aus diesem Grund wird unter anderem ein allgemein anwendbares Messprinzip der sozialen Rendite gefordert. Allerdings ist hier die Anwendbarkeit eines Maßstabes schwer. Ist die Reduzierung von Umweltverschmutzung sozial wertvoller als die Unterstützung der Bildung in Dritte Welt Ländern? Erste Versuche, wie die Einführung von Kennzahlen (Social Return on Investment) oder die Bewertung von Unternehmen über Ranking-Agenturen, erlauben einen Vergleich der sozialen Aktivitäten. Die Studie beschreibt die heutige Situation von Social Entrepreneurship in Deutschland, unterwirft gängige Definitionen einer kritischen Bewertung und zeigt neue Sichtweisen auf.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4., Bedeutung für die Gesellschaft: 4.1, Entwicklung von Social Business: Wie bereits in der vorangegangen Kapiteln beschrieben, hat Social Entrepreneurship erst in den letzten Jahren in Deutschland an Bedeutung gewonnen. Diese Entwicklung wirft die Frage auf, ob das soziale Unternehmertum nur ein Strohfeuer ist oder sich als Organisationsform etablieren kann. Wie werden Social Entrepreneurs zukünftig von der Gesellschaft behandelt? Gelten sie als Vorbilder oder werden sie als ‘Spinner’ oder ‘Abenteurer’ belächelt? Diese Fragen lassen sich sicherlich nicht mit einer eindeutigen These beantworten, vielmehr wird diese sich in der Zukunft in einem bestimmten Rahmen bewegen. Mauksch et al. (2011) haben basierend auf einer Umfrage bezüglich der Entwicklung von Social Business verschiedene Szenarien aufgestellt und dabei bewusst eine Extremdarstellung gewählt. So bewegt sich der Bürger zwischen den Extremen des preisbewussten Konsumenten ohne jegliche soziale Verantwortung und dem sozialen Bürger. Auf der anderen Seite kann Soziales Unternehmertum entweder Scheitern oder als einzige Unternehmensform existieren. Die daraus resultierenden Extremszenarien sind in Abbildung 4.1 dargestellt. Unter der Annahme, dass sich soziale Verantwortung in der Gesellschaft und bei den Bürgern durchsetzt, sind zwei Szenarien denkbar: (1) Von Social Entrepreneurship spricht in wenigen Jahren niemand mehr, stattdessen übernimmt der Staat die Aufgabe des Sozialsystems, es bildet sich ein Sozialstaat. Das System der sozialen Marktwirtschaft ist zusammengebrochen, der dritte Sektor ist ausschließlich in öffentlicher Hand (vgl. Mauksch et al., 2011). (2) Auf Grund der großen Erfolge und des großen Ansehens der Social Entrepreneure in der Gesellschaft kommt es zu einem ‘Hype’ - Social Business ist ‘in’. Der dritte Sektor ist ausschließlich privatwirtschaftlich geprägt. Mauksch et al. (2011) sprechen in diesem Fall vom ‘sozialen Paradies’. Existiert im Gegensatz dazu kein soziales Verantwortungsbewusstsein bei der Gesellschaft, sondern liegt der Fokus des Konsumenten nur auf den Preis, so ist ein Zusammenbruch des sozialen Systems denkbar, der dritte Sektor existiert quasi nicht mehr. Auf der anderen Seite kann die starke Preisorientierung dazu führen, dass soziale Problemlösungen ‘erkauft’ werden, wobei ein starker Wettbewerb zwischen den Sozialunternehmern besteht. Wie bereits zu Beginn des Kapitels angedeutet, sind diese Szenarien extrem überspitzt dargestellt. Deshalb wird die Entwicklung von Social Entrepreneurship wahrscheinlich irgendwo im Mittel angeordnet sein. Allerdings ist denkbar, dass es kurzfristig zu einem Boom des Sozialunternehmertum kommen kann. Hackenberg und Empter finden in diesem Zusammenhang Gemeinsamkeiten mit ‘New economy’-Unternehmen hinsichtlich Vorgehen und Marketing (Hackenberg and Empter, 2011, S.12). Auch Dees fasst diesen Gedanken auf und stellt in seiner Veröffentlichung die provokante Frage: ‘[...] sollten alle danach streben, soziale Unternehmer zu sein? ‘ (Dees, 2002, S.107) und beantwortet diese Frage mit einem klaren Nein. Denn nicht jeder Unternehmer ist auch im sozialen Sektor erfolgreich und nicht jeder soziale Unternehmer kann profitorientiert wirtschaften. Aber Dees (2002) kommt zu dem Schluss, dass Social Entrepreneurship eine Möglichkeit bietet, gesellschaftliche Verbesserungen zu erreichen. Aber die wissenschaftliche Forschung ist sich einig, dass zur Etablierung dieser Organisationsform noch verschiedene Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen. In diesem Kontext wird z.B. die Messbarkeit von ‘sozialem Erfolg’, sowie die Überwindung diverser Hürden angesprochen, welche im Folgenden näher erläutert werden.

weitere Bücher zum Thema

Zukunft der Corporate Governance und des Personalwesens. Perspektiven der Wirtschaftsethik

Reihe "Wirtschaft und Ethik", Band 11

ISBN: 978-3-95935-610-7
EUR 39,50


Bewerten und kommentieren

Bitte füllen Sie alle mit * gekennzeichenten Felder aus.