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Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 52
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
In den letzten Jahren haben Kommunen vermehrt Aufgabenbereiche in kommunale Beteiligungen ausgegliedert oder gänzlich Privatisierungen vorgenommen. Durch die Verselbständigung von Verwaltungseinheiten haben sich Kommunen so verhalten, als wäre mit der Delegation von Aufgaben auch jegliche Verantwortung für diese abgegeben worden. Durch die Ausgliederung von Aufgaben auf öffentliche Unternehmen hat sich im kommunalen Bereich ein konzernähnliches Gebilde entwickelt, das als Konzern Kommune bezeichnet wird. Bei der Steuerung dieses Konzerns gibt es in der Praxis große Defizite. Obwohl die Steuerungsintensität von kleinen zu großen Kommunen zunimmt, erreicht diese nicht die Intensität der Privatwirtschaft. Im öffentlichen Bereich herrscht nicht das klassische Ziel der Gewinnmaximierung wie in der Privatwirtschaft vor, hier haben Sach- und Sozialziel wie Daseinsvorsorge und Wohlstandssicherung Vorrang. In diesem Buch soll aufgezeigt werden, mit welchen Instrumenten das Beteiligungscontrolling dazu beitragen kann, ein Planungs-, Kontroll- und Steuerungssystem aufzubauen, damit die Unternehmen dem öffentlichen Zweck dienen. Das Beteiligungscontrolling bildet hier eine Art Nahtstelle zwischen dem politisch-administrativem System und den öffentlichen Unternehmen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Instrumente Balanced-Scorecard, Beteiligungsbericht, Public Corporate Governance Kodex und die Steuerungsmöglichkeiten durch den kommunalen Konzernabschluss gelegt. Dabei wird vornehmlich auf die Besonderheiten eingegangen, die beim Einsatz dieser Instrumente im kommunalen Bereich zu beachten sind. Neben diesen Schwerpunkten werden weitere Instrumente des strategischen und operativen Beteiligungscontrollings beschrieben.
Textprobe: Kapitel 2.1, Beteiligungscontrolling: Das Beteiligungscontrolling ist ein Teilbereich des allgemeinen Controllings, für das unterschiedliche Definitionen in der Literatur zu finden sind. Einen Überblick geben Anton Burger und Philipp R. Ulbrich, die darauf hinweisen, dass häufig die Betonung auf der Koordinationsaufgabe liegt, während Erfolgsbemessung und Unterstützung der dezentralen Einheiten weitgehend unberücksichtigt bleiben. Klaus Ade definiert das Beteiligungscontrolling im Kommunalbereich als: Ein Instrument zur Unterstützung der Verwaltungsführung bei der Steuerung ihrer Beteiligungsunternehmen, durch den Aufbau und die Pflege eines Planungs-, Kontroll- und Informationssystems . Nach Thomas Barthel hat das Beteiligungscontrolling eine Unterstützungs- und Koordinationsfunktion sowie Informations- und Innovationsfunktion in den entscheidungs- und zukunftsorientierten Führungsaufgaben der Konzernmutter innerhalb der einzelnen Phasen der Planung, Realisation und Kontrolle . Die Auswahl an Definitionen zeigt, dass diese unterschiedlich ausfallen. In der vorliegenden Arbeit wird der Definition von Thomas Barthel gefolgt, da diese das kommunale Beteiligungscontrolling sehr umfassend beschreibt. Die Begriffe Beteiligungsverwaltung, -management und -controlling werden teilweise synonym verwendet. Daher müssen diese differenziert werden, bei der Beteiligungsverwaltung handelt es sich um eine reine Verwaltung des Besitzes i. S. einer Übernahme bestimmter Verwaltungstätigkeiten in Form einer Geschäftsstelle. Das Beteiligungsmanagement integriert bewusst die operativen und strategischen Aktivitäten in die Kommune und wird dabei vom Beteiligungscontrolling mit Planung und Kontrolle unterstützt. Die Beteiligungsverwaltung wird auch oft als Organisationseinheit des Beteiligungsmanagements angesehen. 2.2, Konzern Kommune: Der Begriff Konzern kommt aus der Privatwirtschaft und ist im § 18 AktG definiert: Sind ein herrschendes und ein oder mehrere abhängige Unternehmen unter der einheitlichen Leitung des herrschenden Unternehmens zusammengefasst, so bilden sie einen Konzern . Zwischen den Unternehmen besteht ein Über- und Unterordnungsverhältnis, die Konzernmutter ist hierbei das herrschende und die Konzerntöchter sind die abhängigen Unternehmen. Im öffentlichen Bereich hat der Konzern eine ähnliche Struktur wie in der Privatwirtschaft, diese wird in folgender Abbildung dargestellt.
Thomas Willems wurde 1981 in Mönchengladbach geboren. Nach Abschluss einer Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel begann der Autor mit einem nebenberuflichen Studium der Wirtschaftswissenschaften. Dieses schloss er im Jahr 2011 erfolgreich ab. Berufliche Erfahrungen sammelte er als Buchhalter und Controller im Großhandel, der Industrie und bei einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, für die er noch heute in verantwortungsvoller Position im Bereich Buchhaltung/Controlling tätig ist. Durch seinen beruflichen Werdegang entwickelte der Autor eine besondere Affinität zum öffentlichen Bereich und begann, sich intensiv mit der Problematik der kommunalen Steuerung auseinanderzusetzen.
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