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- IPO: Eine Gesamtbetrachtung von Initial Public Offering
Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 08.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 114
Abb.: 31
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die vorliegende Studie bietet eine zusammenfassende Gesamtbetrachtung rund um das Thema Initial Public Offering , wobei aktuelle Forschungsergebnisse einfließen. Neuere Beiträge aus einschlägiger Literatur der letzten Jahre werden analysiert, ausgewertet und verglichen, um in weiterer Folge in komprimierter Fassung in diese Arbeit aufgenommen zu werden. Der Fokus soll dabei vorrangig auf den heimischen bzw. zentraleuropäischen Markt gelegt werden. Das häufigste Motiv für einen Börsengang ist, dass durch den hohen Eigenkapitalzufluss dem Unternehmen neue Wege zu weiterem Wachstum eröffnet werden. Die Fragestellung, wie ein IPO funktioniert, wird in weiterer Folge in einem übersichtlichen Ablaufschema erörtert. Grundsätzlich kann in Europa durchschnittlich mit Kosten von rund 4 % des Emissionsvolumens als Bankenhonorar und nochmals bis zur Hälfte davon an sonstigen Emissionskosten gerechnet werden. Die indirekten Kosten in Form des Underpricings sind dagegen viel schwerer vorherzusagen. In Österreich liegt diese Zeichnungsrendite, je nach Untersuchung, im Schnitt zwischen 6,5 % bzw. 8,2 %. Trotz der Argumente, die eine arbiträre Aktienzuteilung, geringe Transparenz und höhere Kosten beim Bookbuildingverfahren kritisieren, hat sich dieses zum gebräuchlichsten Emissionsverfahren etabliert. Einerseits wird dieser Umstand mit der erhöhten Sicherheit in der Preisfindung begründet, andererseits kann auch die Präferenz der Emissionsbanken für das Bookbuildingverfahren - und die damit verbundenen weiterreichenden Gestaltungsfreiräume und Einnahmequellen - als Ursache gesehen werden. Als Möglichkeit, eine bessere Kontrolle über den IPO-Prozess zu erhalten und größeren Einfluss auf die involvierten Investmentbanken ausüben zu können, wird das Verfahren des Competitive IPOs vorgestellt. Weiters zeigte sich in den letzten Jahren eine steigende Bedeutung von IPOs als Ausstiegsmöglichkeit für Finanzinvestoren. Ein Ergebnis diverser Studien ist, dass Unternehmen, die von Private Equity- oder Venture Capital-Kapitalgebern unterstützt werden, ein geringeres Underpricing und eine bessere langfristige Aktienkursentwicklung aufweisen. Es wird genauer auf die Möglichkeit eines zweigleisigen Dual Track-Verfahrens, bei dem IPO und Unternehmensverkauf gleichsam vorbereitet werden, eingegangen. Ziel dieses Vorgehens ist die Maximierung des Verkaufserlöses bei gleichzeitiger Transaktionssicherheit durch die zwei vorangetriebenen Veräußerungsalternativen. Empirische Untersuchungen zeigen beim Unternehmensverkauf auf diese Weise zusätzliche Einnahmen im zweistelligen Prozentbereich. Am Ende dieser Arbeit werden noch IPOs von Social Media Unternehmen betrachtet. Der kürzliche Börsengang von Linked-In und das erwartete Going Public von Facebook werden hier im Besonderen behandelt. Ob die sehr hohen Erwartungen tatsächlich erfüllt werden können oder ob es sich, wie viele Marktbeobachter vermuten, um eine neuerliche Blasenbildung in dieser Branche handelt, bleibt abzuwarten.
Textprobe: Kapitel 4.3.2, Analystenmeeting: Ungefähr sechs bis acht Wochen vor der geplanten Notierungsaufnahme findet ein Konsortialanalystenmeeting statt. Auf Grund dessen wird von den Analysten jeweils ein Equity-Research-Report verfasst, in dem eine Beschreibung der Emissionseckdaten, des Geschäftsmodells, der Markt- und Wettbewerbssituation, sowie eine ausführliche Herleitung des Unternehmenswerts und des daraus abgeleiteten Emissionskurses beinhaltet ist. Zur Bewertung werden dafür verschiedene Verfahren angewandt. Auf Grund seiner Einfachheit wird dabei am häufigsten die Multiple-Unternehmensbewertung verwendet. Dazu wird mittels einer Referenzgruppe an Unternehmen, die hinsichtlich Geschäftsmodell, Märkte, Wachstumschancen etc. eine möglichst starke Ähnlichkeit mit dem eigenen Unternehmen aufweisen, ein marktorientierter Unternehmenswert ermittelt. Mit Hilfe der Marktpreise und unternehmensspezifischen Variablen von den einzelnen Peer-Group-Mitgliedern werden dann sogenannte Multiples gebildet (z.B. KGV oder EV/EBIT). Nachdem daraus der Durchschnitt bzw. der Median errechnet wurde, wird die Maßzahl auf das zu bewertende Unternehmen übertragen. Neben dieser Bewertungsmethode findet auch das DCF-Verfahren, bei der das Unternehmen auf Grund der diskontierten zu erwartenden Cashflows beurteilt wird, große Beachtung. Die erhaltenen Reports sollen in weiterer Folge hauptsächlich institutionellen Anlegern als Informationsgrundlage dienen. 4.3.3, Pre-Marketing- und Bookbuildingphase: Das Pre-Marketing soll potentielle Investoren auf den zukünftigen Börsengang vorbereiten und die Marktstimmung hinsichtlich einer möglichen Zahlungsbereitschaft für die Aktien prüfen. Dies geschieht auf Basis der einzeln ausgearbeiteten Research-Reports und der dadurch zugrundeliegenden Bewertungen. Die Ergebnisse werden benutzt um den Preisrahmen für die am Kapitalmarkt durchzusetzende Unternehmensbewertung zu verdichten. Das heute gebräuchlichste Verfahren bei Aktienemissionen ist das Bookbuildingverfahren. Die Investoren geben in dieser meist 3 bis 14 Werktage dauernden Phase ihre gewünschte Ordermenge inklusive Preisvorstellung bekannt, welche dann in ein elektronisches Buch eingetragen werden. Der endgültige Platzierungspreis ist dabei noch nicht fix festgelegt, sondern befindet sich in der Bookbuilding-Spanne, die in der Regel 10 bis 15 % beträgt. Erst nachdem das Buch geschlossen ist, und nach Auswertung der Zeichnungswünsche der Marktteilnehmer, wird bekannt gegeben, wer zu welchem Preis Aktien zugeteilt bekommt. Während der Bookbuilding-Phase sind das Unternehmensmanagement und Bankvertreter auf einer Roadshow unterwegs um das Interesse der Investoren zu steigern und die Neuemission marketingtechnisch zu unterstützen. Die Präsentation des Unternehmens und etliche One-onone- Gespräche mit Investoren sind Kernpunkte des Programms.