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Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 12.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 68
Abb.: 18
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Diese Arbeit widmet sich in erster Linie der Vorgehensweise der Market Maker bezüglich der intraday Preisquotierungen und deren Bid-Ask Spreads von den fünf momentan existierenden ETFs auf den DAX. Dabei soll im ersten Teil der hier durchgeführten Regressions-Analysen untersucht werden, ob der DAX-Futures einen signifikanten Beitrag auf die Preisfindung der ETFs besitzt. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den Einflussfaktoren der intraday Bid-Ask Spreads, einer deskriptiven Analyse dieser sowie dem charakteristischen intraday Verteilungsmuster von ETFs. Diese Arbeit wird nicht nur ihrem wissenschaftlichen Anspruch in Theorie und Methodik gerecht, sondern führt auch zu Resultaten und Erkenntnissen, welche der Privatinvestor bei der Auswahl eines ETF-Produkts im Allgemeinen - aber auch im Speziellen (die fünf analysierten DAX ETFs) - anwenden kann, um seine Kosten zu reduzieren und somit seine Performance zu optimieren.
Textprobe: Kapitel 4.4, Datenaufbereitung der DAX-Futures Kurse: Für einen korrekten Vergleich zwischen DAX- und FDAX-Kursen muss der faire Wert der FDAX-Kurse ermittelt werden. Mittels des Cost-of-Carry Ansatzes (Nettofinanzierungskosten) lässt sich die Beziehung zwischen Spot- und Futures-Kursen beschreiben. Theoretisch ist dann in einem perfekten Markt keine Arbitrage möglich, da der Futures-Preis dem Spot-Preis zuzüglich Finanzierungskosten und abzüglich der Erträge des Assets entspricht. Auf eine Berücksichtigung von Erträgen (Dividenden) kann hier verzichtet werden, da es sich beim DAX um einen Performance-Index handelt, der Dividenden sofort reinvestiert. Die Existenz von Transaktionskosten erlaubt es, dass die Kurse zwischen Futures- und Spot-Index innerhalb einer gewissen Spanne abweichen können. Da jedoch in der Realität Futures-Kurse auch von Angebot und Nachfrage getrieben werden und Marktrestriktionen vorherrschen, kann es tatsächlich zu höheren Differenzen zwischen Spot- und Futures-Kursen kommen, als die Theorie vermuten lässt. Dies war auch im Oktober 2008 der Fall. Abbildung 2 veranschaulicht dies für die hier untersuchte Beobachtungsperiode. Während die Differenz zwischen dem DAX und diskontierten FDAX bis Ende Oktober nahe an null liegt und maximal einen Wert von 20 Indexpunkten annimmt, driftet diese gegen Monatsende mit bis zu 100 Indexpunkten auseinander. Hintergrund für dieses Ereignis war die Ankündigung der Porsche Automobil Holding SE am 26. Oktober 2008 ihren Anteil an der Volkswagen AG (VW) auf bereits 42,6 % erhöht zu haben und weitere 31,5 % der VW-Aktien über Call-Optionen zu beherrschen. Somit waren nur noch knapp 5 % der VW-Aktien am Markt verfügbar, da das Bundesland Niedersachsen selbst noch 20 % an den Aktien des größten deutschen Automobilherstellers hielt. Da nun Leerverkäufer der VW-Aktie diese kaufen mussten, um ihren Verpflichtungen nachzukommen, erfolgte ein bisher noch nie da gewesener Kursanstieg, der die VW-Aktie innerhalb von zwei Handelstagen von rund 200 Euro auf zeitweise über 1000 Euro ansteigen ließ. So war VW zeitweise das teuerste Unternehmen der Welt und nahm im DAX ein Gewicht von knapp über 27 % ein. Aufgrund dieser Verwerfungen versagte die Beziehung zwischen Kassa- und Terminmärkten.