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Wirtschaftswissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 02.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 40
Abb.: 6
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die letzten Volksabstimmungen (z.B. Mindestlohn-, 1:12- und Abzocker-Initiative) zeigen die enorme Bedeutung von Gleichheit und Gerechtigkeit fu¨r Schweizer Stimmbu¨rgerinnen und Stimmbu¨rger. Vor allem die Forderung nach Chancengleichheit ist in der Schweizerischen Gesellschaft stark verankert. Aber ob in der Schweiz tatsächlich allen Individuen die gleichen Startchancen gewährleistet werden, ist fraglich. In der vorliegenden Arbeit wird dieser Tatbestand untersucht. Im Kern geht es dabei um die Frage, ob wir in einer meritokratischen Gesellschaft leben. Das heisst, in einer Gesellschaft, in welcher der Erfolg des Einzelnen durch individuelle Fähigkeiten und Leistungen zustande kommt und nicht im Zusammenhang mit leistungsfremden Faktoren wie der sozialen Herkunft. Anhand des Konzepts der intergenerationellen Einkommensmobilität wird in dieser Arbeit aus einer ökonomischen Sicht gezeigt, dass in der Schweiz trotz einem sehr gut ausgelegten öffentlichen Bildungssystem, nicht alle sozialen Gruppen gleich mobil sind bzw. denselben Startchancen gegenu¨berstehen. Aufgrund empirischer Befunde wird geschlussfolgert, dass gewisse leistungsfremde Einflussfaktoren stets von Relevanz sind bei der Determinierung des ökonomischen Erfolgs eines Individuums, was nicht mit dem Konzept einer perfekten Meritokratie vereinbar ist.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.2.3, Schwierigkeiten bei der Schätzung: Bei der Schätzung der intergenerationellen Einkommensmobilität ist man in Vergangenheit auf mehrere Probleme gestossen, welche die Validität vieler Studien in Frage stellen und eine konsistente Schätzung erschweren. Dabei existieren drei methodologische Hauptprobleme, welche die Schätzungen verzerren können (OECD,2007, S. 29). Messfehler: Eines der Hauptprobleme bei der Messung intergenerationeller Einkommensmobilität ist die Nicht-Beobachtbarkeit des Lebenseinkommens. Als Proxy für das Lebenseinkommen bzw. den permanenten ökonomischen Status eines Individuums, verwendeten frühere Studien meist das aktuelle Periodeneinkommen. Solon (1989 1992) zeigt auf, dass dieses Vorgehen zu einer Verzerrung des -Koeffizienten führt, da das Einkommen einer Person über verschiedene Lebensabschnitte stark schwanken kann. Um dieses Problem zu reduzieren, sollte man aufgrund dessen ein Mittel des beobachteten Einkommens mehrerer Perioden als Proxy nehmen, da das Lebenseinkommen viel gleichmässiger verteilt ist als das Periodeneinkommen (Solon 1992, S. 394f.). Dank der Verfügbarkeit longitudinaler Paneldaten ist dies heute zum Teil möglich, worauf man in vielen neueren Schätzungen aufzeigen konnte, dass die tatsächliche Korrelation zwischen dem Einkommen des Vaters und des Sohnes, deutlich höher ist, als frühere Studien suggeriert haben (Corak 2006, S.7f. Solon, 1989 Solon, 1992). Art der Stichprobe: Ein weiteres Problem bei der Schätzung der intergenerationellen Einkommensmobilität bezieht sich auf den Charakter der Stichprobe. Beispielsweise kann die Verwendung nicht-repräsentativer homogener Stichproben zu einer Unterschätzung der intergenerationellen Einkommensmobilität führen. ‘Grund für die Inkonsistenz ist in diesem Fall, dass eine zu kleine Standardabweichung der Stichprobe dazu führt, dass das Bestimmtheitsmass nach unten gedrückt wird’ (Solon, 1992, S. 396: Freie Übersetzung des Autors) und man daher annimmt, dass ein kleinerer (als tatsächlich vorhandener) Teil in der Variation erklärt werden kann. Diese Problematik kann teilweise umgangen werden, indem man repräsentative nationale Zufallsstichproben verwendet (ebd., S. 396f.). Modellspezifikation: Die Spezifizierung der funktionalen Form des Zusammenhangs zwischen dem (logarithmierten) Einkommen der Eltern und Kinder (z.B. linear oder nicht-linear) stellt eine weitere Ursache für die Verzerrung von Schätzungen der intergenerationellen Einkommenselastizität dar, wenn diese nicht ordnungsgemäss gewählt wird. Wählt man z.B. ein lineares Modell, der tatsächliche Zusammenhang aber von quadratischer funktionaler Form ist, so ist die interne Validität gefährdet (OECD, 2007, S. 30). Weitere Aspekte, welche die Vergleichbarkeit unterschiedlicher Schätzungen erschweren, stehen mit der Schätzmethode an sich und den unterschiedlichen verwendeten Datensätzen in Verbindung. Beispielsweise basieren die meisten Studien auf Vater-Sohn Datenpaaren und ignorieren somit den Einfluss der Mutter. Da die Arbeitsmarktbeteiligung der Frau in den letzten Jahren allerdings enorm zugenommen hat, kann dieses Vorgehen ebenso zu einem verzerrten Bild der intergenerationellen Mobilität führen (OECD, 2007, S.29). Aufgrund dieser Punkte, ist es enorm schwierig valide Studien zu generieren und einen internationalen Vergleich der intergenerationellen Einkommensmobilität zu machen (Solon, 2002, S. 61ff.).

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