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Wirtschaftswissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 60
Abb.: 15
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

2009 erschütterte eine Wirtschafts- und Finanzkrise Europa, wie es die noch junge Europäische Union in ihrer Geschichte noch nicht erlebt hatte. Besonders betroffen waren die Staaten Südeuropas, die sogenannten GIPS Staaten, darunter vor allem Griechenland. Die Hellenische Republik gilt dabei als das Sorgenkind der Europäischen Währungsunion. Trotz aller bisherigen Bemühungen und Kreditzusagen seitens der europäischen Kommission, des Internationalen Währungsfonds und der EZB hat sich die Lage des Landes eher verschlechtert als verbessert. Gleichzeitig wächst der Unmut der Bevölkerung gegen eine Politik, die sich selbst alternativlos nennt und den Austritt Griechenlands aus der Eurozone (GREXIT) kategorisch ablehnt. Aber gibt es nicht doch einen Weg, der für die Bevölkerung weniger schmerzlich ist und dem Land hilft, schneller aus der Krise zu kommen? Dieses Buch zeigt, dass es, basierend auf ökonomischer Analyse, sehr wohl eine Alternative gibt und ein GREXIT eine große Chance für Griechenland darstellen kann.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 6, Griechenland: Austritt aus der EWU und eine externe Abwertung: In diesem Kapitel beschäftige ich mich nun mit der Fragestellung der Arbeit und versuche, die Auswirkungen eines Grexit auf die griechische Volkwirtschaft einzuschätzen. Zunächst wird dabei auf den Abwertungsbedarf eingegangen, damit anschließend die ökonomischen Vor- und Nachteile eines Austritts erläutert werden können. Abschließend werden die Auswirkungen beurteilt. 6.1, Der Abwertungsbedarf der griechischen Wirtschaft: Diskutieren Experten über den Abwertungsbedarf der griechischen Volkswirtschaft, so kommen sie zu unterschiedlichen Ergebnissen bezüglich der Höhe der Abwertung, der Griechenland bedarf, um einen wettbewerblichen Vorteil gegenüber seinen Handelspartnern zu gewinnen. Roubini (2011) geht davon aus, dass Griechenland die Preise und Lohnstückkosten intern oder die neue Währung extern um 28% abwerten muss, damit die Hellenische Republik wieder wettbewerbsfähig ist und Wachstum generieren kann (Roubini, zit. nach Born et al, 2012, S. 22). Hans-Werner Sinn vom Ifo Institut berechnete in einer Modellsimulation eine 30 prozentige Abwertung ‘gegenüber ihren Wettbewerbern im Euroraum, um selbst wieder wettbewerbsfähig zu werden’ (Sinn, 2012, S.110). Auch die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs Goldman geht von 30% aus und spricht des Weiteren von einem steigenden Abwertungsbedarf je länger die Krise andauere (Sachs Global Economics, 2012, o.S.). Volkswirte des CEPS in Brüssel wie Gros berechneten eine nötige Abwertung von sogar 50% (Gros, 2012, S.1). Versucht man die Meinungen der oben genannten und weiterer Experten (beispielweise Schäfer, 2012 Krugman, 2012) zusammenzufassen und einen Mittelwert zu berechnen, so ergibt sich, dass die griechische Wirtschaft aktuell zwischen 20% und 30% abwerten. Maximal kann der Abwertungsbedarf sogar bis zu 50% betragen (Born et al, 2012, S. 22f). Eine derartige Abwertung intern zu erreichen, scheint in der kurzen Frist, wie in den vorherigen Kapiteln dargestellt, unmöglich. Doch was sind nun die Auswirkungen einer Abwertung einer neuen griechischen Währung von 20-30% oder der maximal geforderten von 50%? 6.2, Auswirkungen einer Abwertung auf der Grundlage von Wirtschaftsindikatoren: 6.2.1, Negative Auswirkungen: Die größte Kritik kann man an der potentiellen Wirkung einer Abwertung üben. Gegner eines Grexit argumentieren, dass eine externe Abwertung Griechenland keinerlei Wettbewerbsvorteil verschafft. Sie begründen dies damit, in dem sie fragen ‘wo denn Griechenlands Industrien sind, die jetzt nicht-kompetitiv darniederliegen’ (Blankart und Bretschneider, 2012, S.12). Besäße Griechenland also keinerlei Güter und Dienstleistungen, die auf dem internationalen Güter- und Dienstleistungsmarkt nachgefragt sind, so könnte selbst eine Preissenkung nicht dazu führen, dass ausländische Nachfrage entsteht oder steigt. Die Exportnachfrage wäre unelastisch. Der Erfolg einer Wechselkursänderung hängt also auch von der Wirtschaftsstruktur der Volkwirtschaft ab und damit wieder von der Exportelastizität. Da Griechenland außerdem eine hohe Importquote hat, die die Exportquote übersteigt (Weisbrot und Montecino, 2012, S.17), ist fraglich, ob die Importnachfrage elastisch ist und bei einer Preiserhöhung der Importgüter sinken würde, um dann diese durch inländische Produkte zu substituieren.

Über den Autor

Sabrina Höling, B.A, wurde 1988 in Hamburg geboren. Ihr Zweifachstudium der Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre an der Universität Göttingen schloss sie 2013 mit dem akademischen Grad des Bachelor of Arts erfolgreich ab. Die Wirtschafts- und Finanzkrise ab 2009 steigerte ihr Interesse für wirtschaftspolitische Maßnahmen im Rahmen der europäischen Integration. Im Laufe des Studiums konnte die Autorin während eines mehrtägigen Aufenthaltes in Brüssel Gespräche mit Mitgliedern der europäischen Kommission und des Parlamentes führen. Ihr Engagement in einer europäischen politischen Jugendorganisation motivierte die Autorin dazu, sich dem Thema der europäischen Finanzkrise in ihrer Abschlussarbeit zu widmen. Das besondere mediale Interesse für die Lage Griechenlands brachte die Autorin auf die Idee, sich speziell mit diesem Land zu befassen und aus Sicht der Hellenischen Republik zu diskutieren, ob ein Austritt sinnvoll sei.

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