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Wirtschaftswissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 05.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 92
Abb.: 11
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die multipolaren Anforderungen der heutigen Zeit machen sicheres Entscheiden ebenso schwierig wie genaues Bestimmen dessen, was sein sollte. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Normenfindung in Prinzip, Rechtsstaatlichkeit und betrieblicher Realität. Auf Grundlage der Generalklauseln wie Treu und Glauben und Gute Sitten bestehen Stellschrauben, um Unvorhergesehenes justiziabel und somit planbar für die Wirtschaft zu machen. Die Herangehensweisen der Sozial- und Rechtswissenschaften werden anhand des Vertragswesens und seiner Bedeutung, sowie der Anerkennungstheorie und ihren Anforderungen an das System vom Einzelnen nachvollzogen. Das erarbeitete Gerüst weist anhand beispielhafter höchstrichterlicher Urteile, sowie durch Beschreibung und Analyse von wirtschaftsethischen Gremien nach, dass die durch die Generalklauseln entstehenden Rechtsrahmen zum Vorteil der Gesellschaft und Wirtschaft durch beide Systeme gestärkt werden. Grenzen der Einflussnahme werden aufgezeigt, ebenso Prozesse, die Flexibilität ermöglichen, und Felder, in denen die Urteilsbildung aktuell stattfindet.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.2, Gesellschaft als Grundlage der Anerkennung: Der hermeneutische Zirkel erhellt den Gegenstand stetig und die Rechtsprechung erhebt das Durchdenken zum Prinzip. Es wird nun Zeit, sich der Gesellschaft als Quelle der Erkenntnis, nicht nur als dem zu behandelndem Objekt zuzuwenden. Unter den verschiedenen Ansätzen, scheint mir - ganz anders im Übrigen als den zuvor zitierten Autoren Larenz/Canaris - die kritische Theorie überaus sinnstiftend für die folgende Betrachtung. Das Frankfurter Institut für Sozialforschung, als Wiege der kritischen Theorie beschreibt den Kern als: ‘dass sich sozialwissenschaftliche Forschung immer aufs Neue um ein kritisches Verständnis der Gesellschaft bemühen und theoretische Anstöße zu ihrer emanzipatorischen Fortentwicklung geben soll.’ Es handelt sich bei der kritischen Theorie um eine Vielzahl möglicher Ansätze, deren Gemeinsamkeit in drei Säulen besteht, die auf jeden Ansatz zutreffen. Die erste Säule ist ein gemeinsamer Bezugsrahmen, der durch Analyse erkannt wurde, nicht durch einfache Hinnahme von Gegebenheiten. Die zweite Säule ist die Annahme das Subjekte im System durch fehlerhafte Funktionsweisen des Systems Leid erfahren. Die Autoren der kritischen Theorie, welche auch unter dem Synonym Frankfurter Schule bekannt ist, nennen diesen Effekt pathologische Zustände. Die dritte und letzte Säule betrifft die relevante Frage, wie ein Subjekt, dass sich in einem System befindet, bemerkt, dass Einflüsse, die auf es wirken, schädlich (d.h. pathologisch) sind. Fassen wir zusammen: Die kritische Theorie betrachtet das kapitalistische Gesamtgefüge sozusagen als einen Körper, der generell funktionsfähig ist, jedoch deformieren die Anforderungen die Subjekte, die sich in dem Körper befinden - den Einzelnen. Diese Blockaden müssen behoben werden um zu einem glückbringenden System zu führen. Was genau glückbringend ist, darüber herrscht keine generelle Einigkeit, wir folgen den Ausführungen von Axel Honneth - dem derzeitigen Direktor des Instituts - und bilden uns, ganz im Sinne der kritischen Theorie, durch Analyse ein eigenes Urteil. Honneth stellt im Rahmen seines Buches Kampf um Anerkennung drei Grundformen der Anerkennung heraus: Liebe, Recht und Wertschätzung. Diametral entgegengesetzt stehen Negationen, die beim Eintrittsfall eine Nicht-Anerkennung zur zwangsläufigen Folge haben. Mit Fall des Standeswesens, welches früher jedem Individuum einen bestimmten Platz zuwies, an dem es sich entwickeln konnte, entstanden neue Möglichkeiten der Entwicklung. Gleichzeitig entstand auch ein Gros an neuen Anforderungen an den Einzelnen. Das Subjekt war nun selbst für seine Entwicklung verantwortlich, kein Ständewesen schrieb seine Geschichte vor. Prinzipiell klingt dies positiv, es hat nur den nicht zu unterschätzenden Nebeneffekt, dass nicht nur jeder seines eigenen Glückes Schmied, sondern ebenso seines Unglückes Erzeuger ist. Wenn die Wertung eines Menschen demnach von seinem Erfolg antizipiert werden kann, ist sein Bestreben nach den drei von Honneth aufgestellten Anerkennungsformen zwangsläufig an seinen ökonomischen Erfolg gebunden. Bis zu einem gewissen Grad war dies immer schon so, durch neue ökonomische Prozesse beim Übergang in die industrielle Revolution wuchs die Tragweite immens. Honneth konstatiert: ‘...um zu einem ungebrochenen Selbstverhältnis gelangen zu können, bedürfen menschliche Subjekte über die Erfahrung von affektiver Zuwendung und rechtlicher Anerkennung hinaus stets auch noch einer sozialen Wertschätzung, die es ihnen erlaubt, sich auf ihre konkreten Eigenschaften und Fähigkeiten positiv zu beziehen.’ Daraus geht zwangsläufig die erste Rahmenaufgabe hervor, soziale Anerkennung die auf das Subjekt im System wirken muss. Im weiteren entwickelt er den Gedanken, der zwar poröse aber gegebene Rahmen wirkt durch den Beitrag, den ein Subjekt deckungsgleich mit dem Zielen eines stillen gesellschaftlichen Konsens erbringen kann. Dies erinnert an die Theorie der komparativen Vorteile, nach der jeder das am besten täte, was er am besten könne und alle dadurch nur Gewinn haben würden. Die Fähigkeiten des Einzelnen erfahren ihre Bewertung über den Nutzen, den sie für die Gesellschaft aller Subjekte vereint bringen, dies bildet den Bezugsrahmen. Soziale Anerkennung, die einem Subjekt zur eigenen Wahrnehmung als dritte Grundform der von Honneth gefundenen Anerkennungsformen entgegen-gebracht wird, ist die Bewertung der Gesellschaft die ihre Werte und Normen durch informell entstehenden Konsens bildet.

Über den Autor

Simon Mamerow, M.A., wurde 1979 in Berlin-Kreuzberg geboren. Nach seiner Ausbildung als Chemisch-Technischer-Assistent und einer entsprechenden Zivildiensttätigkeit in der Berliner Charité war er in verschiedenen Bereichen der Werbung- und Kommunikationsbranche tätig. Simon Mamerow nahm 2007 das Studium der Betriebswirtschaftslehre auf und vertiefte die Schwerpunkte Operations Management und Marketing. Durch umfassende gesellschaftswissenschaftliche Fragestellungen arbeitete er sich intensiv in die Gebiete der Wissenschaftstheorie und der kritischen Theorie ein. Während des Masterstudium des Arbeits- und Personalmanagements vertiefte er die gesellschaftstheoretischen Fragestellungen und sortierte sie in den Rahmen des Arbeitsrechts und der Anforderungen der Gesellschaft an das arbeitende Individuum ein. Seit Abschluss des Master of Arts ist Simon Mamerow als Freiberufler und Dozent tätig. Während dieser Tätigkeit war er schon für die Hochschule für Technik und Wirtschaft, das Zentrum für Lehrerbildung der Freien Universität Berlin und das Universitätsklinikum Halle-Wittenberg tätig. Derzeit forscht der Autor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft und arbeitet im Zusammenhang mit dem Institut für historische Anthropologie der Freien Universität an anthropologischen Fragestellungen des Arbeitslebens.

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