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Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 05.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 68
Abb.: 9
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die Globalisierung bedeutet massive Veränderungen beim industriellen Wettbewerb. Machtverhältnisse verschieben sich, Märkte verändern sich und der Wettbewerb wird intensiviert. Parallel ergeben sich viele Chancen aus der fortschreitenden industriellen Globalisierung. Ein hohes Erfolgs-Potenzial für Unternehmen liegt nach wie vor im Einkauf. Eine Strategie moderner Einkaufsabteilungen ist Global Sourcing. Viele Einkaufsabteilungen agieren vorwiegend lokal und nutzen so die Potenziale der sich weltweit weiter entwickelnden Lieferanten nicht. Global Sourcing bietet viele Chancen (günstigere Einstandspreise, verbesserte Qualität, höhere Flexibilität, bessere Versorgungskette, Reduzierung von Risiken, Optimierung des Lieferantenportfolios), es sind aber auch Risiken zu beachten. Global Sourcing sollte sorgfältig geplant und vorbereitet sein unter Berücksichtigung der möglichen Risiken. Sinnvoll eingesetzt bietet dieses Instrument des strategischen Einkaufs hohe Potenziale für Unternehmen, den Gewinn zu optimieren und die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu verbessern.
Textprobe: Kapitel 3, Organisation und Durchführung des modernen Global Sourcing: 3.1, Entwicklung einer Beschaffungsstrategie für das Unternehmen: Global Sourcing wird in der deutschen Literatur zur Beschaffung überwiegend als eine Strategie dargestellt. Für eine erfolgreiche Umsetzung muss diese zunächst von der Unternehmensführung entwickelt werden. Weitere Voraussetzung ist, sich darüber im Klaren zu sein, welche Märkte bearbeitet und welche Artikel dort eingekauft werden sollen. Außerdem müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, d.h. es muss fachlich kompetentes Personal zur Verfügung stehen und berücksichtigt werden, wie viele Niederlassungen das Unternehmen weltweit hat und inwiefern die Beschaffung für die verschiedenen Niederlassungen zusammengefasst werden kann bzw. von wo aus strategisch am günstigsten eingekauft werden soll. Mögliche Ansatzpunkte zur Entwicklung einer neu ausgerichteten bzw. Überprüfung der aktuellen Beschaffungsstrategie sind: - Welche Beschaffungshebel werden angewandt? (nur traditionelle oder auch innovative wie z.B. strategische Allianzen oder Einkaufskooperationen?) - Wie wird der Einkauf im Unternehmen bisher gesehen? Nur als reiner ‘Beschaffer’ oder auch eingebunden in die langfristige strategische Planung? - Wird der Fokus auf Preisreduzierung gelegt oder werden auch andere preisbildende Faktoren wie Qualität, Lieferzeit, Service etc. berücksichtigt? - Ist die Einkaufsabteilung strategisch oder operativ organisiert? - Wie sind die bisher genutzten Beschaffungsmärkte geographisch gelagert und wie sind die Kenntnisse über die jeweiligen Märkte? - Wie gut sind die Kenntnisse über Beschaffungsvolumen und –strategie der wichtigsten Wettbewerber? - Wird evtl. mit den Wettbewerbern zusammengearbeitet, um Einkaufsmacht zu bündeln? - Wie ist die Qualifikation meines Personals? Muss im Rahmen der Neuorganisation evtl. intern oder extern Personal beschafft werden? 3.2, Global Sourcing als ein Instrument des Beschaffungsmarketings: Modernes Beschaffungsmarketing beschäftigt sich mit den Problemen anderer, d.h. zum einen mit Problemen im eigenen Unternehmen und zum anderen mit Problemen beim Kunden. Ziel ist es, diese Probleme in den Vordergrund des eigenen Handelns zu stellen und eine Lösung herbeizuführen. Übertragen auf die Beschaffung heißt das, den Einsatz der Einkaufsinstrumente so zu gestalten, dass einerseits eine optimale interne Zusammenarbeit im eigenen Unternehmen gewährleistet ist, andererseits die bestmögliche Befriedigung der Kundenwünsche erlangt wird. Das kann durch verschiedene Instrumente des Beschaffungsmarketings erfolgen, eins davon ist das Global Sourcing. Internationales Beschaffungsmarketing bezeichnet eine Konzeption zur marktorientierten, der Umwelt angepassten, politisch und kulturell sensiblen Koordinierung und Steuerung weltwirtschaftlicher Beschaffungsprozesse. 3.3, Organisatorischer Rahmen für Global Sourcing: 3.3.1, Anforderungen an das Personal: Heutzutage wird immer mehr automatisiert, rationalisiert, Personal abgebaut und der Wettbewerb auf nahezu allen Märkten zunehmend enger. Daher wird es immer wichtiger für jeden einzelnen Arbeitnehmer sich beruflich weiterzubilden, um die eigenen Chancen am Arbeitsmarkt bzw. auch in der eigenen Firma zu stärken. Im Gegenzug ist es für die Unternehmen wichtig, qualifizierte Arbeitnehmer zu beschäftigen. So können sie sich weiterhin erfolgreich gegen den wachsenden Wettbewerb durchzusetzen, der vor allem dadurch gekennzeichnet ist, dass die Märkte enger werden und Branchenriesen mehr und mehr Firmen übernehmen. Wenn erfolgreiches Global Sourcing betrieben werden soll, ist es notwendig, entsprechend qualifizierte Einkäufer zu beschäftigen. Neben den grundlegenden Kenntnissen hinsichtlich Materialwirtschaft und Beschaffung sind vor allem die folgenden Kenntnisse und Fähigkeiten besonders wichtig: - Sprachkenntnisse (Englisch in Wort und Schrift als Mindestvoraussetzung, besser jedoch noch weitere Sprachen). - ‘Soft Skills’, d.h. Verhandlungsgeschick, Menschenkenntnis, Team- und Kommunikationsfähigkeit. - Sicherer Umgang mit moderner Informations- und Kommunikationstechnologie. - Der Wille und die Fähigkeit, sich mit Lieferanten und Geschäftspartnern weltweit auseinanderzusetzen. - Bereitschaft zur permanenten persönlichen und fachlichen Weiterbildung auch hinsichtlich Erlernens neuer Kulturen und Umgangsformen. - Sehr gutes technisches Verständnis. - Internationales Vertragsrecht. - Hohe Flexibilität hinsichtlich einer evtl. Tätigkeit im Ausland, wodurch gewisse Sicherheiten / Gewohnheiten (Urlaubszeiten, soziales Netz, Familie) mitunter stark beeinträchtigt werden. Für Unternehmen empfiehlt es sich, bei entsprechender Struktur und entsprechend vorhandenen Personalkapazitäten, eine Trennung des Einkaufs in operativen und strategischen Einkauf vorzunehmen. Prämisse sollte sein, den strategischen Einkäufer dabei vom Tagesgeschäft so weit wie möglich zu befreien und durch ständige Kommunikation mit dem operativen Bereich auch die notwendige Nähe zu bewahren. Bei kleineren Firmen, die evtl. nur ein oder zwei Mitarbeiter im Einkauf beschäftigen, ist das in der Form nicht möglich. Der Einkäufer muss dort, soweit überhaupt Möglichkeiten für Global Sourcing gegeben sind, weiterhin als ‘Allrounder’ praktizieren.
Gerrit Kehrenberg, MBA, wurde 1975 geboren. Sein nebenberufliches Studium der Betriebswirtschaftslehre an der FOM in Dortmund schloss der Autor im Jahre 2013 mit dem akademischen Grad des Master of Business Administration erfolgreich ab. Vorher gegangen waren nebenberufliche Weiterbildungen zum Fachkaufmann für Einkauf und Materialwirtschaft IHK (2001), Betriebswirt VWA (2004) und Bachelor of Arts B.A (2010). Zu den Weiterbildungen kommt eine 16-jährige Berufserfahrung im Einkauf in Unternehmen verschiedener Branchen und Größen. Motiviert durch die vielen nicht ausgenutzten Potenziale des modernen Einkaufs und den sich bietenden Chancen globaler Beschaffung hat der Autor sich dem Thema Global Sourcing intensiv gewidmet.