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- Die Unternehmensbilanz im Profifußball: Eine Analyse mit Hilfe von ausgewählten Kennzahlen
Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 64
Abb.: 40
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Immer mehr Fußballclubs in Europa sind nicht mehr als Vereine, sondern als Kapitalgesellschaften organisiert. Der Zusammenhang zwischen wirtschaftlichem und sportlichem Erfolg, beziehungsweise das Spannungsfeld dieser beiden Bereiche, ist eine Besonderheit des Profifußballbereichs. Der Autor analysiert und vergleicht die Jahresabschlüsse von Borussia Dortmund, FC Basel und Austria Wien. Neben der allgemeinen theoretischen Beschreibung der externen Bilanzanalyse werden die Umsatzzusammensetzung bei den Fußballclubs, Besonderheiten in der Gewinn- und Verlustrechnung, sowie sensible Bilanzpositionen näher beleuchtet, beschrieben und verglichen. Darüber hinaus werden die jeweiligen Rechtsformen, die Beteiligungsstrukturen und die Mitarbeitersituation der Fußballclubs untersucht. Weiters wird auf die sportliche Situation der drei Fußballclubs eingegangen und deren wirtschaftliche Bedeutung für den jeweiligen Fußballclub analysiert. Durch die Verwendung von Bilanzkennzahlen versucht der Autor eine Vergleichsmöglichkeit der ausgewählten Fußballclubs zu schaffen und etwaige Branchenstandards abzuleiten.
Textprobe: Kapitel 3.2, Umsatzentwicklung und -zusammensetzung: Ein Blick auf die Ertragslage eines Unternehmens mit Hilfe der Gewinn- und Verlustrechnung ermöglicht es, sich sehr schnell einen Überblick über ein Unternehmen zu verschaffen (Wagenhofer, 2010, S. 200). Es lässt sich ableiten, dass sich die Gewinn- und Verlustrechnung für einen schnellen Überblick über ein Unternehmen eignet und die Ertragslage und deren Zusammensetzung eine entscheidende Rolle für die schnelle Bewertung eines Unternehmens bilden. Korthals (Korthals, 2005, S. 7-13) beschreibt vier Kategorien, die neunzig Prozent der Einnahmen eines Fußballunternehmens spielt. Eine Kategorie sind die Stadioneinnahmen, wobei ein Großteil dieses Einnahmeblocks durch den Ticketverkauf erzielt wird. Weiters nennt er Übertragungsrechte, dominiert durch TV-Einnahmen. Darüber hinaus nennt er die Einnahmekategorien ‘Sponsoring’ und ‘Merchandising’. Es ist ersichtlich, dass alle vier genannten Bereiche vom sportlichen Erfolg direkt abhängig sind. Das bestätigt auch Haas (2006, S. 76) wenn er den sportlichen Erfolg eines Clubs als die zentrale Einflussgröße für alle Einnahmequellen beschreibt. Dieser Zusammenhang führt zur Schlussfolgerung, dass die Einnahmen eines Fußballklubs und der sportliche Erfolg beziehungsweise Misserfolg korrelieren. Für den Autor wird die betriebswirtschaftliche Planungsschwierigkeit durch diesen Zusammenhang deutlich. Besondere Bedeutung werden der Teilnahme an internationalen Wettbewerben zugemessen. So bewertet beispielsweise der FC Basel (FC Basel 1893 AG, 2011) die Einnahmen für eine Qualifikation über die nationale Meisterschaft für die UEFA-Championsleague Gruppenphase (inklusive Play Off Spielen) mit circa dreiundzwanzig Millionen Schweizer Franken (das entspricht im Januar 2012 circa neunzehn Millionen Euro) vor Abzug aller relevanten Kosten, während die Qualifikation UEFA- Europa League Gruppenphase Einnahmen in Höhe von vier Millionen Schweizer Franken vor Abzug der Kosten bringt. Im Geschäftsbericht der FK Austria Wien AG (2010, S. 4/1) wird die Bedeutung der Qualifikation für internationale Wettbewerbe für die Clubfinanzen ebenfalls erwähnt. Dies lässt sich primär mit den damit verbundenen Startgelder, Leistungsprämien und Spielprämien für die UEFA Bewerbe ‘Champions League’ und ‘Europa League’ (früher UEFA Cup) begründen, die zu einem Großteil durch die zentrale Vermarktung (TV-Gelder) durch die UEFA zustande kommen (Die Presse, 2009). Es lässt sich daraus ableiten, dass das Erreichen der Gruppenphase eines internationalen Wettbewerbes für Fußballclubs finanziell besonders lukrativ ist. Korthals (2005, S. 82) führt in diesem Zusammenhang weiters erhöhte Stadioneinnahmen für die teilnehmenden Clubs an. Der Autor erkennt, dass durch die Teilnahme an internationalen Wettbewerben eine erhöhte Medienpräsenz gegeben ist, die sich auf aktuelle sowie zukünftige Sponsoreneinnahmen auswirkt. Dies bestätigt Korthals (2005), da er einerseits erfolgsabhängige Komponenten bei Sponsorverträgen anführt und er andererseits Sponsoren die Orientierung am vergangenen sportlichen Erfolg unterstellt.
Bernhard Wipfler wurde 1980 in Krems an der Donau geboren. Neben einem Bachelor Studium der Unternehmensführung am IMC Krems absolvierte der Autor ein MBA-Programm an der Donau Universität Krems. Sein Interesse an den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Profifußballgeschäfts motivierte ihn sich mit der Thematik des vorliegenden Buchs auseinanderzusetzen.