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- Die Big Five und ihre Auswirkungen auf das Gründungsverhalten. Eine konzeptionelle Studie
Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2016
AuflagenNr.: 1
Seiten: 64
Abb.: 12
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Das Ziel dieser Arbeit ist es zu erläutern, ob die Persönlichkeit eines Menschen Auswirkungen auf das Gründungsverhalten hat. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Zum einen das Big Five Modell der Persönlichkeit und zum anderen die spezifischen Eigenschaften eines Gründers. Das Big Five Modell gibt Auskunft über fünf identifizierte Dimensionen der Persönlichkeit. Anhand dieser Dimensionen ist es möglich, ein Persönlichkeitsprofil einer Person zu erstellen. In dieser Arbeit wurden Gründer anhand ihrer Persönlichkeitsprofile untersucht und frühere Forschungsergebnisse zum Vergleich herangezogen. Das Ergebnis aus dieser Analyse zeigt zum einen, dass Gründer, im Gegensatz zu Nicht-Gründern, eine höhere Ausprägung in den Faktoren Offenheit für neue Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit und Extraversion aufweisen und geringere Ausprägungen in den Faktoren Verträglichkeit und Neurotizismus. Zum anderen wurde deutlich, dass es spezifische Gründereigenschaften gibt, die mit den Big Five in einen Zusammenhang gebracht werden können. Anhand dieser Faktoren kann ein Persönlichkeitsprofil erstellt werden, welches das Verhalten eines Gründers erklärt.
Textprobe: Kapitel 2.2.2, Extraversion: Der erste Faktor des Fünf-Faktoren-Modells ist Extraversion. Extraversion stammt aus dem lateinischen und wird aus extra und vertere zusammengesetzt und bedeutet außen (zu)wenden (Wirtz 2014: S.544). Eine hohe Ausprägung der Extraversion wird mit einer intensiven Beziehungspflege zu ihrem sozialen Umfeld, einem höheren Energie Level und positiver Emotionalität verbunden (DeNeve, Cooper 1998 zitiert nach Ciavarella, et al. 2004: S.469f.). Extraversion bedeutet, dass lieber Zeit in großen Gruppen verbracht wird und eine ständige Suche nach Abenteuern besteht. Das Gegenteil stellt eine geringe Extraversion dar. In diesem Fall werden große Gruppen gemieden und es wird mehr Zeit alleine verbracht (Zhao, Seibert 2006: S.260). Eine niedrige Extraversion wird auch als Introversion bezeichnet (Saum-Aldehoff 2007: S.50). Extraversion stellt eine grundlegende bipolare Persönlichkeitsdimension dar, die mit ihren zwei Extrempolen Introversion und Extroversion ein zentrales Persönlichkeitsmerkmal des Fünf-Faktoren-Modell darstellt (Rammsayer 2005: S.257). Personen, die extrovertiert sind, legen einen großen Wert auf die Kontaktaufnahme mit ihrer Umwelt und sprechen gut auf Außenreize an. Introvertierte Personen hingegen scheuen den Umgang mit ihrem sozialen Umfeld und leben sehr Ichbezogen (Wirtz 2014: S.829). 2.2.3, Neurotizismus: Der Neurotizismus stellt den zweiten Faktor in dem FFM dar. Dieser Faktor zeigt individuelle Unterschiede in der Anpassung an die Umwelt und der emotionalen Stabilität (Zhao, Seibert 2006: S.260). Personen, die einen hohen Wert an Neurotizismus aufweisen, sind ängstlich, empfindlich, nervös und depressiv (Herzberg, Roth 2014: S.41). Sie geraten in Stresssituationen schneller aus dem Konzept, fühlen sich in ihrer sozialen Umwelt unsicher und leiden unter dem Gefühl der ständigen Beobachtung (Saum-Aldehoff 2007: S.73 ff.). Sie sind in ihrem ganzen Wesen unsicher und werden von ihrem sozialen Umfeld als merkwürdig und unerwünscht eingestuft (Assendorpf, Neyer 2012: S.140). Dies führt dazu, dass sich diese Personen immer weiter zurückziehen, wodurch sich ihr einsames Leben verstärkt. Patienten mit Persönlichkeits-, Angst- und Zwangsstörungen weisen häufig einen hohen Wert an Neurotizismus auf (Henning 2005: S.252). Der Gegenpol zu den labilen Personen stellen die emotional stabilen Personen dar (Klandt 2006: S.22). Diese Personen sind gelassen, zwanglos und können mit Stresssituationen umgehen (Hough et al. 1990 zitiert nach Rothman, Coetzer 2003: S.69). 2.2.4, Gewissenhaftigkeit: Gewissenhaftigkeit bildet den dritten Faktor des Modells ab und ist ein Hauptmerkmal in Situationen, in denen Leistungen eine große Rolle spielen (DeRaad 2000: S.92). Conscientiousness indicates an individual’s degree of organization, persistence, hard work, and motivation in the pursuit of goal accomplishment (Zhao, Seibert 2006: S.261). Eine hohe Gewissenhaftigkeit lässt sich durch Ordnungsbewusstsein, Besonnenheit, Leistungsstreben, Pflichtbewusstsein und Selbstdisziplin beschreiben (Saum-Aldehoff 2007: S.115ff.). Personen, die diese Eigenschaften aufweisen, verhalten sich aufgaben- und zielgerichtet. Durch ihr ausgerichtetes Verhalten folgen sie Normen und Regel, die ihnen vorgegeben werden. Diese Selbstdisziplin hilft ihnen ihre eigenen Ziele zu erreichen (John, Naumann, Soto 2008: S.138). Somit zeigt sich Gewissenhaftigkeit […] in Ergebnissen des eigenen Handelns, also etwa der Sorgfalt der Ausführung bestimmter Aufgaben oder der Genauigkeit, mit der Anweisungen und Regeln befolgt wurden und auch formale Prinzipien der Korrektheit beachtet werden (Herzberg, Roth 2014: S.41). Im Gegensatz zu Personen mit einer hohen Gewissenhaftigkeit sind Personen, die eine geringe Gewissenhaftigkeit zeigen, für ihre Umwelt reizoffen, was bedeutet, dass sie schnell abgelenkt werden. Sie können sich schlecht fokussieren, weil sie sich leicht von ihren Zielen ablenken lassen und viele Ziele gleichzeitig verfolgen (Fehr 2006: S.121). Aus diesem Grund verlieren sie ihre Ziele aus den Augen und reagieren spontan auf Veränderungen ihrer Umwelt (Saum-Aldehoff 2007: S.119). Gewissenhaftigkeit fokussiert sich auf Verhaltensweisen, die relevant für ein effektives organisieren sind (Hattrup, O’Connell, Labrador 2005: S.463).