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- Der Kunde als freiwilliger Markenbotschafter: Analyse des Einflusses starker Marken auf prosoziales Konsumentenverhalten
Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 12.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 44
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Starke Marken gelten als die wahren Giganten der modernen Konsumgesellschaft. Sie bedingen nicht nur Millionen von Kaufentscheidungen und unzählige Unternehmensentscheidungen, sie beeinflussen genauso die Wahrnehmung und das Verhalten der Konsumenten. Nachweislich entwickeln Kunden, die eine hohe Übereinstimmung zwischen ihrem Selbstbild und einer Markenpersönlichkeit empfinden, eine sehr starke positive Einstellung zu dieser Marke. Während heutzutage oft von einer Gesellschaft der Egoisten gesprochen wird, steht demgegenüber eine neue Form von prosozialem Verhalten im Fokus – freiwillige Hilfeleistungen von Konsumenten für Organisationen und Marken. Die vorliegende Arbeit untersucht aus diesem Grund die Auswirkungen starker Marken und einer persönlichkeitsorientierten Markenführung auf das prosoziale Konsumentenverhalten.
Textprobe: Kapitel 2.2, Strong Brands – das Geheimnis der starken Marke: Im Folgenden wird erörtert, was starke Marken auszeichnet und welche Eigenschaften und Vorteile sie für ein Unternehmen haben. Abgerundet wird dieser Abschnitt mit einer kurzen Analyse der Möglichkeit, dank einer ausgeprägten Markenpersönlichkeit eine starke Marke zu werden und vor allem auch zu bleiben. Dieser persönlichkeitsorientierte Markenansatz bildet gleichzeitig den Übergang zur Entstehung der Marken-Kunden-Beziehung und bildet die Basis für das Verständnis der zentralen Rolle, die der ‘Stärke’ der Marke im Zusammenhang mit prosozialem Verhalten zukommt. 2.2.1, Markendefinition: Um das Erfolgsgeheimnis der starken Marke zu veranschaulichen, muss im ersten Schritt eine Auseinandersetzung mit den Worten ‘stark’ und ‘Marke’ bzw. ‘strong’ und ‘brand’ erfolgen. Ein Blick in die Literatur des letzen Jahrhunderts zeigt, dass der Markenbegriff im Zeitverlauf eine rasante Entwicklung durchlaufen hat. Nach dem klassischen Markenverständnis stellte eine Marke anfangs ‘lediglich ein physisches Kennzeichen für die Herkunft eines Markenartikels’ dar. Die Markierung diente ausschließlich dazu, dem potenziellen Käufer den Hersteller bzw. Anbieter eines Produktes oder einer Dienstleistung offenzulegen. Das aktuelle Markengesetz hingegen besagt, dass Marken mittlerweile eine Identifizierungs- und Differenzierungsfunktion besitzen und somit Präferenzen und Begehrlichkeiten bei sonst austauschbaren und sich gleichenden Produkten und Dienstleistungen schaffen. ‘Stärke’ impliziert in diesem Zusammenhang das Erzeugen von ausgeprägten Markenpräferenzen bei potenziellen Käufern - die Markierung (branding) einer strong brand soll das Produkt erstrebenswert machen, ‘so dass es gegenüber herkömmlichen Produkten vorgezogen wird.’ Auf der anderen Seite meint ‘stark’ aber auch eine tiefe Verankerung der Marke in den Gedanken der Konsumenten. Eine Marke wird dann dominant, wenn jeder in der Zielgruppe sowie potenzielle Kunden sie als bekannt verinnerlicht haben. Neben dieser ‘merkmalsbezogenen’ Interpretation der Marke existiert aber auch eine so genannte ‘wirkungsbezogene’ Sichtweise – demnach kennzeichnen (starke) Marken ein positives, relevantes und unverwechselbare Image im Gedächtnis des Konsumenten. Sie erzeugen emotionale Mehrwerte und kanalisieren die Wahrnehmung der Konsumenten insofern, als dass sie Namen repräsentieren, welche mit Erfahrungen und Erlebnissen verknüpft werden. Folglich sind Marken gleichermaßen logische Strukturen, deren Stärke besonders von den subjektiven Eindrücken und Vorstellungen in den Köpfen der Konsumenten abhängt. 2.2.2, Messung der Stärke einer Marke: Wichtig bei der Messung von Markenstärke und -wert ist immer eine angemessene und ganzheitliche Betrachtung der Marke. Dazu zählen Markenbekanntheit, Markenbewusstsein, Markenwiedererkennung, Marktanteile sowie Gewinnmargen. Als Markenwert wird dabei der zusätzliche Wert eines Produktes oder einer Dienstleistung bezeichnet, welcher durch die klare Verknüpfung mit der Marke erzielt wird, verglichen mit der Situation, in der dasselbe Produkt ohne Marke beworben würde. Markenbekanntheit (brand awareness) allein kann nie als Grundlage für die Bewertung der Stärke einer Marke herangezogen werden. Letztendlich sagt der Bekanntheitsgrad einer Marke nur sehr wenig über die Kaufpräferenzen der Konsumenten aus - so kann eine Marke auf der einen Seite sehr bekannt sein, auf der anderen Seite aber trotzdem nur einen geringen Markenwert aufweisen. Denn gerade starke Kaufpräferenzen der Konsumenten sind es, die den Umsatz und damit auch den Markenerfolg und Markenwert beeinflussen. Somit lässt sich die Stärke der Marke auch vom Erfolg der Marke (Umsätze, Gewinne, Profitmargen) ableiten.
Florian Klar, M.Sc., wurde 1988 in Gelsenkirchen geboren. Sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Ruhr-Universität Bochum schloss der Autor im Jahre 2014 mit dem akademischen Grad eines Masters of Science erfolgreich ab. Bereits während des Studiums interessierte sich der Autor für die Verknüpfung von psychologischen Konzepten und sozialwissenschaftlichen Theorien mit dem Bereich des Marketings. Die Frage nach den Auswirkungen einer persönlichkeitsorientierten Markenführungsstrategie auf die Kunden-Marken-Beziehung motivierte ihn, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.