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- Der demografische Wandel als Gefahr für die gesetzliche Rentenversicherung?
Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 07.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 40
Abb.: 6
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Der demografische Wandel als solcher ist ein Fakt. Die Gesellschaft in Deutschland wird schrumpfen und altern. Was bedeutet das aber für die gesetzliche Rentenversicherung? Ist das umlagefinanzierte System noch zeitgemäß? Und wirken die Alternativen wie beispielsweise die kapitalgedeckte Altervorsorge ( Riester-Rente ) tatsächlich als Entlastung? Dies sind die wesentlichen Fragen, die in der vorliegenden Studie beantwortet werden. Im ersten Abschnitt werden die wesentlichen demografischen Trends der Gegenwart und die Fortschreibung in die Zukunft erläutert. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Überlegungen, warum die Menschen heute eher auf Kinder verzichten. Der zweite Teil der Arbeit betrachtet wichtige Stationen und Reformen auf dem Weg zum heutigen Rentensystem mit seinem Nebeneinander von umlagefinanzierter und kapitalgedeckter Rente. Den Abschluss der Untersuchung bilden die Überlegungen, von welchen Faktoren ein umlagefinanziertes Rentensystem abhängt. Abschließend kann gesagt werden, dass die häufig vollzogene Verkürzung, dass weniger Kinder gleichbedeutend mit weniger Rente sind, nicht zu treffend ist.
Textprobe: Kapitel 1.5, Strukturelle Ursachen der Kinderlosigkeit: Wie diese Steuer- und Abgabenlasten gerechter zwischen Familien und Kinderlosen verteilt werden können, geht über den Rahmen dieser Arbeit hinaus, und kann an der Stelle nicht weiter erläutert werden. Für Lösungsvorschläge und eine eingehende Diskussion verweise ich auf den ‘Wiesbadener Entwurf’ des Sozialrichters Jürgen Borchert, der sich ausführlich mit der steuerlichen Ausbeutung von Familien beschäftigt hat. Dennoch kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Kinderlosigkeit in Deutschland geradezu staatlich subventioniert wird. Zu dieser fiskalischen Misere kommen die strukturelle Benachteiligungen von Familien. Auch hierbei handelt es sich um ein weites Feld, was ich jedoch für wesentlich besser erforscht und mehr diskutiert halte. Deshalb werde ich Betrachtungen darüber so kurz wie möglich halten. Zu den eher strukturellen Faktoren der Kinderlosigkeit zählen die geringe Vereinbarkeit von Beruf und Familie, der geringe Kinderwunsch im Allgemeinen und die veränderten Lebensverhältnisse insgesamt. Bevölkerungswissenschaftler wie Herwig Birg gehen zusätzlich davon aus, dass es so etwas wie das ‘biographische Universum’ gibt: Danach gestaltet der Mensch seine Lebensoptionen unter verschiedenen Gesichtspunkten: Freunde, Karriere, Selbstverwirklichung, etc. Familie ist da nur eine mögliche Option unter vielen und gerade durch ihren langfristigen Bindungscharakter bedeuten Familie und Kinder einen erheblichen Optionsverzicht und wird in modernen Gesellschaften daher seltener wahrgenommen. Zur mangelnden Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei gesagt: Wer Kinder hat, für den steht der Beruf nicht zwangsläufig an erster Stelle, er ist weniger flexibel bei Versetzungen oder Überstunden. Dies berücksichtigen auch Unternehmen bei der Stellenvergabe und insbesondere bei der Stellenvergabe an Frauen. Bis heute sind es überwiegend Frauen, die für die Betreuung ihrer Kinder über einen längeren Zeitraum zu Hause bleiben und somit aus dem Berufsleben ausscheiden. Dies hat auch Auswirkungen auf die Karriere: Frauen sind in leitenden Positionen deutlich unterrepräsentiert: In privaten Unternehmen beträgt der Frauenanteil in leitenden Positionen gerade mal 27%. In großen Unternehmen ist der Anteil noch deutlich geringer: Hier beträgt er gerade 3% im Management und etwa 10% in den Aufsichtsräten Dies wird unter anderem damit begründet, dass Frauen häufiger ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen: 44% der Frauen haben ihre Berufstätigkeit schon einmal unterbrochen, im Gegensatz dazu lag der Anteil der Männer, die ihre Berufstätigkeit unterbrochen haben, bei 25%. Gerade jüngere und gut ausgebildete Frauen sind aber immer weniger bereit, ein solches Opfer zu bringen. Wie die Gründe im Einzelnen zu bewerten sind und welche Gründe schließlich den Ausschlag gegen Kinder geben, muss an dieser Stelle offen gelassen werden. Klar scheint nur eins zu sein: Die Gründe die gegen Kinder sprechen, werden immer häufiger ausschlaggebend, denn der Anteil kinderloser Frauen an der Gesellschaft hat sich deutlich erhöht, wie man in den obigen Ausführungen und Grafiken gesehen hat.
Christoph Boldt, geb. 1986, schloss erfolgreich sein Studium der Staatswissenschaften an der Universität Erfurt (BA) mit den Schwerpunkten VWL und Rechtswissenschaften ab. Darauf folgte ein Masterstudium der Staatswissenschaften. Der Schwerpunkt seiner akademischen Interessen liegt auf den Öffentlichen Haushalten und Parafisci.
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