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- Das Gap-Modell zur Identifikation von Ursachen für Qualitätsmängel: Einsatz und Weiterentwicklungen
Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2011
AuflagenNr.: 1
Seiten: 64
Abb.: 17
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Eines der bekanntesten und revolutionärsten Modelle der Dienstleistungsqualität ist das Gap-Modell von Parasuraman, Zeithaml und Berry (1985). Es dient zur Ableitung von Aufgaben des Qualitätsmanagements. Dabei konstatiert es verschiedene Wahrnehmungslücken zwischen Kunde und Dienstleistungsanbieter, die durch das Qualitätsmanagement geschlossen werden müssen. Das Gap-Modell wird heutzutage standardmäßig als Teil eines BWL Grundstudiums vermittelt. Aufgrund seiner breiten Anwendung und Diskussion, sowohl in der Praxis als auch in der Wissenschaft, entstanden viele Modellvariationen. Ziel dieser Arbeit ist die umfassende Darstellung des Gap-Modells, welches als Instrument zur Identifikation von möglichen Dienstleistungsqualitätslücken dient. Das Modell soll durch Aufzeigen von Kritik auf seine Güte als Instrument des Qualitätsmanagements evaluiert werden. Ein weiteres Bestreben dieser Arbeit ist es, durch die Illustration von sieben ausgewählten Weiterentwicklungen einen Einblick in die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Modells zu geben.
Textprobe: Kapitel 4.7, Subsumtion: Das Gap-Model von Parasuraman, Zeithaml und Berry wurde schnell in der Wissenschaft und Praxis aufgenommen. In den zuvor dargestellten Kritiken werden hauptsächlich fehlende Faktoren und undifferenzierte oder undefinierte Begrifflichkeiten beanstandet. Die Autoren nennen viele Komponenten, die ihrer Meinung nach Qualitätsmängel beeinflussen und die im Modell berücksichtigt werden sollten. Wobei diese teilweise ein Überschreiten der ursprünglich gedachten Funktion der Identifikation von Ursachen für Qualitätsmängel darstellen oder indirekt über die verursachenden Einflussfaktoren der Lücken einbezogen werden. Ein Modell ist ‘ein (vereinfachtes) Abbild eines realen Systems oder Problems. (…) Bei der Planung erforderliche Vereinfachungen gegenüber dem realen System ergeben sich im Wege der Abstraktion durch Vernachlässigung von weniger wichtigen realen Elementen und/oder Beziehungen im Modell’. Im Rahmen der Vereinfachung werden Elemente bewusst vernachlässigt, um der Intention eines Modells gerecht zu werden. Es gibt demzufolge kein Modell, das das gesamte Umfeld einer Unternehmung oder gar die Welt abstrahieren kann. Der Vorteil der Vereinfachung eines Modells ist somit gleichzeitig sein Nachteil. Da die Wahrnehmung und Auswahl der prekären Bestandteile eines Modells meist subjektiv erfolgen, kann ein Modell niemals kritiklos bleiben. Das Modell gibt gewisse Grundannahmen vor, durch die der Leser erfährt, wie Wahrnehmungsdiskrepanzen entstehen. So kann er das Modell anwenden, bzw. seinem Gebrauchshintergrund anpassen. Durch die Vorgabe der Zweiteilung in Management und Kunde und durch das Aufzeigen der Gaps wird dem Leser die Hauptaussage vermittelt, dass die kritische Komponente in der Entstehung von Qualität zwischen den verschiedenen Wahrnehmungen des Unternehmens und des Kunden liegt. Der Leser kann diese dann ebenfalls anpassen und seine vor- und nachgelagerten wertschöpfenden Funktionsträger integrieren. Kritik hinsichtlich der geringen Perspektivenintegration ist somit unbegründet. Durch die exemplarische Vorgabe von vier internen Lücken werden die vielfältigen Hürden aufgezeigt, die das Qualitätsmanagement beachten muss. Ist das dahinterstehende Prinzip verstanden, kann man die Anzahl sinngemäß erweitern, wie dies u.a. die nachfolgenden Weiterentwicklungen zeigen. Ist erst mal eine Lücke durch das Gap-Modell entdeckt, kann das Management dessen Ursachen anhand der Wertschöpfungskette, der vor- und nachgelagerten Erstellungsprozesse und durch die vorgegebenen möglichen Einflussfaktoren analysieren. Durch das Aufzeigen potentieller Einflussfaktoren werden dem Qualitätsmanagement Anhaltspunkte gegeben, die man bei der Ursachenanalyse der jeweiligen Lücken überprüfen und gegebenenfalls auch den vorangestellten unternehmensspezifischen Faktoren nachgehen sollte. Auch die theoretische Fundierung, wie z.B. der postulierte Vergleichsprozess zwischen Erwartungen und wahrgenommener Leistung sind Rahmenbedingungen, die variabel und ausbaufähig sind. Alles in allem ist das Qualitätsmodell simpel dargestellt und leicht verständlich, was sein wesentlicher Vorteil ist. Dafür sprechen die zahlreichen Lehrbücher oder seine weite Verbreitung in der Praxisu.a. auch durch die Messung der zentralen Lücke Gap 5. Da das Gap-Modell überwiegend wegen seinem allgemeinen Charakter kritisiert wurde, kann nach ausgiebiger Auseinandersetzung mit dem Modell und seinen Kritiken geschlussfolgert werden, dass es dem Anspruch eines Qualitätsmodells gerecht wird. Gerade wegen seiner Vereinfachung ist es in allen Branchen und Bereichen problemlos anwendbar und somit uneingeschränkt einsetzbar ist. Es muss lediglich kontextspezifisch angepasst werden.
Maike Kathrin Dürk wurde 1986 in Tübingen geboren. Nach ihrem Abitur im Jahr 2005 absolvierte sie mehrere Praktika, davon eines in Spanien. Seit 2006 studiert sie Betriebswirtschaftslehre an der WFI – Ingolstadt School of Management (Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt). Während ihres Bachelor-Studiums absolvierte sie ein Praktikum in New York und ein Auslandssemester in Madrid. Ihr Interesse an CRM und Qualitätsmanagement entstand u.a. durch den Besuch der Vorlesung Dienstleistungsmanagement bei Herrn Prof. Dr. Stauss. Sie entschloss sich, ihre Bachelorarbeit zu diesem Thema zu verfassen. Zurzeit macht sie ihren konsekutiven Master und vertieft marktorientierte Unternehmensführung, worin Kundenkontakt und -management einen zentralen und immer wiederkehrenden Aspekt in der Wissensvermittlung darstellen.