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Wirtschaftswissenschaften

David Schmidt

Controlling und seine Instrumente in Nonprofit-Organisationen

ISBN: 978-3-95820-019-7

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Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 07.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 60
Abb.: 16
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Nonprofit-Organisationen (NPOs) spielen im wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben moderner Gesellschaften eine wichtige Rolle. Sie benötigen ein ganzheitliches Controllingsystem, um gegen heutige Gegebenheiten gerüstet zu sein, wie zum Beispiel die zunehmende Globalisierung, Misslagen in der Wirtschaft oder die immer stärker wachsende Konkurrenz. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Bedeutung und Anwendung des Controllings besonders für den deutschen Nonprofit-Sektor herauszustellen, Controlling-spezifische Gegebenheiten zu analysieren und Zukunftstrends zu veranschaulichen. Es soll so festgestellt werden, ob und wie, aber auch warum Controlling Einzug in NPOs finden soll. Außerdem soll untersucht werden, inwieweit und welche Instrumente des Controllings Einzug in NPOs finden und welche Bedeutung das Rechnungswesen im Bezug zum Controlling hat.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Nonprofit-Organisationen: 3.1, Einleitung: In nahezu allen Staaten der Welt haben sich Nonprofit-Organisationen im gesellschaftlichen Leben fest etabliert. Beispielsweise gehören zum Spektrum der im Nonprofit-Sektor tätigen Organisationen verschiedenartige Institutionen wie Museen, Krankenhäuser, Kirchen, Vereine, Altenpflegeheime oder Parteien, es ist daher breit gefächert. Die Motive, welche zur Entstehung von Nonprofit-Organisationen geführt haben, sind genauso unterschiedlich wie die verschiedenen Organisationen. In Bezug auf bestimmte Leistungen oder auf die quantitative und qualitative Unterversorgung bestimmter Bevölkerungsgruppen bezieht sich ein allgemeingültiger Erklärungsansatz, der für die Entstehung von NPOs oftmals herangezogen wird. Da soziale NPOs ihre Leistungen jenen Bevölkerungsgruppen zur Verfügung stellen, für die der Staat beziehungsweise der Markt keine ausreichende Versorgung bietet, lässt sich mit diesem Ansatz insbesondere die Entstehung von NPOs im sozialen Bereich gut erklären. Vor allem als Folge von Staats- beziehungsweise Marktversagen wird die Entstehung von NPOs somit angesehen. Bei NPOs wird in diesem Zusammenhang deswegen auch vom so genannten ‘Dritten Sektor gesprochen’, der sich einerseits vom Staat, andererseits von erwerbswirtschaftlichen Organisationen abgrenzt. 3.2, Begriffsbestimmung und Abgrenzung: Bei Kotler, 1975 (Marketing for Non-Profit Organizations) und Hasitschka/Hruschka, 1982 (Nonprofit-Marketing) hat sich die Bezeichnung NPO bereits in den 1970er Jahren etabliert. Freiwilligenorganisation, Zivilgesellschaftliche Organisation oder Social Profit Organisation sind Alternativen, welche überlegt werden, da der Begriff wegen seines negativ-abgrenzenden Charakters permanent in Frage gestellt wird. Für ein selbstbewusstes Beibehalten der etablierten Begrifflichkeiten wird aus folgenden Gründen plädiert: - Wie der Begriff NPO sind die Alternativen mindestens genauso problematisch. Entweder betonen sie Aspekte, die für alle Organisationen zutreffen können oder sie heben nur bestimmte Aspekte mancher NPOs hervor (NGO, Zivilgesellschaftliche Organisation, Freiwilligenorganisation). ‘social profit’ kann so auch vielen Wirtschaftsunternehmen zugeschrieben werden. Die Innovationen der Pharmaindustrie für Kranke hatten genau so einen ‘social profit’ wie die Entwicklung von Wegwerfwindeln für die Entlastung von Müttern (und auch Vätern). Warum der ‘social profit’ eines nicht gewinnorientierten Pflegeheimes zwingend geringer sein sollte als der eines gewinnorientierten, ist daher umgekehrt nicht nachvollziehbar. - An einer Konfliktaustragung oder gewaltfreien Erziehung, einer ‘atomwaffenfreien’ Zone oder ‘gentechnikfreien’ Lebensmitteln stößt sich niemand. Ein Anlass zur Freude sind meist negative Befunde beim Arzt. Aus einer Zeit, in der bewusste Abgrenzung von schnöder Gewinnerzielung positiv konnotiert war, stammt der Begriff ‘Nonprofit’. Kein zwingender Anlass für neue Begrifflichkeiten, aber ein interessantes Phänomen ist es, dass das heute für manche nicht mehr gilt. Negative Abgrenzungen sind daher notwendigerweise nicht schlecht. - Begriffserklärungen sollten nicht übertrieben werden, sind aber oftmals notwendig und sinnvoll. Nicht fruchtbar im Fall der NPOs ist die aus essentialistischen Wurzeln gespeiste Liebe der deutschsprachigen Wissenschaft zu leidenschaftlichen Begriffskontroversen. Der Verzicht auf Profit (Gewinnausschüttung) als dominante Entscheidungsorientierung ist die Gemeinsamkeit des Objektbereiches. Damit erfüllt der Begriff NPO seine Funktion und ist hinreichend klar umrissen. Der Begriff ‘Nonprofit’ kann zugegebenermaßen zu Missverständnissen führen. NPOs würden oder dürften keine Gewinne erzielen, ist wohl das häufigste so die Vermutung. Als ‘no profit’ wird der aus dem Englischen stammende Ausdruck ‘nonprofit’, der eigentlich ‘not for profit’ meint, missverstanden. Der Praxis vieler NPOs sowohl einer praktikablen Definition des NPO-Begriffs widerspricht ein solches Verständnis. Ein spezifisches angelsächsisches Phänomen, welches für Europa nur bedingt gültig ist, spiegelt der Begriff ‘Nonprofit-Organisation’ wider. Im Gegensatz zu Europa sind NPOs in der amerikanischen Gesellschaft ein Widerpart und in viel stärkerem Ausmaß eine Alternative zum gewinnorientierten Unternehmenssektor. In der Theoriebildung kommt dieser typisch amerikanische Zugang zum Nonprofit-Sektor zum Ausdruck, wo amerikanische AutorInnen der Grenzziehung zwischen gewinnorientierten Unternehmen und den NPOs viel mehr Aufmerksamkeit widmen als dies (noch) in der Schweiz, Österreich oder in Deutschland der Realität entspricht. Während es in Europa viel öfter darauf ankommt, NPOs primär als nicht staatliche Unternehmen zu begreifen, bringt das Wort Nonprofit diese Abgrenzung gegenüber den gewinnorientierten Unternehmen zum Ausdruck. Im Vorfeld internationaler Organisationen beziehungsweise großer internationaler Konferenzen (wie etwa der Weltbank oder der Europäischen Kommission) ist der dieses Faktum bezeichnende Ausdruck der ‘Nicht-Regierungsorganisation’ (‘NGO’, ‘Nongovernmental Organization’) bereits üblich geworden, trägt jedoch den Keim anderer Missverständnisse in sich. Solange sie nur nicht staatlich sind, müssten nämlich NGOs wörtlich genommen nicht auf Gewinn ausgerichtete sowohl gewinnorientierte Organisationen umfassen. In der Praxis ist dies aber nicht intendiert. Gegenüber einem in verschiedenen Ländern unterschiedlich oder nicht klar definierten Phänomen lässt sich keine einheitliche Politik betreiben. Somit hat das Definitionsproblem jedenfalls eine hohe praktische Relevanz. Von der akademischen Pflichtübung zum Politikererfordernis mutiert damit die Suche nach einer international vergleichbaren Definition. 3.3, NPOs als ‘Dritter Sektor’: Den Sektoren ‘Staat’ und ‘Markt’ wird die Gesamtheit der NPOs gegenübergestellt, welche auch häufig als ‘Dritter Sektor’ bezeichnet wird. Durch ihre Nähe zu den gesellschaftlichen Polen Staat und Markt werden Organisationen in diesem Dreisektoren-Modell verortet. Unternehmen, die durch markfinanzierte und gewinnorientierte Tätigkeiten charakterisiert sind (Profitunternehmen), umfasst demnach der Sektor ‘Markt’. Öffentliche Organisationen, also Gebietskörperschaften wie Kommunen, Länder, Gemeinden, Bund, welche durch die Finanzierung über öffentliche Gelder und durch Erfüllung hoheitlicher Aufgaben charakterisiert sind, gehören zum Sektor ‘Staat’. Durch Abgrenzung werden Dritter-Sektor-Organisationen bestimmt, also durch ein ‘Weder-noch’. NPOs sind weder Organisationen der öffentlichen Hand noch Wirtschaftsunternehmen, obwohl sie häufig auch in hohem Maße öffentliche Aufgaben übernehmen und sich auf Märkten bewegen. Durch ihre Gemeinnützigkeit bzw. als deren operationalisierbares Kriterium also durch ihre Orientierung an nicht monetären Zielen bzw. an einer Mission werden Organisationen des Dritten Sektors darüber hinaus charakterisiert. Durch Mehrsprachigkeit der Organisationen also durch die Fähigkeit der Vermittlung zwischen verschiedenen Logiken sehen viele Zugänge den Sektor durch ein ‘Sowohl als auch’ geprägt. Die Zivilgesellschaft, eine zwischen Wirtschaft, Privatem und Staat angesiedelte Sphäre, in der Menschen ihre Anliegen selbst gestalten und zu vertreten versuchen, ist ein weiterer Referenzpunkt. Die Hoffnung auf mehr soziale Gerechtigkeit, Partizipation und Demokratie ist mit dem nicht gewinnorientierten, privaten Engagement der Zivilgesellschaft verbunden. Gruppen von AktivistInnen oder soziale Bewegungen bzw. engagierte BürgerInnen zählen zu den zivilgesellschaftlichen Akteuren, somit sind NPOs zwar wichtige Akteure der Zivilgesellschaft, aber nicht die einzigen. In der Zivilgesellschaft können sich aber auch Wirtschaftsunternehmen engagieren.

Über den Autor

David Schmidt, B.A., wurde 1988 in Kühlungsborn geboren. Sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Stralsund schloss der Autor 2013 mit dem akademischen Grad des Bachelor of Arts erfolgreich ab. Derzeit studiert der Autor Betriebswirtschaft im Masterstudiengang an der Hochschule Wismar. Sein Interessenschwerpunkt Controlling motivierte ihn, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.

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