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- Bedeutung der Behavioral Finance für Aktienanalysen: Empirische Analyse am Beispiel kalendarischer Anomalien
Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 05.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 52
Abb.: 12
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlegerverhalten in einer irrationalen Welt.” John Maynard Keynes (1883-1946) Die Gültigkeit der klassischen Kapitalmarkttheorie an den Kapitalmärkten des 21. Jahrhunderts ist fraglich. Kann die Behavioral Finance hierbei einen alternativen Ansatz zur Berücksichtigung dieser Irrationalitäten darstellen? Betrachtet man die anormal hohe Januarrendite für das Jahr 2012 (DAX +9.50%) und berücksichtigt die Artikel über die an den Kapitalmärkten als besonders schlechte Perioden geltende Sommermonate, liegt es nahe, sich der Bedeutung von kalendarischen Anomalien für Investoren bewusst zu werden. Ich werde im empirischen Teil meiner Arbeit den Datensatz auf das Vorliegen und der Persistenz eines Januar-Effekts und eines sog. Halloween-Effekts untersuchen. Dies ist insbesondere interessant, da sich der Januar-Effekt in der bestehenden Literatur als nicht persistent, der Halloween-Effekt jedoch als persistent erweist.
Textprobe: Kapitel 2.1.3, Kritik an klassischer Kapitalmarkttheorie: Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Modelle der klassischen Finanzmarkttheorien auf sehr restriktiven und auch realitätsfernen Annahmen basieren. In der Realität werden nie alle Inverstoren immer als vollständig-rationale Nutzenmaximierer am Kapitalmarkt agieren, denn es treten oft Abweichungen vom postulierten Idealverhalten, u.a. in Form von fehlerbehafteter Informationsverarbeitung oder falscher Wahrnehmung von Risiken, auf. Die Effizienzmarkthypothese besagt außerdem, dass alle relevanten Informationen in den Preisen der Wertpapiere auf dem Kapitalmarkt reflektiert werden. Dies würde einen kostenlosen Zugang zu allen Informationen implizieren. Folglich würden die in der Praxis existenten Kosten der Informationsbeschaffung und auch -verarbeitung ineffiziente Aktienkurse verursachen. Des Weiteren sei Kritik an den Modellspezifikationen des CAPM geübt. Zum einen liegen in der Praxis keine perfekten Kapitalmärkte vor. Zum anderen kann das Marktportfolio aufgrund des Fehlens der Marktwerte von bestimmten Marktpositionen nicht alle risikobehafteten Anlagemöglichkeiten abbilden. Somit kann dies zur falschen Ermittlung des Proxy für das Marktportfolio führen und damit eine Fehlallokation der fairen Marktpreise verursachen. Die klassische Finanzmarkttheorie stellt aufgrund der einfachen und intuitiven Anwendbarkeit weiterhin ein weitverbreitetes Instrument bei der Aktienanalyse dar. Dabei erscheint sie mehr als ein Referenzmodell für einen von der Realwelt abstrakten Idealzustand, als ein empirisches Prognose- und Erklärungsmodell. 2.2, Behavioral Finance: Die Behavioral Finance stellt einen noch jungen Bereich der Kapitalmarktforschung dar. Hierbei versucht sie Preisanomalien von Wertpapieren, welche sich nicht durch die klassische Finanzmarktheorie begründen lassen, durch die integrale Berücksichtigung von Erkenntnissen aus den Humanwissenschaften, insbesondere der Psychologie, zu erklären. Dabei werden die Prozesse der Informationsverarbeitung und Erwartungsbildung sowie das anschließende Entscheidungsverhalten der Anleger in der Realität analysiert. Insbesondere wird von nicht vollständig rational agierenden (quasirationalen) Marktakteuren, sowie von limitierten Arbitragemöglichkeiten gesprochen.
Peter Mendler, B.Sc., wurde 1987 in Memmingen geboren. Seine Ausbildung zum Bankkaufmann bei einer genossenschaftlichen Bank absolvierte er in den Jahren 2006 bis 2008. Nach seinem Zivildienst setzte er seine berufliche Laufbahn mit dem Studium der informationsorientierten Betriebswirtschaftslehre an der Universität Augsburg fort. Ein Auslandssemester an der Chulalongkorn University in Bangkok, Thailand, vervollständigte sein Bachelorstudium, welches er im Jahr 2012 abschließen konnte. Weitere praktische Erfahrungen im Bereich des Finanzdienstleistungssektors konnte er durch Praktika bei der Deutschen Bank PGK AG sowie bei der KMPG WPAG sammeln.