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- Ausländische Direktinvestitionen in den Südstaaten der USA am Beispiel der deutschen Autobauer BMW, Daimler und VW
Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 44
Abb.: 11
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das Thema Foreign Direct Investment in den Südstaaten der USA zu beleuchten und Auswirkungen der Direktinvestitionen deutscher Autobauer zu eruieren. Der Leser soll fortan ein Verständnis dafür erlangen, worum es sich bei Foreign Direct Investment genau handelt und weshalb die Südstaaten der USA für BMW, Daimler und VW so interessant sind. Hierbei spielen Standortfaktoren, incentives der Bundesstaaten und die Rolle der Gewerkschaft eine tragende Rolle. Weiterhin soll die Ausarbeitung einen Überblick über die Bemühungen der Autobauer zur Etablierung am US-Markt geben und ebendiesen analysieren. Die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit erhalten in diesem Zuge ebenfalls Eingang in die Betrachtung. Die hervorgerufenen Veränderungen und Auswirkung durch FDI deutscher Autobauer auf die Südstaaten der USA werden ebenfalls beleuchtet, bevor die Arbeit mit einer kritischen Würdigung und einem Ausblick schließt.
Textprobe: Kapitel 3.3., Rolle der Gewerkschaften (organized labor): Gewerkschaften besitzen in den USA eine besondere Rolle und sind nicht im Ansatz mit deutschen Verhältnissen vergleichbar. In den USA ist es grundsätzlich nicht möglich eine Arbeitnehmervertretung in Form eines Betriebsrates zu installieren, ohne gleichzeitig die Gewerkschaft zu integrieren. Anders als hierzulande sind Gewerkschaften in den USA nicht nur wesentlich fordernder und rücksichtsloser, sondern auch politisch tief verwurzelt. Besonders die Automobilgewerkschaft United Auto Workers (UAW) besitzt eine sehr mächtige Stellung und wird für den Niedergang Detroits mitverantwortlich gemacht. In ‚MoTown’ soll die UAW mit Chrysler und General Motors zu teure und unflexible Tarifverträge ausgehandelt haben, an denen die beiden Autobauer schließlich in der Wirtschaftskrise erstickten und viele Arbeiter ihren Arbeitsplatz verloren. Auch heute gibt es in einigen Bundesstaaten noch sog. ‚union-shops’, in denen jeder Arbeitnehmer Gewerkschaftsmitglied sein muss entweder ist er es bereits beim Eintritt in das Unternehmen oder er muss mit sofortiger Wirkung beitreten. Der Nordosten der USA um Michigan und dem Staat New York ist gewerkschaftlich sehr stark organisiert und steht deshalb nicht unbedingt im Fokus der Investoren für geplante Direktinvestitionen. Wesentlich interessanter sind die sog. ‚Right-to-work’-Staaten, in denen die Gewerkschaftsmitgliedschaft nicht verpflichtend ist und die Unternehmen auf weniger Gegenwind treffen – bei den Südstaaten handelt es sich weitestgehend um solche Staaten. Die gewerkschaftliche Dichte ist hier überaus gering, nur ca. drei Prozent der Arbeitnehmer gehören einer Gewerkschaft an. Die machthabenden Politiker im Süden sind stark darauf bedacht, dass die gewerkschaftliche Organisation auch weiterhin auf einem niedrigen Level bleibt, damit weiterhin genügend Anreize für ausländische Unternehmen bestehen. So stoßen aktuelle Bemühungen vom deutschen Volkswagen-Betriebsrat eine Arbeitnehmervertretung nach deutschem Vorbild zu errichten auf großes Unverständnis und heftigen politischen Widerstand. Während VW durch einen Betriebsrat auf positive Mitwirkungen bei wichtigen Unternehmensentscheidungen hofft, sehen die Politiker in erster Linie Nährboden für die unerwünschte UAW. Das VW-Werk in Chattanooga ist das einzige weltweit ohne Arbeitnehmervertretung und passt somit nicht in die Volkswagen-Unternehmensphilosophie. Die Unternehmensleitung ist jedoch lediglich an dem Aufbau eines Betriebsrats interessiert und sucht derzeit nach Möglichkeiten die obligatorische Partnerrolle der UAW möglichst gering zu halten. Die breite Masse der Arbeiter ist ebenfalls geprägt durch das Negativ-Beispiel Detroit und an einer Arbeitnehmervertretung nicht interessiert. Bei VW hat sich mittlerweile eine Bewegung gegen die Pläne des Konzerns entwickelt und sich in Unterschriftenaktionen niedergeschlagen – innerhalb kürzester Zeit hat sich etwa ein Viertel der Arbeiter gegen den geplanten Betriebsrat ausgesprochen. Die Arbeitnehmer deutscher Autobauer erhalten bis zu 50 Prozent mehr Lohn als der Durchschnitt in vergleichbaren Jobs, dazu eine Menge an incentives wie Krankenversicherung und vergünstigte Aktienanteile – diese hervorragende Stellung möchte die Belegschaft nicht aufs Spiel setzen. Ausländische Investoren finden in den Südstaaten aus wirtschaftlicher außerordentliche Bedingungen vor: Die Arbeitnehmer möchten sich nicht organisieren und somit ihre Position stärken, während die Politik sich gleichzeitigt ebenfalls vehement gegen Betriebsrat und Gewerkschaft ausspricht. Nahezu ideale Umstände für Unternehmen, um opportunistische Regelungen zu treffen und diese Machtposition auszunutzen.
Thorsten Alexander Seeberger wurde 1989 in Weißenburg i. Bay. geboren. Sein Studium der Business Administration an der Fachhochschule Südwestfalen schloss der Autor im Jahr 2013 mit dem akademischen Grad des Bachelor of Arts erfolgreich ab. Parallel zum Studium absolvierte der Autor eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Fasziniert von amerikanischer Kultur, Geographie und Wirtschaft unternahm der Autor mehrere Reisen durch die USA, um die Besonderheiten des Landes kennenzulernen. Seine Tätigkeiten bei verschiedenen global agierenden Unternehmen motivierten ihn, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.
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