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Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 80
Abb.: 23
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die private Finanzberatung soll den Privatkunden bei der Erfüllung finanzieller und wirtschaftlicher Wünsche unterstützen. Grundlagen hierfür sind Liquidität und Vermögensanalysen, Privatbilanzen, private Gewinn und Verlustrechnungen, Projektionsrechnungen, Szenariorechnungen für Risikofälle sowie die Einbeziehung der persönlichen Ziele und Erwartungen. Ohne die Erarbeitung solcher Zahlenwerke kann eine gezielte Steuerung der persönlichen Präferenzen nicht vorgenommen werden. Laut der herrschenden Meinung in der Literatur ist das FP eine zeitliche Abfolge von aufeinander aufbauenden Planungsschritten. Lediglich in der Anzahl und den Bezeichnungen gibt es unterschiedliche Auffassungen. Es sollen die Ziele und Wünsche des Kunden und nicht der Produktverkauf im Vordergrund stehen. Der Planungsprozess gliedert sich in die Akquisition und Auftragsvergabe, die Datenaufnahme, die Analyse und Planung, die Dokumentation der Ergebnisse und Empfehlungen, das Strategiegespräch und die laufende Betreuung. Ziel ist, den Nutzen für den Kunden sowie den Anbieter zu maximieren also eine win/win-Situation für beide Seiten zu generieren. Das FP ist in Banken in der Geschäftssparte Privatkundengeschäft und dort im Bereich Private Banking angesiedelt. Das Asset Allocation Modell sollte für den Finanzplaner als ein wesentliches Werkzeug verstanden werden, mit dessen Hilfe ein nutzenoptimiertes Portfolio erstellt werden kann.
Textprobe: Kapitel 2.3, Taktische Asset Allocation: Wie bereits in den schon behandelten Kapiteln dargestellt wurde, dient die strategische Asset Allocation der langfristigen Ausrichtung des Portfolios unter Einbezug der individuellen Präferenzen. Die taktische Asset Allocation richtet sich kurz und mittelfristig aus und versucht die aktuelle Konjunktur- und Finanzmarktlage in die Anlagepolitik zu integrieren. Dies ist besonders für die Anlegergruppen wichtig die nicht nur einen Benchmark nachbilden, also eine eher passive Strategie verfolgen, sondern aktiv am Markt, durch Markteinschätzungen veranlasste, zeitweise Positionierungen agieren. Die Taktische Asset Allocation wird in der Regel nur dem aktiven Ansatz zugerechnet, da eben nur hier die Portfoliozusammensetzung laufend geändert wird. Im den Bereich der einzelnen Assetklassen wird durch den Vermögensverwalter versucht, die Performance durch die Über bzw. Untergewichtung der einzelnen Asselkategorien zu verbessern. Diese Feinsteuerung des Portfolios, also das Ausnutzen des Marketimings, erfordert ein hohes Maß an Wissen und Erfahrung über die Anwendung des Portfoliomanagements in der Praxis. Für den gehobenen Privatkunden stellt sich das Problem einen Manager mit dem geforderten Know-how zu finden. Neben den schon genannten ist die Taktische Asset Allocation aber auch für die Branchendiversifikation, für die Auswahl der Einzeltitel und für die Duration, also für die gewichtete Laufzeit der Zins- und Tilgungszahlungen bei Anleihen verantwortlich. 2.3.1, Beurteilung des Top-Down- und des Bottom-Up Ansatze: 2.3.1.1, Top-Down-Anstatz: In der Praxis haben sich zwei Verfahren etabliert welche die taktische Asset Allocation erfolgreich umsetzen und vorhandene Kapitalmarktineffizienzen effektiv ausnutzen. Zum einem der Top-Down und zum anderen der Bottom-up Ansatz. Wobei der erstgenannte unterstellt, dass die verschiedenen Abschnitte eines Konjunkturzyklusses unterschiedliche Auswirkungen auf die einzelnen Assetkategorien haben und dadurch Einfluss auf die Performance des Portfolios nehmen. Der Top-Down Ansatz betrachtet die Makrovariablen wie Assetklassen, Länder, Branchen und Währungen. Diese werden je nach Markteinschätzung unter oder übergewichtet. Es kann z.B. ein Land favorisiert werden, die Auswahl der Einzeltitel erfolgt jedoch passiv, also es wird der Länderindex nachgebildet. Sinnvoll ist ein solches Vorgehen vor allem dann, wenn die Makrovariablen gut prognostizierbar sind und gleichzeitig die Abdeckung vieler Einzelwerte nicht möglich ist. Für den vermögenden Privatkunden ist es daher ausschlaggebend, wie zuverlässig die Prognosen sind, auf die sein Vermögensverwalter die Anlageentscheidungen bezieht. Abbildung 7 zeigt einen idealtypischen Konjunktur- bzw. Zinszyklus der in sechs Phasen unterteilt wird. Tabelle 5 zeigt die wesentlichen Konjunkturindikatoren und deren Ausprägungen in der jeweiligen Phase und die zu favorisierenden Assetkategorien.