- Sie befinden sich:
- Specials
- »
- Bachelor + Master Publishing
- »
- Wirtschaftswissenschaften
- »
- Analyse der Markteintritts- und Marktbearbeitungsmöglichkeiten von VW in Brasilien
Wirtschaftswissenschaften
» weitere Bücher zum Thema
» Buch empfehlen
» Buch bewerten Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 12.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 56
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Auf der Suche nach potentiellen Absatzmärkten wird der Fokus zunehmend auf die sogenannten BRIC-Staaten gelenkt, die in Assoziation mit künftigen Wachstums- und Absatzpotentialen stehen. Jim O’Neill, der die Konzeption der BRIC-Staaten 2001 entwickelte, war nach den Terroranschlägen des 11. Septembers überzeugt, dass sich ein Rückgang der europäischen Wirtschaft prognostizieren ließe. Er ging davon aus, dass Entwicklungsländer wie Brasilien, Russland, Indien und China zunehmend von der Globalisierung profitieren und die zukünftige Weltwirtschaft antreiben würden. Aus den Anfangsbuchstaben dieser Länder schuf er den Begriff der BRIC-Staaten, die für seine Klientel ein solides Investment darstellen sollten. Die Konzeption der BRIC-Staaten hat auch heute nicht an Relevanz verloren. Stagnierende und rückläufige PKW-Verkäufe in der Heimat der Triaden-Märkte (Europa, Japan, Nordamerika) lenken die Aufmerksamkeit zunehmend auf wachsende Wirtschaftsnationen, die durch geringe Sättigungsgrade und eine steigende Mittelschicht an Relevanz für Unternehmen gewonnen haben. Diese Eigenschaften werden vor allem in Ländern wie China, Brasilien und Indien gesehen, die mit überdurchschnittlicher Beständigkeit der Wirtschaftskrise trotzen. Um das Absatzpotential in diesen Ländern zu sichern, müssen Automobilhersteller in jedem der BRIC-Märkte Präsenz zeigen und Autos verkaufen, die auf die lokalen Bedürfnisse der Konsumenten abgestimmt sind. So stellen sich für Unternehmen primär Fragen nach geeigneten Markteintritts- und Marktbearbeitungsmöglichkeiten, um den Herausforderungen in den BRIC- Märkten entgegen zu treten, finanzielle Verluste in Form von Fehlinvestitionen zu vermeiden und das Absatzpotential der aufkeimenden Wirtschaftsnationen zu sichern. Diesen Fragen wird in der vorliegenden Arbeit nachgegangen, wobei der Fokus stellvertretend für die BRIC-Staaten auf Brasilien gelegt wird.
Textprobe: Kapitel 3.1, Die brasilianische Automobilindustrie: Die Zukunft der Automobilindustrie gehört den BRIC-Staaten, so lautet die weitverbreitete Expertenmeinung. Für diese wird ein akkumuliertes Marktpotential von 30 % der weltweit verkauften Automobile im Jahr 2014 prognostiziert. Neben erheblichem Absatzpotential in den aufstrebenden Märkten bestehen ebenso Möglichkeiten für ein kosteneffektives R&D, Outsourcing- und Fertigungspotential. Viele Automobilproduzenten zieht es in die BRIC-Staaten, die in ihren Heimatmärkten hohen Sättigungsgraden gegenüberstehen. Von den BRIC-Staaten zählt Brasilien zu einem der reifsten und stabilsten Märkte. Schon im Jahr 1921 begann Ford mit seiner Produktion des damaligen Model T. Später folgte Volkswagen mit der Produktion seines Käfer-Modells, um die Motorisierung des Landes voranzutreiben und erarbeitete sich einen Marktanteil von 80 % bis in die späten 1960er Jahren. Die erste Welle an Automobilherstellern wurde durch Fiat, Ford, General Motors und Volkswagen bis zu den 1980er Jahren eingeläutet. Im Anschluss bahnte sich eine zweite Welle mit Unternehmen an, die Daimler, Honda, Hyundai, Land Rover, Mitsubishi, PSA, Renault und Toyota in den Markt einführte. Aufgrund dieser langen Geschichte sind als Ergebnis heute viele Zulieferer zu einem hohen Grad im Markt lokalisiert. Nach Aussage der Boston Consulting Group wird für den brasilianischen Automobilmarkt ein Marktwachstum von 2 % für das Jahr 2014 gesehen. Primär unterscheidet sich zudem Brasilien durch eine diversifizierte Marktstruktur von den anderen drei BRIC-Staaten. So ermöglichte das Land schon zu Beginn den Aufbau des Standortes, ohne durch protektionistische Maßnahmen den Markteinstieg zu verhindern oder zu erschweren. Dies bewirkte eine verstärkte Marktpräsenz durch wettbewerbsstarke, ausländische Unternehmen und verhinderte zugleich die Etablierung von lokalen Automobilherstellern. Neben wenigen Nische-Automobilherstellern wie beispielsweise Agrale oder Marcopolo wird der brasilianische Automarkt vor allem von ausländischen Automobilproduzenten dominiert. Die Automobilherstellung des Marktes ist hauptsächlich im Süden des Landes gelegen und setzt sich aus vier Automobil-Clustern zusammen. Jedoch haben sich auch schon kürzlich einige Automobilhersteller außerhalb dieser Cluster niedergelassen. Vor allem die Automobilhersteller, die mit der ersten Welle den Markteintritt erreicht haben, haben nun strategische Vorteile gegenüber nachgekommenen Automobilherstellern. Diese Vorteile lassen sich vor allem in Research & Development-Aktivitäten, weitvernetzten Verkaufsnetzwerken und die Verfügung über mehrere Produktionsanlagen im ganzen Land finden. Diese Aktivitäten beschränken sich nicht nur auf Großstädte, sondern auch auf kleinere Gegenden wie Lagarto, Rodonopolis und Santarem. Diese Automobilhersteller haben deutliche Spuren hinterlassen. Beispielsweise operiert Volkswagen mit vier Produktionsstätten in Brasilien, die in Sao Bernardodo Campo, Sao Carlos, Taubste und Sao Jose dos Pinhais gelegen sind. Aber auch Fiat hat mit seiner Produktionsstätte eine umfangreiche Kapazität aufgebaut, die mit einer Einheit von 700.000 zu einer der größten Industrieanlagen der Welt gehört. Speziell in Brasilien können Unternehmen von den mehr als 40.000 qualifizierten Ingenieuren profitieren, die jährlich ihr Studium abschließen. Gleichermaßen können Automobilhersteller in Brasilien auch auf erfahrene Ingenieure zurückgreifen, die seit Beginn der brasilianischen Automobilindustrie Erfahrung sammeln konnten.
Thimo C. Schröder wurde 1992 in Bad Kreuznach geboren. Sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Fresenius in München schloss der Autor im Jahr 2014 mit dem akademischen Grad des Bachelor erfolgreich ab. Der Schwerpunkt hierbei lag auf Internationalem Management . Bereits während des Studiums sammelte der Autor umfassende Erfahrungen über zukünftig aufstrebende Wirtschaftsmärkte und strategische Marktbearbeitungsmöglichkeiten. Dies motivierte ihn, sich der Thematik genauer zu widmen.