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- Aktienfonds-Performance und Anreize für ein aktives Management
Wirtschaftswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 60
Abb.: 8
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Eine wichtige Entscheidung, die von Anlegern getroffen werden muss, bezieht sich auf die Frage, ob ihr Portfolio aktiv oder passiv verwaltet werden soll. Die Frage, ob ein Anleger eher passive oder aktive Anlagestrategien verfolgen sollte, ist sehr alt. Jedoch kann sie heutzutage noch immer nicht beantwortet werden. Eine Menge von empirischen Untersuchungen bestätigte tatsächlich die Überlegenheit des passiven Portfoliomanagements, wobei die zahlreichen Untersuchungen der Aktienfonds die Unterschiede der Dienstleistungen, die Aktienfonds anbieten, ignorieren. Auch in Deutschland, wo die Aktienfonds nach Dienstleistungstypen klassifiziert wurden, wurden noch keine Tests durchgeführt. Verschiedene Aktienfonds konzentrieren sich in der Realität auf unterschiedliche Typen der Investoren. Deswegen verlangen unterschiedliche Aktienfonds auch unterschiedliche Gebühren und versorgen die Investoren mit verschiedenartigen Bündeln von Dienstleistungen.
Textprobe: Kapitel 2.2, Outperformance der aktiv verwalteten Aktienfonds im Direkt-Sold-Segment: Die Zusammenfassung aller Beobachtungen von Del Guercio und Reuter ergibt, dass aktiv gemanagte Fonds im Direkt-Sold-Segment signifikant besser abschneiden als aktiv gemanagte Fonds in beiden anderen Marktsegmenten (vgl. fünfte Spalte von Tabelle 2). Zudem ist die Performance der aktiv verwalteten Direkt-Sold-Fonds statistisch von der Performance der Indexfonds in allen Segmenten nicht unterscheidbar (vgl. Del Guercio/Reuter 2011, S. 15). Zur Prüfung, ob höhere Gebühren zu einer Reduktion der risikoadjustierter Renditen führen, wurde in den Regressionen auch die Expense-Ratio-Differenz im Monat t-12 kontrolliert (vgl. sechste Spalte der zweiten Tabelle). Das Ergebnis bestätigte die inverse Abhängigkeit der Fondsperformance von den Fondsgebühren. Eine Ausnahme sind die aktiv verwalteten Aktienfonds im Direkt-Sold-Segment, die wesentlich besser abschneiden würden als alle anderen Fonds, falls die Kostenquote bei allen Fonds gleich wäre. Der Performancerückgang der aktiven Fonds in diesem Segment reagiert demgemäß nicht stärker auf die Erhöhung der Fondsausgaben als bei anderen Fonds (vgl. Del Guercio/Reuter 2011, S. 16). Schließlich haben Del Guercio und Reuter eine Reihe weiterer unabhängiger Variablen in den Poolability Test einbezogen. Die Ergebnisse sind in der siebten Spalte der zweiten Tabelle dargestellt. Dabei wurden folgende Variablen berücksichtigt: Eine Dummy-Variable, die zeigt, ob ein Fonds einen Ausgabeaufschlag verlangt (no-load Dummy-Variable für Monat t-12). Die 12-b1-Gebühr im Monat t-12. Natürlicher Logarithmus von Gesamtnettovermögen eines Fonds im Monat t-1. Natürlicher Logarithmus von Gesamtnettovermögen einer Fondsfamilie im Monat t-1. Der Umsatz. Das aktuelle Alter eines Fonds. Die Nettomittelzuflüsse eines Fonds der letzten 12 Monate. Die Standardabweichung der Nettomittelzuflüsse der letzten 12 Monate. Bei der Aufbereitung aller Daten wurde nochmals bestätigt, dass aktiv gemanagte Direkt-Sold-Fonds wesentlich besser performen als aktive Fonds in anderen Segmenten. Die Signifikanz dieses Ergebnisses auf dem 1%-Niveau bedeutet, dass die Irrtumswahrscheinlichkeit bzw. die Wahrscheinlichkeit, die richtige Nullhypothese in Rahmen des Hypothesentests fälschlicherweise abzulehnen, bei 1% liegt. Bei der Analyse aller Daten wurde sogar ein schwacher Nachweis der Outperformance von aktiv verwalteten Direkt-Sold-Fonds im Vergleich zu allen anderen Fonds gefunden. Darüber hinaus konnten Del Guercio und Reuter keine Performancedifferenzen zwischen anderen Fonds feststellen. Da die ? -Werte relativ groß sind, kann dennoch keine eindeutige Schlussfolgerung bezüglich der Outperformance der aktiv verwalteten Direkt-Sold-Fonds gezogen werden (vgl. Del Guercio/Reuter 2011, S. 16). Es ist fraglich, ob die Heterogenität der Performance mit der Heterogenität der indirekten und aus den Fondszuflüssen abgeleiteten Anreize übereinstimmt. Eine Analyse der Performance-Zufluss-Beziehung, auch Flow-Performance-Beziehung genannt, und der daraus resultierenden Anreize für Fondsmanager und Fondsgesellschaften könnte dabei behilflich sein, die Outperformance der aktiv gemanagten Direkt-Sold-Fonds zu erklären.