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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 02.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 112
Abb.: 38
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit den Projekten und Maßnahmen der wirtschaftlichen Diversifizierung und deren Auswirkungen auf die Stadtentwicklung sowie die Verkehrsinfrastruktur in Dubai. Das Interesse für den Untersuchungsraum ist im Zuge der Berichterstattung über die Eröffnung des Burj al Arab 1999 entstanden und in den folgenden Jahren durch die mediale Präsenz mit neuen aufsehenerregenden Projekten, wie beispielsweise den aufgeschütteten Inseln, gewachsen.
Textprobe: Kapitel 2 Der Tourismussektor: Der Tourismussektor hat in den letzten Jahren expandiert. Die Gästeanzahl für 2007 wäre sogar um eine Million höher, wenn man die Apartment Unterkünfte hinzurechnen würde. Obwohl sich die Bettenanzahl von 1997 bis 2006 fast verdoppelt hat, ist deren Auslastung beständig gestiegen. Würde man nur die Belegungsrate von Vier- und Fünf-Sterne-Hotels betrachten, so würde diese bei 90 Prozent liegen. Dies ist ein außergewöhnlich hoher Wert, denn in den Sommermonaten sind die klimatischen Bedingungen für den Tourismus nachteilig. Trotz dieser widrigen Verhältnisse eine dermaßen hohe Auslastung zu erreichen resultiert aus der Vermarktung und der Abhaltung verschiedener Veranstaltungen während der Sommermonate. Bis 2010 rechnet man mit 15 Millionen Touristen pro Jahr. Setzt man diese Zahl mit den aktuellen Gästezahlen in Relation, so erscheint diese viel zu hoch. Rechnet man hingegen noch die Apartments, etwaige Privatübernachtungen, die vielen in Bau befindlichen Projekte und die Transitpassagiere hinzu, so kann diese Differenz beglichen werden. 3.2.1 Shopping Metropole Dubai: In Dubai gibt es mehr Shopping Malls pro Konsument als in irgendeiner anderen Stadt der Welt. Die Bekannteste von ihnen ist die Mall of the Emirates. Diese bis 2009 größte Mall in Dubai wurde von der Dubai-Mall abgelöst, die wiederum in naher Zukunft von der Mall of Arabia übertroffen werden wird. Die Dubai-Mall ist aktuell die größte Mall der Erde. Da Shopping im Marketing Konzept des Dubai Tourism and Commerce Marketing (DTCM) ein wichtiger Aspekt ist, wird dieser im Bereich des Tourismus abgehandelt. Hierbei wird zuerst ein Vergleich der Mall of the Emirates, des Burjuman Centre und des Al Bustan Centre angestellt. Abschließend wird die Idee der Shopping Festivals und deren Auswirkungen auf die Touristenzahlen untersucht. 3.2.1.1 Unterschiede der Malls: Die drei Shopping Malls wurden mit Bedacht ausgewählt, da eine jede auf einem anderen Konzept basiert, welches unterschiedliche Kundengruppen anspricht. Vorab ist anzumerken, dass alle drei Malls über mindestens einen Foodcourt und Unterhaltungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche verfügen. Das Burjuman Centre ist ein Cluster von hochrangigen Einzelhandelsbetrieben, hier findet man ausschließlich kleine Geschäfte mit einer intensiven Kundenbetreuung in luxuriösem Ambiente vor. Zu den Mietern gehören unter anderem Louis Vuitton, Hugo Boss, Chanel usw., die durch die Nachbarschaft zueinander profitieren. Alle Geschäfte sprechen eine sozioökonomisch gut gestellte Käuferschaft an, die vorwiegend aus wohlhabenden Touristen, Migranten und Einheimischen besteht. Dieser Umstand lässt sich aus verschiedenen Beobachtungen und Erhebungen gut nachvollziehen: Das Preisniveau liegt weit über dem der beiden anderen Malls. Auch das Erscheinungsbild der Besucher und das Auftreten von Immobilienmakler für Luxusimmobilien, die die Anziehungskraft des Burjuman Centre nutzen, bestätigen die Annahme. Die Mall of the Emirates ist die erste Anlaufstelle für Touristen. Ihr Aufbau ist den amerikanischen Malls, wie zum Beispiel der Mall of America und der West Edmonton Mall, nachempfunden. Auf der dem Eingang zugewandten Seite befinden sich die Magnetbetriebe Carrefour, Virgin Megastore, Debenhams und Harvey Nichols. Der Gesamtkomplex fasziniert und verwirrt den Besucher zugleich. Man kann hier bei Außentemperaturen jenseits von 30 Grad Celsius Skifahren, einem Konzert beiwohnen, welche in der Galerie stattfinden, oder seine Zeit im größten Vergnügungspark der Region verbringen. Bei der Ausstattung, die beispielsweise noch ein eigenes Hotel, Kino und Restaurants umfasst, hat man in manchen Teilen des Areals nicht das Gefühl in einer Mall zu sein. Diese Faszination spricht eine Vielzahl von Besuchern an, die aus verschiedenen Kundengruppen bestehen. Die breit gefächerte Klientel umfasst Touristen in kurzen Hosen, Araber und Gastarbeiter unterschiedlicher sozioökonomischer Stellung. ‘Ich gehe gerne in die Mall of the Emirates,…wir fahren nach der Arbeit mit dem Company Bus hin und verbringen dort Zeit,…nicht zum Einkaufen, dass ist viel zu teuer,…nur bei Carrefour, wenn wir den Gehalt bekommen haben, da können wir einkaufen,…in der MotE treffen alle aufeinander…Inder, Pakistani, Touristen und Emiratis.’ In weiteren qualitativen Interviews verdeutlichte sich dieses Bild und man kann folglich sagen, dass die MotE einer von wenigen Orten, wenn nicht sogar der einzige Ort ist an dem alle Bevölkerungsschichten Dubais zusammentreffen. Diese Schlussfolgerung wurde nicht nur anhand von Äußerlichkeiten der Besucher und anhand der Auswertung qualitativer Interviews gezogen, ein weiterer Bestandteil war die Untersuchung der Parkplätze auf denen alte und verrostete Kleinwagen, neben neuen Mercedes stehen. In einem separaten Bereich, den man in der Warteschlange für das Taxi passiert, waren die Ferraris und andere Edelmarken der VIP-Gäste abgestellt. Im Gegensatz zu den zwei betrachteten Malls steht das Al Bustan Centre, das nahe der Grenze zu Sharjah in einem Gebiet ohne großem Touristenaufkommen liegt. Der Aufbau der Mall ist nicht auf Faszination und Luxus ausgelegt und überschaubar. Das Angebot ist auf die in der näheren Umgebung lebenden Familien ausgerichtet. Der Magnetbetrieb Mona Lisa, ein Bekleidungsgeschäft, ist Touristen weitestgehend unbekannt und das einzige Geschäft, welches man auch in Europa kennt, ist ein McDonald, welcher aber schon im Außenbereich des Areals liegt. Die Betrachtung des Al Bustan Centre weist darauf hin, dass nur die Malls, die sich den Touristen und wohlhabenden Schichten zuschreiben, auf Faszination und Luxus ausgerichtet sind. In Malls wie dieser wird hingegen auf die Interessen der in Dubai lebenden Personen eingegangen und haben dementsprechend ein anderes Angebotssortiment und niedrigere Preise. Diese drei Malls können nur einen kleinen Überblick über die Vielfalt der Shoppingmöglichkeiten in Dubai geben. Alle 47 Einkaufszentren haben sich gewissen Kundengruppen zugeschrieben und versuchen diese durch unterschiedliche Themen, Ausstattungen und Shops anzulocken. Die erste Mall in den Emiraten, die sich einem bestimmten Thema zuschrieb, war die Mercato Mall. Ihr Stil ist dem Renaissance nachempfunden und spielt mit der Architektur des damaligen Frankreich, Italien und Spanien. Auch die Reisen des Ibn Battuta im 14. Jahrhundert spiegeln sich in der gleichnamigen Mall wider. 3.2.1.2 Shopping Festival: Damit auch in den für den Tourismus klimatisch ungünstigen Zeitraum im Sommer stets Besucher ins Emirat kommen, wurde 1998 das Dubai Summer Surprise initiiert. Diese Veranstaltung war jedoch nicht die erste dieser Art, denn seit 1995 findet das Dubai Shopping Festival (DSF) statt. Diese Veranstaltung wird alljährlich am Jahresanfang für circa vier bis sechs Wochen, in Kooperation zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor abgehalten. Die Mottos ändern sich von Jahr zu Jahr und tragen neben Veranstaltungen wie Konzerten von Phil Collins sowie Robbie Williams und Sportveranstaltungen wie dem Dubai World Cup zur Festivalisierung des Emirats bei. Jeden Abend findet ein großes Feuerwerk über dem Creek statt, Musikkonzerte und Tanzveranstaltungen wechseln sich ab und im Global Village stellen internationale Aussteller ihr Land und dessen Kultur vor. Zudem werden alle Waren in den Malls und anderen Geschäften um mindestens 20 Prozent reduziert und Gewinnspiele angeboten. Der Erfolg in den ersten beiden Jahren, in denen die Besucherzahlen um 37,5 Prozent und der Umsatz um 77 Prozent anstiegen, hat die Tourismusbehörde dazu veranlasst, ein weiteres Festival im Sommer abzuhalten, das oben erwähnte Dubai Summer Surprise. Im Jahr 2007 wurden während des 45 Tage andauernden DSF 210 Millionen Euro erwirtschaftet und 3,5 Millionen Touristen in Dubai gezählt. Letztes Jahr fand das DSF unter dem Motto ‘The Fifth Season’ zwischen dem 24. Januar und 24. Februar statt. Erste erfolgsversprechende Zahlen wurden bereits am 1. April bekannt gegeben. So verzeichnete der Einzelhandelssektor ein Absatzplus im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent. Alleine in der Mall of the Emirates wurden von drei Millionen Besuchern 93 Millionen Euro umgesetzt. Weitere Profiteure des Festivals waren die Tourismusindustrie, die Autovermieter und die Elektronikhändler, die alle Zuwachsraten im zweistelligen Prozentbereich verzeichneten.
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