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Technische Wissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 228
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Diese Studie leistet zunächst eine umfassende Darstellung des aktuellen Forschungsstandes zum Thema Funktionsverbgefüge . Nach einer Auflistung der wichtigsten Kriterien und einer darauf aufbauenden Definition, folgt eine groß angelegte Datensammlung und Frequenzanalyse anhand aufwendiger Internet- und Korpusrecherchen, u. a. im TIGER- und im DWDS-Korpus. Es folgt die Klassifizierung von mehr als 2000 extrahierten deutschen Funktionsverbgefügen nach ihrer Paraphrasierbarkeit. Hierbei wird die Gesamtmenge der extrahierten Daten in acht Äquivalenzklassen eingeteilt. Besonders wichtig erscheinen hierbei die Klassen der Basisverben (im Aktiv oder auch im Passiv), der Basisadjektive und der Basissubstantive (mit Kopula sein oder werden ). Diese Arten der Paraphrasierung dürften nämlich für verschiedenste NLP- Anwendungen wichtig und nützlich sein. Auf einige Probleme bei der semantischen Auswertung und beim Transfer von Funktionsverbgefügen im Rahmen der Maschinellen Übersetzung (MÜ) wird in einem Extrakapitel eingegangen. Das Computerlexikon HaGenLex wird in einem Exkurs kurz beschrieben, ebenso die Transformation einer Auswahl von ca. 450 Funktionsverbgefügen in eine Vorstufe von Lexikoneinträgen im HaGenLex anhand eines hierfür entwickelten Java-Programms. Dass Funktionsverbgefüge kein speziell deutsches, sondern offenbar ein universelles Sprachphänomen sind, wird in einem Extrakapitel ausführlich dargestellt und anhand zahlreicher Beispiele aus anderen Sprachen belegt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 5.4, Automatische Transformation von FVGs im komprimierten Format: Um die Weiterverarbeitung zu den formalen Einträgen in HaGenLex, wie sie im vorigen Absatz anhand von vier Beispielen gezeigt wurden, durch den WOCADIParser zu ermöglichen, war es erforderlich, die nun im komprimierten CSV-Format vorliegenden Entailments (s. Kapitel 5.2.2) noch weiter aufzubereiten. 5.4.1, Extraktion der syntaktischen Informationen aus den Komplementen: Der erste Schritt zu einer weiteren Abstraktion dieser semi-formalen Entailment- Darstellung bestand darin, aus den Entailments die implizit in Form von 'der x1', 'den x2', 'dem x3', 'zu dem x2', 'gegen den x3' usw. gegebenen syntaktischen und Komplement-Informationen zu extrahieren. Die Transformation von 'Der x1', des sogenannten 'Agens' also, womit sämtliche Entailments beginnen, bot keinerlei Schwierigkeiten, da dieses durchweg in eindeutiger Weise mittels 'np-nom-syn' für 'Nominalphrase im Nominativ' darstellbar war. Dies ergibt nach der Weiterverarbeitung zur MultiNet-Darstellung und zum Lexikon-Eintrag in Hagenlex die Relation 'AGT' bzw. 'rel(agt)oblig +)'. Die Komplemente der Funktionsverbgefüge, also die darin enthaltenen x2, x3, x4, usw., waren in der gleichen Weise zu konvertieren wie die Nominalphrasen und Präpositionalphrasen innerhalb der Funktionsverbgefüge selbst. Diese Konvertierung wird im folgenden Abschnitt ausführlich beschrieben. In der MultiNet-Darstellung und im Lexikon-Eintrag werden aus dem Kasusrahmen dieser Komplemente, ebenso wie aus dem der Nominalphrasen und Präpositionalphrasen in den Funktionsverbgefügen selbst, verschiedene MultiNet-Relationen wie beispielsweise 'OBJ' (rel(obj)), 'DIRCL' (rel(dircl)), 'RSLT' rel(rslt)), 'BENF' (rel(benf)) usw., mittels derer die semantische Valenz dieser lexikalischen Konzepte beschrieben wird. 5.4.2, Extraktion der syntaktischen Informationen aus den Funktionsverbgefügen: Für eine weitere Formalisierung der Entailments war es unbedingt erforderlich, auch die in den Funktionsverbgefügen selbst implizit vorhandenen syntaktischen Informationen automatisch erfassen zu können, die sich in unterschiedlichster Form an der 'Oberfläche' präsentierten. So ist gewissermaßen 'auf den ersten Blick' zwar noch eine Unterscheidung nach 'Funktionsverbgefüge enthält eine Nominalphrase' (NP-FVG) oder 'Funktionsverbgefüge enthält eine Präpositionalphrase' (PP-FVG) möglich. Ebenfalls noch ohne weiteres möglich ist eine Differenzierung nach dem Numerus der Nominalphrase. Allerdings ist bei manchen Funktionsverbgefügen sowohl der Singular als auch der Plural möglich, was nicht unbedingt zur Vereinfachung des Problems beiträgt. Auch die Verwendung des Artikels ist nicht in allen Fällen strikt festgelegt. Manche Funktionsverbgefüge lassen beim Nomen sowohl den bestimmten als auch den unbestimmten Artikel zu, andere wiederum erlauben als Varianten sowohl den unbestimmten als auch den Nullartikel bei der Nominal- bzw. Präpositionalphrase. Konvertierung der Nominalphrase im FVG. Relativ einfach gestaltete sich die Transformation der implizit syntaktisch gegebenen Komplement-Information bei denjenigen Funktionsverbgefügen, die aus einem Funktionsverb und einer Nominalphrase bestehen. Die Nominalphrase kommt nämlich fast ausschließlich im Akkusativ vor, weitaus seltener im Dativ oder Genitiv. In verallgemeinerter Form erschien diese Transformation als 'np-Kasus-syn', mit 'np' als Abkürzung für 'Nominalphrase'. Jedoch mussten hierfür eine ganze Reihe von Transformations-Regeln aufgestellt werden, da in der Oberflächenstruktur diese Nominalphrasen entweder durch den bestimmten oder den unbestimmten Artikel in den verschiedenen Kasus, Genera und Numeri oder durch den Null-Artikel eingeleitet werden können, vereinzelt sogar durch ein Possessivum. Somit war sicherzustellen, dass die folgenden, in der Oberflächenstruktur unterschiedlichen Nominalphrasen, als in der Tiefenstruktur gleich, d.h. syntaktisch gleichartig, erkannt und behandelt wurden, nämlich durch ihre einheitliche Transformation in 'np-acc-syn': 'den Betrieb' im Funktionsverbgefüge den Betrieb aufnehmen 'die Aufsicht' im Funktionsverbgefüge die Aufsicht ausüben 'das Wort' im Funktionsverbgefüge das Wort ergreifen 'einen Verrat' im Funktionsverbgefüge einen Verrat begehen 'eine Reparatur' im Funktionsverbgefüge eine Reparatur durchführen 'ein Spiel' im Funktionsverbgefüge ein Spiel austragen 'Zweifel' im Funktionsverbgefüge Zweifel hegen 'Rache' im Funktionsverbgefüge Rache nehmen 'sein Dasein' im Funktionsverbgefüge sein Dasein bestreiten. Dasselbe galt auch für die folgenden Nominalphrasen, bei einheitlicher Transformation in 'np-dat-syn': 'dem Wahnsinn' im Funktionsverbgefüge dem Wahnsinn verfallen 'der Leidenschaft' im Funktionsverbgefüge der Leidenschaft verfallen 'einem Beruf' im Funktionsverbgefüge einem Beruf nachgehen 'einer Kontrolle' im Funktionsverbgefüge einer Kontrolle unterziehen, um hier nur die häufigsten und wichtigsten Fälle aufzuzählen. Konvertierung der Präpositionalphrase im FVG: Viel schwieriger hingegen war die Feststellung und Ausgabe der in der Präpositionalphrase implizit enthaltenen syntaktischen bzw. Komplement-Information. Daher musste hierfür zunächst ein umfangreiches Regelsystem erstellt werden, um alle möglichen Fälle abzudecken. Beispielsweise mussten die Präpositionalphrasen 'zu+Nomen', 'zum+Nomen' und 'zur+Nomen' zusammengefasst werden zu 'zu-dat-pp-syn', da die Präposition 'zu' den Dativ fordert. In gleicher Weise mussten die Nomina in den Präpositionalphrasen 'in+Nomen' sowie 'ins+Nomen' als Akkusative erkannt und somit zusammengefasst werden zu 'in-acc-pp-syn', im Unterschied zur Präpositionalphrase 'im+Nomen', mit dem Nomen im Dativ, die zu 'in-dat-pp-syn' zu konvertieren war. Dieselbe Differenzierung war zu treffen bei den Präpositionalphrasen 'an+Nomen' sowie 'ans+Nomen', die als Akkusative erkannt und somit in 'an-acc-pp-syn' zu überführen waren, im Gegensatz zur Präpositionalphrase 'am+Nomen', mit dem Nomen im Dativ, die zu 'an-dat-pp-syn' zu konvertieren war. In ähnlicher Weise waren auch alle übrigen Präpositionalphrasen in eine eindeutige formale Darstellung der allgemeinen Form 'Präposition-Kasus-pp-syn' zu transformieren, mit 'gen', 'dat' und 'acc' als Abkürzungen für Genitiv, Dativ und Akkusativ als dem darin auftretenden Kasus sowie 'pp' als Abkürzung für 'Präpositionalphrase'.

Über den Autor

Nach dem Studium der Romanistik, der klassischen Philologie, der Informatik und Mathematik (mit dem Studienschwerpunkt künstliche Intelligenz) an den Universitäten München, Nantes und Hagen, bildete sich die Autorin zunächst im Bereich der Computerlinguistik weiter. Hierbei stand die Beschäftigung mit der Korpuslinguistik im Vordergrund. Seit 2010 erstellt die Autorin eine Datenbank deutscher Funktionsverbgefüge und Idiome sowie deren Paraphrasen. Diese Datenbank mit aktuell weit über 60.000 Datensätzen kann als lexikografische Ressource verschiedenste Anwendungsbereiche wie z. B. Übersetzungssoftware, Plagiaterkennungssoftware, Information Retrieval, Frage-Antwort-Systeme, Controlled Language, Autorenunterstützung Technische Kommunikation und nicht zuletzt DaF(Deutsch als Fremdsprache)-Unterrichtsmethoden ergänzend unterstützen.

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