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Technik
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 02.2011
AuflagenNr.: 1
Seiten: 62
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die rasante Entwicklung in Technik und Wissenschaft beeinflusst die Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten maßgeblich. Besonders die Informationstechnik hat unser Leben nachhaltig verändert. Diese Entwicklungen erfordern eine genauere Betrachtung der Wechselwirkungen zwischen Technik und Wissenschaft. In diesem Buch wird ein Überblick über die unterschiedlichen Ausprägungen der Beziehung zwischen Technik und Wissenschaft gegeben. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf dem Stellenwert der Informationstechnik und deren Einfluss auf die aktuelle und zukünftige Wechselwirkung zwischen Technik und Wissenschaft. Im ersten Abschnitt erfolgt eine genauere Begriffsdefinition und Abgrenzung. Nach einer allgemeinen und historischen Betrachtung wird eine Strukturierung der wissenschaftlichen Disziplinen und eine Gliederung des Technik-Begriffes nach den unterschiedlich gebräuchlichen Bedeutungen vorgenommen. Des Weiteren soll zwischen den Begriffen Technik und Technologie differenziert sowie der Forschungsbegriff genau abgegrenzt werden. Im zweiten Abschnitt wird die Interaktion von Technik und Wissenschaft näher untersucht. Es wird auf die historisch gewachsene Verbindung dieser Begriffe eingegangen und die verschiedenen Formen der Interaktion werden herausgearbeitet. Zentrale Themen sind außerdem die Anforderungen und Erwartungen der Gesellschaft und der Wirtschaft sowie die Auswirkungen von neuen technischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen auf die Gesellschaft. Der dritte, praktische Teil der Untersuchung befasst sich anhand von Beispielen aus der Informations- und Wissensgesellschaft mit den Auswirkungen der Informationstechnik auf die Wechselwirkung von Technik und Wissenschaft. Dabei ist die Frage zu klären, welche Technologien die Wissenschaft und Forschung unterstützen und welche selbst Gegenstand der Forschung sind. In der abschließenden Diskussion werden die Erkenntnisse zusammengeführt, bewertet und ein Ausblick auf mögliche zukünftige Entwicklungen gegeben. Dabei wird die Frage beantwortet, ob die enge Verbindung der Begriffe Wissenschaft und Technik gerechtfertigt ist oder ob eine klarere Trennung erforderlich wäre.
Textprobe: Kapitel 3.3.1, Technik in unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen: Bezieht man sich auf den ersten Aspekt des Technikbegriffs,die Fähigkeiten, die zur Ausübung einer Tätigkeit notwendig sind, so kann jede wissenschaftliche Erkenntnis als Technik bezeichnet werden, da die Wissenschaft die Forderung stellt ihre Erkenntnisse reproduzierbar zu machen. Demnach würde die Fähigkeit der Reproduktion selbst wieder zu einer Technik werden. Diese theoretische Betrachtung kommt der gesellschaftlichen Bedeutung von Technik die durch die Wissenschaft hervorgebracht wird aber nicht nahe. Vielmehr ist Technik als die Gesamtheit von Fähigkeiten, Einrichtungen und Verfahren, in einem bestimmten Fachgebiet, zu verstehen. Natürlich werden auch in den Geistes- und Sozialwissenschaften spezielle Verfahren entwickelt um Erkenntnisse zu erlangen und ihre Fähigkeiten anzuwenden, aber im Gegensatz zu den Naturwissenschaften haben diese Verfahren meist theoretischen Charakter. Einen besonderen Stellenwert innerhalb der Naturwissenschaften hat die Gruppe der Ingenieurwissenschaften. Diese befassen sich in ihren Disziplinen mit der anwendungsorientierten Forschung und technischen Entwicklung, sowie mit Konstruktions- und Produktionstechniken. Dieser Wissenschaftsbereich deckt sich am ehesten mit dem vierten Technikaspekt, der Technik als Herstellungs- und Produktionsverfahren definiert. Überblick über die Ingenieurwissenschaften: Zu den klassischen Disziplinen des Ingenieurwesens zählen das Bauingenieurwesen, der Maschinenbau und die Elektrotechnik. Das Bauingenieurwesen befasst sich mit der Planung, Berechnung und Herstellung von Gebäuden. Zu den Unterdisziplinen gehören u.a. Hoch- und Tiefbau, Verkehrswesen oder Geotechnik. Die ursprünglichen Aufgaben des Maschinebaus sind die Konzeption und der Bau von Maschinen und Motoren. Im Laufe der Geschichte wurden die Forschungsbereiche um aktuelle Themen wie z.B. Umwelttechnik oder Luft- und Raumfahrttechnik erweitert. Die klassischen Aufgabenbereiche der Elektrotechnik sind die Starkstrom- bzw. Energietechnik, die Schwachstrom- bzw. Nachrichtentechnik, die Mess-, Steuerung- und Regelungstechnik im Bereich der Automatisierung und die Elektronik. Zu den Fachrichtungen die besonders deutlich den Zusammenhang dieser Ingenieurswissenschaften mit den aktuellsten Entwicklungen zeigen, zählen u.a. die Digitaltechnik, die Telematik oder die Kybernetik. Zu den neueren Disziplinen der Ingenieurwissenschaften zählen das Chemieingenieurwesen, die Verfahrenstechnik oder das Bioingenieurwesen, die ihrerseits wieder spezielle Fachrichtungen wie z.B. Lebensmitteltechnik oder Nukleartechnik hervorgebracht haben. An dieser Aufzählung ist zu erkennen, wie stark sich die Ingenieurwissenschaft an den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen orientieren. Deshalb weist dieser Wissenschaftsbereich auch ein hohes Maß an Interdisziplinarität auf. Überschneidungen unterschiedlicher Wissenschaftsbereiche finden z.B. in der Wirtschaftsinformatik, der Medizintechnik oder der Informationstechnik statt. Letztere ist das Bindeglied zwischen der klassischen Elektrotechnik und der relativ jungen Informatik. Nicht nur die Ingenieurwissenschaften, sondern auch die Kulturwissenschaften befassen sich mit Technik. Bei ihnen stehen allerdings nicht die Entwicklung neuer Techniken im Vordergrund, sondern die Auswirkungen der Technisierung auf unterschiedliche Lebensbereiche. Wissenschaft der Technik: Herausforderungen der Wissenschaft: Die historischen Entwicklungen in der Beziehung zwischen Wissenschaft und Technik aus dem Kapitel 3.2 haben gezeigt, dass eine selbstkritische Auseinandersetzung mit der Technik und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft nötig wurden. Die industrielle Revolution führte zu vielen einschneidenden Veränderungen in allen Lebensbereichen. Beispielsweise wurde die Handarbeit mechanisiert und es entwickelten sich Fabriken, in denen die Arbeiter immer mehr losgelöst vom Produkt tätig wurden. Auch die zweite und dritte industrielle Revolution mit der fortschreitenden Automatisierung und Technisierung hatte, vor allem auf die Arbeitswelt, einen entscheidenden Einfluss. Aber auch der private Bereich und die Umwelt der Menschen verändern sich durch die neuen technischen Entwicklungen ständig. All diese Veränderungen lösen Probleme, Ängste und Gefahren in der Gesellschaft aus. Die folgende Aufzählung zeigt beispielhaft einige der Herausforderungen, denen sich Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und auch die Wissenschaft selbst zustellen hat: - Loslösung des Arbeiters von seinem Produkt durch Fließbandarbeit - Steigender Energieverbrauch bei geringen Ressourcen - Problem der Endlagerung der Kernenergie - Sicherheitsrisiken durch digitale Vernetzung - Gesundheitsrisiken durch steigende Ozonbelastung - Vereinsamung durch Fernsehen, Internet und Unterhaltungselektronik. Im Kapitel 2.2.3 wurde bereits ein kurzer Überblick über die Bereiche der Technikforschung gegeben, die sich speziell mit den o.a. Herausforderungen auseinandersetzen. Nun sollen jene wissenschaftlichen Bereiche, deren Forschungsobjekt die Technik ist näher beleuchtet werden. Die Technikgeschichte, Technikfolgenabschätzung, Techniksoziologie und Technikphilosohie verbinden die Erforschung der wissenschaftlichen Aspekte und die Auswirkungen von Technik. Technikgeschichte: Die Technikgeschichte untersucht die gesellschaftlichen Voraussetzungen, Bedingungen und Folgen von Technik und des technischen Wandels. Dabei stehen vor allem die industriellen Gesellschaften im Zentrum der Betrachtung. Die Technikgeschichte untersucht komplexe, technische Systeme, aber auch mehr als andere Geschichtswissenschaften, einzelne vom Menschen erstellte Objekte. Weiters sind technische Handlungen und Vorstellungen von Akteuren, sowie der Gebrauch und die Aneignung von diesen Objekten in allen Lebensbereichen, Teil dieses Forschungsgebietes.
Thomas Gindl, B.A., wurde 1974 in Wien geboren. Die Höhere Technische Bundeslehranstalt schloss er 1993 im Fachbereich Elektrotechnik, Energietechnik und Leistungselektronik mit der Reifeprüfung erfolgreich ab. Während seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre sammelte der Autor berufliche Erfahrungen im Bereich Wirtschaftsinformatik, Datenbanken, Webgestaltung und Online-Marketing. Um diese Qualifikationen und Interessen weiter auszubauen, entschloss er sich für ein Bachelorstudium im Fachbereich Projektmanagement und Informationstechnik, welches er im Jahre 2009 erfolgreich abschloss. Seine beruflichen Erfahrungen im Bereich Informationstechnik und die Kombination aus seiner technischen Grundausbildung und der wissenschaftlichen Weiterbildung führten den Autor zum Thema dieses Buches.
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