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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 66
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Mit Verabschiedung des Unternehmensteuerreformgesetzes durch den Bundestag am 25. Mai 2007 krempelte der Gesetzgeber (erneut) das deutsche Ertragsteuerrecht um. Zur Gegenfinanzierung der nominellen Entlastung wurden dabei u.a. Zinsschranke und Abgeltungssteuer eingeführt. Da Ertragsteuern gemäß dem Verfügbarkeitsgrundsatz bei der Unternehmensbewertung nach dem Discounted Cashflow Verfahren zu berücksichtigen sind, haben die vorgennanten Maßnahmen auf den Prozess der Unternehmensbewertung wie auch auf dessen Ergebnis, namentlich den Unternehmenswert, einen nicht zu verkennenden Einfluss. Das vorliegende Buch bildet den Status-quo des deutschen Ertragsteuerrechts im DCF-Kalkül ab und geht dabei explizit auf die Neuerungen der Unternehmensteuerreform 2008, insbesondere Zinsschrankenregelung und Abgeltungssteuer, ein. Dazu werden die drei Stellen im Kalkül, an denen eine Berücksichtigung der Ertragsteuern erfolgt, im Detail beleuchtet: im Zähler des Kalküls die Ermittlung der Free-Cashflows sowie im Nenner das Tax-Shield und das Tax-CAPM.
Textprobe: Kapitel 2, Überblick über die unterschiedlichen Ansätze: Die unterschiedlichen Ansätze des DCF-Verfahrens grenzen sich zunächst durch die jeweilige Definition der bewertungsrelevanten Cashflows voneinander ab: Bei den Entity-Ansätzen (WACC-, APV- und Total-Cashflow-Ansatz) ermittelt sich der Unternehmenswert durch Bruttokapitalisierung in zwei Schritten: Zunächst wird der Gesamtwert des Unternehmens durch Diskontierung von Eigen- und Fremdkapitalgebern zustehenden Cashflows ermittelt, um sodann durch Abzug des Marktwertes des Fremdkapitals zum eigentlichen Unternehmenswert, d. h. dem Marktwert des Eigenkapitals, zu gelangen. Demgegenüber ermittelt sich der Unternehmenswert beim Equity-Ansatz bzw. Ertragswertverfahren durch (unmittelbare) Nettokapitalisierung, also durch Diskontierung lediglich der den Unternehmenseignern zustehenden Cashflows. Ferner lassen sich die dargestellten Ansätze anhand der jeweiligen Berücksichtigung des aus der Abzugsfähigkeit von Fremdkapitalzinsen resultierenden Steuervorteils (sog. Tax Shield) voneinander abgrenzen. Sowohl WACC- als auch APV-Ansatz gehen bei der Ermittlung der zu diskontierenden Cashflows zunächst von einem fiktiv eigenfinanzierten Unternehmen aus und integrieren den Einfluss der tatsächlich realisierten Kapitalstruktur daran anschließend. Dies geschieht beim WACC-Ansatz bei der Ermittlung des Diskontierungssatzes und beim APV-Ansatz durch gesonderte Hinzurechnung des Tax Shields. Demgegenüber wird bei TCF- und Equity-Ansatz die tatsächlich realisierte Kapitalstruktur unmittelbar bei der Ermittlung der zu diskontierenden Cashflows berücksichtigt. WACC-Ansatz: Der Ansatz der gewogenen durchschnittlichen Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital, WACC) stellt den am weitesten verbreiteten Ansatz und somit den Schwerpunkt der Untersuchungen im weiteren Verlauf der Ausführungen dar. Der Marktwert des Gesamtkapitals ergibt sich hierbei durch Diskontierung der Cashflows eines fiktiv unverschuldeten Unternehmens mit den gewogenen durchschnittlichen Kapitalkosten, welche sich aus den mit den jeweiligen Marktwerten von Eigen- und Fremdkapital gewichteten risikoäquivalenten Renditeforderungen der Eigen- und Fremdkapitalgeber und unter Berücksichtigung des Tax Shields ergeben. APV-Ansatz: Beim Ansatz des angepassten Barwerts (Adjusted Present Value, APV) besteht der Unternehmensgesamtwert aus zwei Komponenten: Die erste Komponente beinhaltet den Marktwert des Eigenkapitals unter Ausblendung der tatsächlich realisierten Kapitalstruktur und unter der Fiktion reiner Eigenfinanzierung durch Diskontierung der Cashflows mit der von den Eigenkapitalgebern geforderten Rendite. Die zweite Komponente beinhaltet demgegenüber den Wertbeitrag der Fremdfinanzierung, namentlich das mit den Fremdkapitalkosten diskontierte Tax Shield. TCF-Ansatz: Obwohl der Total-Cashflow-Ansatz (TCF-Ansatz) eine große Ähnlichkeit zum WACC-Ansatz aufweist, unterscheidet er sich doch signifikant in der Berücksichtigung des Tax Shields: Während dieser Wertbeitrag der Fremdfinanzierung im WACC-Ansatz Eingang in die gewogenen durchschnittlichen Kapitalkosten findet, ermitteln sich im TCF-Ansatz bereits die bewertungsrelevanten Cashflows unter Berücksichtigung des Einflusses der Besteuerung bei tatsächlich realisierter Kapitalstruktur. Sodann erfolgt eine Diskontierung mit den gewogenen Kapitalkosten, die im Gegensatz zu den im Rahmen des WACC-Ansatzes ermittelten durchschnittlichen gewogenen Kapitalkosten jedoch das Tax Shield nicht berücksichtigen. Equity-Ansatz bzw. Ertragswertverfahren: Der Equity-Ansatz entspricht im Wesentlichen dem in Deutschland lange Zeit bevorzugt angewandten Ertragswertverfahren auf Basis einer Einzahlungsüberschussrechnung. Als einziger der vorgestellten Ansätze ermittelt der Equity-Ansatz den Unternehmenswert unmittelbar auf Basis einer Nettokapitalisierung durch Diskontierung der allein den Eigenkapitalgebern zustehenden Cashflows mit der von diesen geforderten Rendite.
Geboren 1984 im südwestfälischen Sauerland, zog es Simon Brüseken studiumsbedingt zunächst ins Rhein-Main-Gebiet. An der Hochschule RheinMain - Wiesbaden Business School studierte er Wirtschaftsrecht mit den Schwerpunkten Gesellschaftsrecht, Steuerrecht, Rechnungslegung und Finanzierung. Bedingt durch die Wahl der Vertiefungen und die erworbenen interdisziplinären Kompetenzen, entschied sich der Autor zur Zusammenführung der beiden Themenbereiche Unternehmensbewertung und Steuerrecht mit dem vorliegenden Fachbuch als Ergebnis. Nach erfolgreichem Abschluss des ersten Studienabschnittes mit dem akademischen Grad Bachelor of Laws (LL.B.) studiert der Autor gegenwärtig an der renommierten ESB Business School in Reutlingen und wird sein Studium zum Master of Arts (M.A.) im Sommer 2010 abschließen.
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