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- Die Segmentberichterstattung nach IFRS 8: Eine vergleichende Darstellung zu IAS 14 und die Bedeutung der Segmentberichterstattung in der Finanzanalyse
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 110
Abb.: 8
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Seit 2005 sind alle kapitalmarktorientierten Unternehmen in der EU verpflichtet, einen Jahresabschluss nach IFRS aufzustellen. Zu diesem gehört auch eine Segmentberichterstattung. Das vorliegende Werk stellt die methodischen Ansätze des vorherigen IAS 14 und des neuen IFRS 8 gegenüber und erläutert, welche finanzanalytisch relevanten Informationen der Segmentberichterstattung entnommen werden können. Dabei werden insbesondere die Unterschiede zwischen dem Risk and Reward Approach und dem Management Approach herausgearbeitet, die wesentlichen Änderungen des IFRS 8 im Vergleich zum Standardentwurf ED 8 herausgestellt und Rückmeldungen von Institutionen und Unternehmen der Wirtschaft in Form von Comment letters mit Bezug auf den IFRS 8 in die Betrachtung mit einbezogen. Einem abschließenden Vergleich des IFRS 8 mit IAS 14 schließt sich die Betrachtung der Segmentberichterstattung aus Sicht des Finanzanalytikers an. Hierbei stehen die finanz- und erfolgswirtschaftliche Segmentanalyse im Mittelpunkt. Im Fazit wird schließlich dargestellt, welche Bedeutung die Segmentberichterstattung als Informationsinstrument hat.
Textprobe: Kapitel 3., Die finanzielle Segmentanalyse: 3.1, Einordnung und Bedeutung der Segmentanalyse: Zweck der Bilanzanalyse (Jahresabschlussanalyse) ist es, Informationen aus dem Jahresabschluss und Lagebericht zu gewinnen (aufzubereiten) und diese mit Hilfe von Kennzahlen, Kennzahlensystemen und sonstigen Methoden auszuwerten. Während sich die Aufbereitung (Verdichtung) von Informationen mit der Aufbereitung der Bilanz und GuV befasst, versucht die Auswertung aus dem Jahresabschluss Informationen zu gewinnen, die erst mit Hilfe der Bilanzanalyse generiert werden können. Begrifflich abzugrenzen ist die Bilanzanalyse von der Unternehmensanalyse. Die Unternehmensanalyse basiert auf internen Daten, wie z. B. der Kostenrechnung, Finanzplanung und Auftragsbestände. Die (externe) Bilanzanalyse stützt sich dagegen auf Informationen, die von der Unternehmensleitung nach außen hin publiziert werden. Dabei werden interne Informationen, die entweder auf gesetzlicher oder freiwilliger Basis veröffentlicht werden, und externe Informationen unterschieden. Unter externe Informationen sind jene zu fassen, die von Dritten erstellt werden, wie z. B. durch Fach- und Wirtschaftsverbände, Banken oder Tages- und Fachzeitschriften. Da hier eine Prüfung der Richtigkeit der Daten ausgeschlossen ist, sollten i. R. d. Bilanzanalyse in erster Linie interne Informationen Verwendung finden. Zu den Informationen auf gesetzlicher Basis gehören alle durch Gesetz- oder - im Kontext der internationalen Rechnungslegung - durch entsprechende Standards aufzustellenden Rechnungslegungsinstrumente. Informationen, die das Unternehmen z. B. auf Hauptversammlungen, Pressekonferenzen oder auch im Internet veröffentlicht, sind freiwillige Informationen. Die Segmentberichterstattung gehört, wie der Eigenkapitalspiegel oder die Kapitalflussrechnung, zu den Informationsquellen, die aufgrund gesetzlicher Vorgaben oder Rechnungslegungsstandards zu veröffentlichen sind und damit der Bilanzanalyse zur Verfügung stehen. I. R. einer kapitalmarktorientierten Jahresabschlussanalyse ist die Segmentanalyse von besonderer Bedeutung, da durch die Berücksichtigung der Gegebenheiten in den einzelnen Geschäftsfeldern segmentbezogene entscheidungsrelevante Informationen kommuniziert werden können. Insbesondere von Investoren wird der Segmentanalyse hohe Relevanz bei Investitionsentscheidungen bzw. Handlungsempfehlungen zugesprochen. 3.2, Komponenten der Segmentanalyse: 3.2.1, Finanzielle Segmentanalyse: Die Analyse der Segmentberichterstattung lässt sich in zwei Bestandteile untergliedern, in die finanzielle und die strategische Segmentanalyse. Die finanzielle Segmentanalyse stellt die Untersuchung der finanz- und erfolgswirtschaftlichen Situation des Unternehmens bzw. in diesem Fall des einzelnen Segments in den Vordergrund, d. h. es wird danach gefragt, in welchem Ausmaß ein Segment durch sein operatives Geschäft liquide Mittel bzw. Zahlungsüberschüsse erwirtschaften (finanzwirtschaftliche Analyse), und wie ist die Fähigkeit des Segments zu beurteilen, in der Zukunft Erfolge zu erwirtschaften (erfolgswirtschaftliche Analyse). Auch die beiden Zweige der finanz- und erfolgswirtschaftlichen Analyse lassen sich wieder unterteilen. So befassen sich die Teilbereiche der finanzwirtschaftlichen Segmentanalyse mit der Analyse der Investitionen, der Finanzierung und der Liquidität, während die Bestandteile der erfolgswirtschaftlichen Analyse die Ergebnis-, Rentabilitäts- und Wertsteigerungsanalyse sind. 3.2.2, Strategische Segmentanalyse: Neben der finanziellen Segmentanalyse steht die strategische Segmentanalyse. Während die finanzielle Segmentanalyse eine retrospektive, also vergangenheitsbezogene Sichtweise hat, ist der Blickwinkel der strategischen Segmentanalyse in die Zukunft gerichtet. In der strategischen Segmentanalyse werden die fundamentalstrategische Analyse, die Ressourcenanalyse und die Prognoseanalyse unterschieden. Die fundamentalstrategische Analyse betrachtet das Verhältnis des Segments zum Markt, d. h. es wird eine Untersuchung des Segmentumfelds vorgenommen. Dies geschieht zum einen durch die Marktpotenzialanalyse, wobei insbesondere makroökonomische Chancen- und Risikopotenziale, Wettbewerbsbedingungen (Marktbeschaffenheit, Wettbewerbsstruktur) und die Marktqualität (dynamische Faktoren wie z. B. das Marktvolumen, Marktdynamik, Stabilität und Struktur der Nachfrage) betrachtet werden. Zum anderen wird die Untersuchung des Segmentumfelds durch eine Marktstellungsanalyse vorgenommen, die die eigene Position des Segments auf dem Markt (Wettbewerbsposition) ermittelt. Die Ressourcenanalyse ist eine Ergänzung der marktorientierten Sichtweise der Fundmentalanalyse. Sie versucht, die letztlich für den Geschäftserfolg bzw. das Geschäftsrisiko entscheidenden Ressourcen zu ermitteln, da diese die Grundlage für eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit bzw. die Schaffung von Wettbewerbsvorteilen bilden. In der Prognoseanalyse werden die Ergebnisse der finanziellen, der fundamentalstrategischen und der ressourcenbezogenen Analyse zusammengeführt, um hieraus eine risikobereinigte Einschätzung des Erfolgspotenzials eines Segments zu ermitteln. Da die strategische Segmentanalyse nicht Gegenstand dieser Arbeit ist, wird sie im weiteren Verlauf nicht eingehender behandelt.
Stefan Erbach studierte an der Hochschule Pforzheim Betriebswirtschaftslehre/Steuer- und Revisionswesen. Im Rahmen des Studiums beschäftigte er sich u. a. mit Internationaler Rechnungslegung nach IFRS.
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