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- Zustandsangst im Fahrtensegeln: Segelt die Angst mit?
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 148
Abb.: 25
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Oft verbinden Reisende Segeln mit Sonne, Freiheit, Meer und Wind, am Ende wird auch von eventueller Seekrankheit gesprochen, doch von der Angst vor dem Segeltörn wird nicht berichtet. Dabei ist dem Fahrtensegler auf schwierigen Reisen unter besonderen Situationen das Gefühl von Angst wohl bekannt. Ziel ist es, in einer empirischen Untersuchung während eines dreiwöchigen Segeltörns über den Nordatlantischen Ozean, von St. Martin in der Karibik nach Sao Miguel auf den Azoren (ca. 2700 Seemeilen) auf einer 13,2 Meter langen Fahrtenyacht Zustandsangst zu untersuchen. Im Besonderen sollen Angst vor Naturgewalten, Angst vor sozialer Dichte und Versagensangst empirisch untersucht werden. Nach dem Einführungsteil wird im sich anschließenden theoretischen Teil das Phänomen und die Begrifflichkeit der Angst tiefgehend erläutert. Es wird auf Aspekte und Funktionen von Angst eingegangen. Die Entstehung der Angst sowie verschiedene Angstarten und ihre Bewältigung werden vorgestellt. Abschließend wird die Lust an der Angst beschrieben. Im darauf folgenden methodischen Teil werden die Ausgangsbedingungen für die empirische Untersuchung geschildert. Nach der Darstellung der Untersuchungsmethoden folgt die Auswertung der in der qualitativen und quantitativen Erhebung gewonnenen Daten. In diesem Teil wird der Hypothese: Segelt die Angst mit? nachgegangen und versucht, diese fundiert zu beantworten. Das Buch endet mit einer zusammenfassenden Darstellung, die zu einer Diskussion anregen soll und einen Ausblick gibt. Obwohl die Angst im Fahrtensegeln allgegenwärtig scheint, gibt es bisher nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen zu dieser Thematik. Somit könnte eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Angst im Fahrtensegeln dazu beitragen, Unfälle, die der Angst geschuldet sind, zu verringern und noch mehr Menschen zum Fahrtensegeln zu animieren. Aufgrund der fehlenden wissenschaftlichen Untersuchungen hat die vorliegende Studie Pilotcharakter und setzt sich daher empirisch mit dem Thema auseinander.
Textprobe: Kapitel 4.1.2, Untersuchungsplan: Den Untersuchungsplan stellten die zwei DIN-A4-Fragenbogen des State-Trait-Angstinventars (s. Anhang 8 und Anhang 9). Der STAI-Test wurde nicht verändert und den Probanden so ausgehändigt, wie er in der Literatur vorzufinden ist. Der Test hat sich in der Praxis bewahrt und garantiert die Qualitat der Empirie, da eine objektive Auswertung erfolgen kann. 4.1.3 Untersuchungsdurchführung: Die Untersuchung zur Eigenschaftsangst wurde einmalig durchgeführt. Die Fragebogen zur Zustandsangst wurden wahrend der dreiwöchigen Überfahrt alle drei Tage angewandt. Eigenschaftsangst: Die Eigenschaftsangst der teilnehmenden Probanden wurde vor Reiseantritt an der DSHS Koln untersucht. Dazu wurde einmalig der Fragebogen Form X 2 ausgehandigt. Die Befragten sollten die zwanzig Feststellungen abarbeiten ohne lange zu überlegen, und diejenige Antwort auswählen, die am besten beschreibt, wie sie sich im Allgemeinen fühlen. Ziel war es festzustellen, ob die Crewmitglieder Angst als Eigenschaft aufweisen. Zustandsangst: Jeder Proband erhielt vor Beginn der Reise einen verschlossenen Umschlag, worin sich die nötigen Untersuchungsmaterialien befanden. Es gab sieben Form X 1-Fragebogen. Alle drei Tage wurde Zustandsangst an Bord untersucht. Das gewählte Messintervall erscheint zur Ermittlung der Zustandsangst ideal. So konnte verhindert werden, dass eine gewisse Routine die Bearbeitung der Bogen gefährdete und gleichzeitig eine Spannung aufrecht erhalten werden. Bei besonderen Vorkommnissen hatten die Probanden jederzeit die Möglichkeit, auf dem Fragenbogen einen Vermerk zu hinterlassen. Der erste Untersuchungstag war der zweite Seetag. Die nachstehende Tabelle 5 zeigt die Untersuchungstage, an denen die Fragebogen auszufüllen waren. Der Zeitplan hing für die Crew sichtbar neben dem Navigationstisch. Jeder Proband war angehalten, den Stand der Bearbeitung seiner Bogen in der Spalte bearbeitet anzuzeigen. Der Untersuchungsplan wurde wie vorgesehen eingehalten (siehe Tabelle 5: Testprotokoll Zustandsangst). Die Bearbeitungszeit dauerte ca. fünf bis zehn Minuten. Nach der Atlantiküberquerung wurden die Fragebogen eingesammelt und bis zur empirischen Auswertung versiegelt aufbewahrt. Alle Unterlagen waren vollständig ausgefüllt.
Als Sohn eines deutschen Segelmeisters wuchs der 1981 geborene Autor mit den Elementen Wasser und Wind auf. Doch so ganz mochte der Funke in der Kindheit zum Segelsport nicht überspringen. Andere Sportarten bildeten den Mittelpunkt. Im Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) ergab sich dann im Jahr 2006 die Möglichkeit an einem Segelseminar teilzunehmen und den Jollen-Grundschein zu erlangen. Plötzlich war das Verlangen nach Wasser, Wind, Freiheit und Abenteuer da. In Seminaren und bei Segeltouren im Mittelmeer und in der Nordsee konnte der Autor seine seglerischen Fähigkeiten weiter ausbauen und schließlich im Jahr 2008 mit dem SKS-Schein krönen. Doch nichts wird so prägend sein, wie seine Teilnahme an der dreiwöchigen Nordatlantiküberquerung im Jahr 2008. Neben dem Autor nahmen weitere 5 Studenten, ein Zivildienstleister und ein Professor der DSHS teil. Gemeinsam überquerten sie mit einer 12,5 m langen Yacht den Atlantik von St. Martin (Karibik) nach Ponta Delgada (Azoren) .
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