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- Die Golfschulter: Pathomechanik, Therapie und ihr Einfluss auf die Schlägerkopfgeschwindigkeit bei Golfspielern
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 92
Abb.: 25
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Überlastungsschäden an den Gelenkstrukturen treten auch im Golfsport, obwohl dieser nicht für seine Verletzungsanfälligkeit bekannt ist, immer häufiger auf. Besonders der untere Rücken, die Schulter und der Ellenbogen sind den einseitigen Belastungen des Golfschwungs ausgesetzt. Als Synonym für eine Schulterimpingement-Problematik bei aktiven Golfspielern hat sich aufgrund der häufig gestellten Diagnose der Begriff Golfschulter in der medizinischen Fachsprache etabliert. Deshalb beschäftigt sich dieses Buch eingehend mit der Thematik des Schulterimpingement Syndroms bei leistungsstarken Amateurgolfspielern und liefert sowohl über die Entstehung dieses Überlastungsschadens als auch die konservativen und operativen Behandlungsmöglichkeiten einen fundierten Einblick. Die komplexe funktionelle Anatomie sowie die Bio- und Pathomechanik der Schulter rücken dabei ebenso in den Fokus, wie die Belastung der einzelnen Schulterstrukturen während der verschiedenen Phasen des Golfgrundschwungs. Außerdem enthält das Buch physiotherapeutische Behandlungstipps zur Therapie dieses Überlastungsschadens. Abgerundet wird das vorliegende Werk mit einer empirischen Studie über den Einfluss der Golfschulter auf den wichtigen Leistungsparameter der Schlägerkopfgeschwindigkeit.
Textprobe: Kapitel 2.7, Konservative Therapie: Wurnig (2000) kam zu der Erkenntnis, dass es nur wenige verlässliche Veröffentlichungen gibt, die Auskunft über die Wirksamkeit einzelner konservativer Therapiestrategien von Schulterimpingements geben. Dennoch ist Wurnig (2000) der Meinung, dass einem Großteil der Impingementpatienten eine konservative Behandlung als geeignetes Therapieverfahren zu teil werden sollte. Die konservative Behandlung kann grob in einen pharmakogenen (medikamentösen) und in einen physiotherapeutischen Therapieblock eingeteilt werden, wobei es Sinn macht, beide Verfahren miteinander zu kombinieren. Nach Abklingen der ersten akuten Entzündungsphase (circa 2-4 Tage) hat sich die Verabreichung von nichtsteroidalen Antiphlogistika bewährt, die unter dem Akronym NSAR bekannt sind und Handelsnamen wie Ibuprofen® oder Voltaren® führen. Diese können dem Patienten entweder in Tablettenform oder als lokale Infiltration verabreicht werden. Bei chronischen Schulterbeschwerden ist diese Art der Medikamentierung weniger hilfreich und wird gerne durch eine lokale Injektion von Kortison abgelöst. Diese sollte allerdings nicht bedenkenlos durchgeführt werden, da gerade bei länger dauernden Behandlung Nebenwirkungen auftreten können. Die Hauptstütze der nichtoperativen Therapie stellt die physiotherapeutische Behandlung dar. Der Behandlungsplan des Physiotherapeuten sollte die Bereiche Schmerzdämpfung, Mobilisation und Kräftigung beinhalten. Zur Behandlung von Schmerzen stehen dem Therapeuten folgende Techniken zur Verfügung: Traktionsbehandlungen, Nervenmobilisationen, myofasziale Techniken wie die Behandlung von Trigger- und Tenderpunkten, Muskeldehnungen, arthroligamentäre Techniken sowie Massagen und verschiedene Formen der physikalischen Therapie (Elektro- und Ultraschalltherapie, Eisbehandlungen). Die Mobilisation der Schulter ist wichtig, um einer Verklebung der Gelenkkapsel und dem damit einhergehenden Bewegungsverlust vorzubeugen. In der Praxis zeigt sich allerdings bei vielen Impingementpatienten schon vor der ersten Kontaktaufnahme mit dem Physiotherapeuten eine eingeschränkte Beweglichkeit, was den Einsatz von manuellen Mobilisationstechniken dringend erforderlich macht. Behandlungstipp vom Autor für die physiotherapeutische Praxis: Drei wichtige Therapieelemente sollte die konservative Schulterbehandlung beinhalten. Zuerst sollte bei einem Patienten mit Schulterimpingement Syndrom, egal ob Leistungssportler oder nicht, die globale neurovaskuläre Versorgung der Schulter wieder hergestellt werden. Hiefür empfiehlt es sich die Engstelle des Plexus brachialis zwischen Rabenschnabelfortsatz und M. pectoralis minor zu erweitern, in dem der genannte Muskel myofascial entspannt wird. Die Engstelle zwischen M. pectoralis minor und Rabenschnabelfortsatz bildet für den gesamten Plexus brachialis sowohl einen osteofibrösen als auch fibromuskulären Kanal. Besonders bei einem ventralisiertem Schulterblatt kann der M. pectoralis minor eine deutliche myofasciale Pathologie zeigen, wodurch die Versorgung der Schulterbinnenstrukturen bradytroph sein kann und sich eine Behandlung des Muskels als äußerst schmerzhaft heraus stellt. Für diese Behandlung liegt der Klient auf seiner nicht betroffenen Seite und der hinter dem Klient stehende Therapeut nimmt mit seinem Daumen Kontakt mit der verspanntesten Stelle des Muskels auf, bis dieser deutlich spürbar an Spannung und Schmerz verliert. Es ist empfehlenswert den manuellen Druck progressiv aufzubauen. Der Druckpunkt befindet sich relativ häufig am lateralen Oberrand des M. pectoralis minor (Abb. 5). Dieser Vorgang kann drei bis vier Minuten dauern.
Michael Östreicher, 1976 in Weiden i. d. Oberpfalz geboren, schloss 2001 seine Ausbildung zum Physiotherapeuten (PT) erfolgreich ab und absolvierte sein berufsbegleitendes Studium zum Dipl.-PT (FH) in Nürnberg. Durch seine langjährige Tätigkeit in einem Rehazentrum für Leistungssportler in Donaustauf verfügt der Autor über einen großen Erfahrungswert auf dem Gebiet der Therapie bzw. Rehabilitation von Verletzungen und Überlastungsschäden bei Spitzensportlern multipler Disziplinen. Der Autor ist lizenzierter Sportphysiotherapeut des Deutschen Olympischen Sportbundes und doziert seit dem Jahre 2010 an einer Berufsfachschule für Physiotherapie. Als begeisterter Hobbygolfspieler war es für ihn von großem Interesse über das Thema Schulter-Impingement-Syndrom (Golfschulter) bei leistungsstarken Amateurgolfspielern zu schreiben und den Einfluss dieser Problematik auf die Schlägerkopfgeschwindigkeit zu analysieren.
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