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- Die Gestaltung eines erfolgreichen und kompetenzorientierten Sportunterrichts: Die Entwicklung niveaubestimmender Aufgaben am Beispiel der Sportart Badminton
Sport
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Abb.: 34
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Badminton ist eine gut geeignete Sportart für den Schulunterricht, da sie neben ökonomischen und ökologischen noch eine ganze Reihe weiterer Vorteile bietet. Badminton fördert und fordert zum Beispiel den ganzen Bewegungs- und Stützapparat, eignet sich für jeden Schüler, da es sich in seiner Intensität anpassen sowie variieren lässt und ist weitgehend ungefährlich. Mit der Gestaltung und Evaluierung kompetenzorientierter Lehrpläne seit 2008, geht die Entwicklung einer neuen Aufgabenkultur einher, die als niveaubestimmende Aufgaben bezeichnet werden. Diese dienen nicht nur der Gestaltung eines erfolgreichen Sportunterrichts, sondern auch der Leistungsfeststellung. Die Entwicklung des Aufgaben-Katalogs kompetenzorientierter niveaubestimmender Aufgaben steht noch am Anfang. In diesem Buch wird auf Grundlage der Beschreibung spezifischer schulgeeigneter Grundtechniken die Entwicklung entsprechender Aufgaben am Beispiel der Sportart Badminton veranschaulicht. Es soll dem Leser helfen, selbst niveaubestimmende Aufgaben zu kreieren, um so den Sportunterricht für die SchülerInnen attraktiver zu gestalten, damit Sport auch außerhalb des Schullebens Einzug in den Alltag der Kinder und Jugendlichen erhält.
Textprobe: Kapitel 3, Badminton: Döbler (1998) systematisiert die Bewegungsspiele in Volkstümliche Spiele, kleine Spiele und große Sportspiele. In der Kategorie der großen Sportspiele differenziert er in Tor-, Mal- und Korbspiele, Rückschlagspiele, Schlagball- oder Abwurfspiele sowie in Ziel- und Treibspiele. Badminton gehört zu den Rückschlagspielen ebenso wie z.B. Tennis, Tischtennis und Volleyball (Vgl. Döbler, 1998). Den Spielgedanken der Rückschlagspiele terminiert Stöber (2005) wie folgt: Das Spielobjekt soll so in das gegnerische Feld gespielt werden, dass es ihm nicht gelingt, dass Spielobjekt regelkonform wieder zurückzuspielen. Ebenso gilt es zu verhindern, dass dem Gegenspieler das Gleiche gelingt. Rückschlagspiele werden als Einzel, Doppel- und Mannschaftsspiele ausgetragen. Das Doppelspiel erfordert eine gute Abstimmung mit dem Partner, da die Kooperationsmöglichkeiten nur sehr begrenzt sind. Das Spielobjekt ist direkt zurückzuschlagen. In den Mannschaftsspielen sind die Kooperationsmöglichkeiten auf drei Ballkontakte limitiert. Daraus resultieren sehr hohe Anforderungen an die Kooperation (Vgl. Stöber, 2005). Bei den Sportspielen stehen die Gegner in ständiger Konkurrenz. Die Auseinandersetzung mit dem Konkurrenten kann auf drei verschiedene Arten erfolgen. Zum ersten ist es möglich, dass die Gegner zur gleichen Zeit im gleichen Aktionsfeld handeln. Eine zweite Variante besteht darin, dass eine räumliche Trennung vorgenommen wurde. Bei der dritten Form handeln die Gegner zeitlich nacheinander (Vgl. Stöber, 2005). Bei den Rückschlagspielen spielen die Gegner gleichzeitig auf einem zweigeteilten Spielfeld, wobei die Auseinandersetzung über das Spielobjekt, z.B. den Federball oder den Volleyball erfolgt. Wie bereits erwähnt zählt Badminton ebenfalls zu den Rückschlagspielen. Badminton wird mit einem Schläger pro Person und einem Federball gespielt. Die Spieler versuchen den Ball so über das Netz zu spielen, dass es dem Gegner nicht gelingt, den Ball regelkonform zurückzuschlagen. Badminton wird in den Disziplinen Einzel, Doppel und Mixed in der Halle gespielt. Aufgrund der Schnelligkeit und Laufintensität erfordert Badminton eine extrem hohe körperliche Fitness. 3.1, Geschichte: Badminton hat seinen Ursprung bereits vor mehr als 2000 Jahren. Eine in Indien entdeckte Höhlenzeichnung belegt, dass vor ca. 2000 Jahren bereits ‘[...] mit abgeflachten Hölzern kleine, mit Hühnerfedern gespickte Holzbälle geschlagen wurden’ (Blankenburg, 2012). Aber nicht nur in Indien, sondern auch bei den Azteken und Inkas wurden badmintonähnliche Rückschlagspiele ausgeführt. In Europa entwickelte sich das Rückschlagspiel vor allem durch den Adel. Zur Zeit des Barock war es unter den Namen ‘Battledore and Schuttlecock’ oder auch ‘Jeu de Volant’ bekannt. Ziel des Spiels war es damals, sich den Ball mit seinem Partner so lange als möglich zuzuspielen. Dabei durfte der Ball nicht den Boden berühren. In Aufzeichnungen aus dem Jahr 1830 wird ein Rekord, urkundlich festgehalten, erwähnt. Dieser besagt einen Ballwechsel mit 2217 Schlägen zwischen zwei ‘[...] Mitgliedern der Sommerset-Familie’ (Blankenburg, 2012). 1872 brachten Kolonialoffiziere ein Spiel mit dem Namen Poona aus Indien mit und stellten es auf einem englischen Landsitz vor. Dieser gehörte dem ‘[...] Duke of Beaufort aus der Grafschaft Gloucestershire’ (Blankenburg, 2012). Der Landsitz trug den Namen Badminton, woher das heutige Spiel seinen Namen bekam. Der erste Badmintonverband wurde 1893 in England gegründet. 1899 wurden zum ersten mal die All England Championships ausgespielt. Dieses Turnier wird auch als das Wimbledon der Badmintonfans bezeichnet. Der Sport erfreute sich großer Beliebtheit. Die Schwierigkeit bestand darin, geeignete Spielstätten zu akquirieren. Zu dieser Zeit boten Kirchen die besten Voraussetzungen. ‘Das hohe Mittelschiff einer Kirche bot dem Federball freie Flugbahn, und die Kirchenbänke dienten den Zuschauern als Logenplätze’ (Blankenburg, 2012). 1903 wurde der Bad Homburger Badminton-Club in Deutschland gegründet. Der erste deutsche Badminton-Club außerhalb Englands. Da sich der Sport in den zwanziger Jahren in Nordeuropa und Nordamerika auf organisierte Art und Weise ausbreitete, wurde bereits 1934 die International Badminton Federation (IBF) gegründet. Die IBF ist der Welt-Dachverband. 1953 fanden Mitte Januar die ersten Deutschen Meisterschaften statt. Genau an diesem Wochenende gründete sich der Deutsche Badminton-Verband (DBV). Noch im gleichen Jahr trat dieser in die IBF ein. Hans Riegel aus Bonn war der erste Präsident. 1954 wurde der DBV bereits in den Deutschen Sportbund (DSB) aufgenommen. Als sich 1967 die European Badminton Union (EBU) gründet, gehört der DBV zu den Gründungsmitgliedern. Der 1958 in der DDR entstandene Badmintonverband wurde 1990 in den DBV eingegliedert (Vgl. Hintze, 2010). Während die Mitgliederzahlen in den sechziger Jahren stagnierten, kam es in den Siebzigern zu einem wahren Boom. Dieser hielt bis in die achtziger Jahre an. Seit der Jahrtausendwende sind die Mitgliederzahlen nun leicht rückgängig und das, obwohl Badminton in den Schulsport integriert wurde. Badminton zählte 1972 zu den Demonstrationssportarten bei den olympischen Spielen in München. Demonstrationssportarten haben eine lange Tradition. Bei den Demonstrationswettbewerben, welche nicht mit olympischen Medaillen geehrt werden, haben Sportarten die Möglichkeit, sich der Öffentlichkeit und den Medien zu präsentieren (Vgl. Enzyklo, 2014). 1988 zählte es zum zweiten Mal zu den Demonstrationssportarten bei den Spielen in Seoul. Die erfolgreiche Vorstellung wurde 1992 geehrt, als Badminton bei den olympischen Spielen in Barcelona zum ersten Mal zu den olympischen Sportarten zählte. Gespielt wurden damals die Disziplinen Herreneinzel, Dameneinzel, Herrendoppel und Damendoppel. 1996 wurde in Athen zum ersten Mal auch das Mixed in den Wettkampf der olympischen Spiele integriert (Vgl. Blankenburg, 2012). Deutsche Badmintonspieler konnten bis heute noch keine olympische Medaille gewinnen (Vgl. Graubner, 2011). Im Laufe der Zeit hat sich aus Badminton eine Trendsportart mit dem Namen Speed Badminton entwickelt. Speed Badminton zählt ebenso zu den Rückschlagspielen wie Badminton. Dieses Spiel vereint Elemente aus dem Tennis, Squash und Badminton. Die Spielfläche ist sehr variabel, da quasi überall auf der Welt Speed Badminton gespielt werden kann, völlig unabhängig von dem vorhandenen Untergrund. Des Weiteren wird Speed Badminton ohne Netz gespielt. Das Speed Badmintonfeld besteht aus zwei einzelnen Quadraten (5,50m), die 12,80m auseinander liegen und somit eine gesamt Spielfeldlänge von 23,80m ergeben. Gespielt wird wie beim Badminton in Einzel, Doppel und Mixed Disziplinen. Die Sportart ist mittlerweile so populär, dass sich 2011 parallel zu den ersten Weltmeisterschaften die Internationale Speed Badminton Organisation (ISBO) gründete (Vgl. Hintze, 2010). Eine weitere Variante des Badmintonspiels ist Beachminton oder auch Beach Badminton (engl: Strand Badminton). Renz und Heinle haben diese Trendsportart 1997 in Geretsried erfunden. Der Öffentlichkeit wurde diese neue Sportart bereits ein Jahr später auf der ISPO vorgestellt. Der Bewegungsablauf soll laut Erfinder für die Gelenke gesünder sein, da sich der Spieler auf 30cm tiefen Sand bewegt. Das Beachminton Feld ist mit 3,80m x 12,30m deutlich kleiner als das Badminton Feld. Die Begründung liegt darin, dass der Kraftaufwand im Sand deutlich höher ist als auf dem Hallenboden. Durch den schwereren Ball kann Beachminton nicht nur in der Halle, sondern auch draußen gespielt werden, da der Ball nicht so windanfällig ist wie ein Federball. In Deutschland werden bereits mehrere Turniere ausgetragen, einen internationalen Verband gibt es allerdings noch nicht (Vgl. Roschinsky, 2001).
Robert Oehlert wurde 1988 in Zwenkau geboren. Sein Lehramtsstudium für Gymnasien in den Fächern Sport und Politik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg schloss der Autor im Jahre 2014 mit dem ersten Staatsexamen erfolgreich ab. Bereits während des Studiums kristallisierte sich die Bedeutsamkeit Kompetenzorientierten Unterrichtens heraus. In Ausblick auf die zukünftige Tätigkeit als Lehrer, beschloss der Autor sich der Umsetzung dieser Thematik zu widmen und den bis dahin noch nicht weit entwickelten Katalog der niveaubestimmenden Aufgaben um einen Teil zu erweitern.
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