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- Diabetes mellitus II und Sport: Ein Vergleich zwischen Ausdauer- und Krafttraining
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 10.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 120
Abb.: 52
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die Krankheitshäufigkeit von Diabetes mellitus Typ 2 nimmt weltweit zu. Vor allem inaktive und übergewichtige Menschen sind von dieser Krankheit betroffen. Der Diabetes mellitus Typ 2 gehört somit zu den häufigsten chronischen Erkrankungen und weist viele schwerwiegende Folgeerkrankungen auf. Auch in der Schweiz stellt der rasche Anstieg der Prävalenz des Diabetes mellitus Typ 2 ein echtes Problem für das Gesundheitssystem dar und beansprucht eine beträchtliche Summe der Gesundheitskosten. Eine der großen Herausforderungen in der Diabetologie ist die Analyse effektiver Strategien zur Prävention des Diabetes mellitus Typ 2. Zweifellos wichtig ist neben einer adaptierten Ernährung eine erhöhte körperliche Alltagsaktivität. Gemeint ist eine Lebensstilveränderung, die wirksamer und billiger ist als die diversen Medikamente. Körperliche Betätigung stellt für einen Diabetiker somit einen wichtigen Teil der Therapie dar und trägt zu einer besseren Blutzuckereinstellung bei. Bisher wurde in der Diabetes-Rehabilitation und Prävention vor allem Ausdauertraining durchgeführt, was im Langzeitverlauf in diversen Studien gute Effekte auf die körperliche Aktivität aber weniger gute auf die Diabeteseinstellung und den Körperfettanteil zeigte. In einigen Studien wurde gezeigt, dass durch Krafttraining der Blutzucker kurz- und langfristig gesenkt werden kann und vor allem Verbesserungen des HbA1c beobachtet werden. Es stellt sich somit die Frage, ob mit Krafttraining anstelle von Ausdauertraining ähnlich gute oder bessere Effekte auf die Stoffwechselparameter, das Körpergewicht und den Körperfettanteil erreicht werden können. Ziel dieser Arbeit ist, die Wirkung eines regelmäßig durchgeführten Kraft- sowie Ausdauertrainings, auf die wichtigsten Parameter zu untersuchen und die Effekte der zwei unterschiedlichen Trainingsformen miteinander zu vergleichen.
Textprobe: Kapitel 2.4, Studien mit Diabetes mellitus Typ 2 erkrankten Patienten: Um einen groben Überblick über die bereits vorhandenen Ergebnisse zu erhalten, werden im Folgenden einige durchgeführte Studien beschrieben. 2.4.1, Studien über Krafttraining bei Diabetes Typ 2: Dunstan, Puddey, Beilin, Burke, Morton, Stanton (1998) haben in einer randomisierten, kontrollierten Studie mit 27 Patienten, die an Diabetes Typ 2 erkrankt sind ein achtwöchiges Circuit Krafttraining durchgeführt. Die Teilnehmer wurden in eine aktive Gruppe mit körperlicher Aktivität und in eine Kontrollgruppe, die kein Training absolvierte, unterteilt. Die Resultate zeigten, dass ein kontrolliertes Circuit Krafttraining den Zuckerstoffwechsel verbessern kann. Bei den Probanden in der Aktivitätengruppe zeigte sich eine signifikante Reduzierung von Glukose und Insulin. Ein solches Circuit Training bietet eine gute Alternative zu den angestammten Lebensstilgewohnheiten (S. 53-61). Dunstan, Daly, Owen, Jolley, de Courten, Shaw et al. (2002) führten in ihrer Studie ein hochintensives Krafttraining für vorwiegend sitzende, übergewichtige, weibliche und männliche Typ 2 Diabetiker im Alter von 60-80 Jahren durch. Insgesamt nahmen an der Untersuchung 36 Probanden teil. Die randomisierte und kontrollierte Studie dauerte sechs Monate. Zu Beginn, nach drei Monaten und am Ende wurden Messungen durchgeführt. Die Fragestellung lautete, ob ein solches Krafttraining realisierbar sei und ob der HbA1c-Wert gesenkt werden kann. Die Kontrollgruppe bestand aus Diabetikern, die vorwiegend Stretching durchführten. Die Auswertungen zeigten, dass ein hochintensives Krafttraining sehr effektiv in der Verbesserung des Zuckerstoffwechsels bei älteren Patienten mit Diabetes Typ 2 ist. Das HbA1c wurde durch das Krafttraining verbessert. Auch das Körpergewicht ist gesunken (S. 1729-1736). Castaneda, Layne, Munoz-Orians, Gordon, Walsmith, Foldvari et al. (2002) teilten 62 Latinos für eine 16-wöchige randomisierte und kontrollierte Untersuchung in eine Krafttrainingsgruppe und in eine Kontrollgruppe ein. Der Zuckerstoffwechsel, die Parameter des metabolischen Syndroms, die Körperkomposition sowie die Muskelglykogenspeicher wurden vor und nach der Intervention kontrolliert. Es stellte sich heraus, dass sich die Krafttrainingsgruppe gegenüber der Kontrollgruppe positiv in Bezug auf das HbA1c entwickelte. Zudem erhöhten sich die Muskelglykogenspeicher und die Medikation konnte enorm verringert werden. So zeigen Castaneda et al., dass mit Krafttraining eine bessere Kontrolle des Insulinspiegels möglich ist und sich die Symptome des metabolischen Syndroms verbessern (S. 2335-2341). Eine weitere Studie von Dunstan, Vulikh, Owen, Jolley, Shaw und Zimmet (2006) vergleicht ein Krafttraining, das Center-bezogen durchgeführt wird mit einem, das Haus-bezogen absolviert werden kann. An der Studie nahmen 57 Männer und Frauen zwischen 40 und 80 Jahren mit Diabetes Typ 2 teil. Bevor die Probanden in die beiden Gruppen eingeteilt wurden, besuchten alle zweimal wöchentlich ein zweimonatiges Einführungstraining. Die nächsten zwölf Monate wurde in den beiden Gruppen weiterhin zweimal wöchentlich trainiert. Die Ergebnisse machten deutlich, dass nur in der Gruppe, die ihr Training im Center absolvierte, eine signifikante Verbesserung des glykämischen Haushalts festgestellt wurde (S. 2586-2591). 2.4.2, Studien über ein Ausdauertraining bei Diabetes Typ 2: In der Studie von Kirk, Mutrie, MacIntyre und Fisher (2003) wurden die Effekte von erhöhter physischer Aktivität in Form von Ausdauer bei Typ 2 Diabetiker untersucht. Es wurden insgesamt 70 inaktive Personen mit Diabetes Typ 2 in eine aktive und eine inaktive Gruppe eingeteilt. Die Untersuchung dauerte sechs Monate und wurde nach der physischen Aktivität, Blutdruck und BMI sowie des Zuckerstoffwechsels (HbA1c und Lipide) bewertet. Es konnte aufgezeigt werden, dass die erhöhte physische Aktivität den gesamten Zuckerstoffwechsel verbesserte und die kardiovaskulären Risiken bei Typ 2 Diabetikern gesenkt werden konnten (S. 1186-1192). Die Arbeit von Fritz, Wändell, Aberg und Engfeldt (2006) stellte die Frage, ob körperliche Aktivität in Form von Gehen (drei Mal wöchentlich à 45-60 Minuten) einen positiven Einfluss auf die Risikofaktoren bei Patienten mit Diabetes Typ 2 haben. 26 ältere Personen wurden für vier Monate in eine ‘Gehgruppe’ eingeteilt. Die Kontrollgruppe bestand ebenfalls aus 26 Diabetikern, die inaktiv blieben. Die Resultate zeigten, dass eine gesteigerte körperliche Aktivität in dieser Form den systolischen und diastolischen Blutdruck, den Lipidstoffwechsel und den BMI bei Diabetes Typ 2 erkrankten Menschen verbessern kann (S. 21-27). 2.4.3, Studien über die Kombination Kraft- und Ausdauertraining bei Diabetes Typ 2: Mit der Kombination eines Kraft- und Ausdauertrainings befassten sich Cauza, Hanusch-Enserer, Strasser, Kostner, Dunky, Haber (2006). Sie führten eine Parallelgruppenstudie zur Beurteilung des Effektes von Krafttraining bei Diabetes Typ 2 kranken Menschen durch. Die Fragestellungen lauteten ob ein Krafttraining die Insulinwirkung oder die Stoffwechsellage verbessert, es wirksamer als ein Ausdauertraining ist und es die Medikation reduzieren kann. Insgesamt nahmen 40 Probanden im Alter zwischen 50 und 70 Jahren an der Studie teil. Die Absicht war es, die Langzeiteffekte einer achtmonatigen Trainingstherapie auf den Glukose- und Fettstoffwechsel zu untersuchen. Dabei wurden nach einer viermonatigen Kraft- oder Ausdauertrainingsperiode zehn Patienten randomisiert um ein weiteres viermonatiges kombiniertes Kraft- und Ausdauertraining zu absolvieren, während eine Kontrollgruppe ihr Training beendete. Die Langzeitzuckerkontrolle verbesserte sich und das HbA1c sank bei den aktiven Patienten, während bei der Kontrollgruppe das HbA1c sogar anstieg. Auch die Basiswerte des Gesamtcholesterins veränderten sich leicht positiv. Die Studie zeigt, dass eine zusätzliche viermonatige Trainingsperiode einen Vorteil bezüglich der Blutzuckerwerte, des HbA1c, des Gesamtcholesterins, des LDL-Cholesterins und der Trigliceridwerte sowie eine Erhöhung des HDL-Cholesterins bewirken kann. Bei der Kontrollgruppe kam es insgesamt zu einem schlechteren Zuckerstoffwechsel. Diese Ergebnisse machen deutlich, dass ein Dauertraining eine wichtige Rolle in der Behandlung des Diabetes Typ 2 spielen kann und auch als Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen wirken kann (S. 515-519). Auch Sigal, Kenny, Boulé, Wellls, Prud’homme, Fortier et al. (2007) führten eine Untersuchung durch, ob durch körperliches Training bei Patienten mit Diabetes Typ 2 der Blutzucker reduziert werden kann. Was bis zu Beginn der Studie und aktuell noch nicht klar war, ist, ob ein Kraft- oder ein Ausdauertraining wirksamer ist oder eine Kombination von beiden. Die Studie war randomisiert und kontrolliert und die Gruppen wurden in eine Kontrollgruppe (ohne Training) oder in eine Gruppe mit nur Krafttraining, mit nur Ausdauertraining oder mit einer Kombination aus beiden eingeteilt. Die ganze Intervention dauerte 26 Wochen (dreimal wöchentlich). Insgesamt nahmen 251 Patienten im Alter zwischen 39 und 70 Jahren teil. Die Resultate zeigten eine stärkere Senkung des HbA1c mit Kraft- und Ausdauertraining als bei der Kontrollgruppe. Weiter konnte mit der Kombination im Vergleich zum allgemeinen Kraft- und Ausdauertraining das HbA1c um insgesamt 0.46-0.56 % gesenkt werden. Signifikante Einflüsse auf Blutdruck und Lipidwerte wurden nicht beobachtet. Dies veranschaulicht, dass sowohl Kraft- wie auch Ausdauertraining alleine den glykämischen Haushalt bei Typ 2 Diabetikern verbessern. Die Kombination von beiden Interventionen zeigt jedoch die besten Ergebnisse (S. 357-369).
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