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Soziologie
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 10.2007
AuflagenNr.: 1
Seiten: 204
Abb.: 54
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit der Entwicklung des Tourismus in Nepal im Allgemeinen und im Speziellen mit dem Trekkingtourismus im Nepal-Himalaya seit Beginn der 50er Jahre.Dem Leser wird ein umfassender Überblick zu Prozessen, Art, Umfang, Chancen und Problemen des Trekkingtourismus auf dem so genannten Dach der Welt gegeben und gleichzeitig wird ihm ein Einblick zum Thema Tourismus in Entwicklungsländern gewährt.Das Buch ist in drei Teile untergliedert. Im ersten Abschnitt geht es um die tourismusspezifischen Grundlagen und die Vorstellung der Destination Nepal mit ihren Besonderheiten. Hier werden unter anderem Merkmale, die Nepal als Entwicklungsland kennzeichnen und den nepalesischen Tourismus prägen, aufgezeigt. Weiterhin steht, basierend auf den Begriffen Risiko und Abenteuer, der Trekkingsport im Mittelpunkt. Die wichtigsten Trekkingregionen und Organisationsformen, die sich aufgrund der Nachfragebedürfnisse etabliert haben, werden abschließend dargestellt.Im zweiten Abschnitt sind die Trekkingtouristen und das Produkt Trekking sowie das ökonomische Zusammenspiel dieser Elemente Hauptbestandteil der Betrachtung.Neben einer ausführlichen Analyse von Angebot und Nachfrage im Segment Trekkingtourismus werden wertvolle Hinweise zur Vermarktung des Trekkingproduktes gegeben. Dabei erfolgt eine Spezifizierung der Nachfrage anhand der Typologisierung der Trekkingtouristen, basierend auf den Daten einer eigens durchgeführten Marktforschung vor Ort.Der dritte Abschnitt widmet sich mit besonderem Augenmerk den Auswirkungen des Trekkingtourismus in Nepal. Hier werden insbesondere soziokulturelle und wirtschaftliche Auswirkungen sowie ökologische Folgen dieser Tourismusform abgebildet, die für das Image Nepals als perfekte Trekkingregion ausschlaggebend sind.
Textprobe: Kapitel 7.2.3, Wirtschaftliche Einflüsse: Tourismus ...ist ein wesentlicher Bestandteil der nationalen Ökonomie und des internationalen Handels. Entsprechend haben auch nationale und internationale Entwicklungen bedeutenden Einfluss auf das touristische Angebot... . Zu nennen sind etwa Einkommensänderungen im Reise- oder im Heimatland, durch welche Trekkingreisen teurer oder weniger erschwinglich werden können. Zudem ist das Angebot abhängig vom allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklungsstand, der die Möglichkeiten zur Entwicklung einer touristischen Infrastruktur begrenzt. Hinzu kommt, dass landesunabhängige Probleme der Weltwirtschaft die Nachfrage dämpfen können. Letztlich wird der Preis und somit die Attraktivität der inhaltlich vergleichbaren Trekkingangebote durch die Kostenstruktur und damit (unter Berücksichtigung eines wirtschaftspolitisch vorgegebenen Wechselkurses) durch den Wohlstand der Destination bestimmt. Daraus ergibt sich aber auch, dass eine erfolgreiche Vermarktung in der Destination zwangsläufig zu einer Verteuerung des Angebotes führen muss, weil teure Importware nicht nur für die Trekker, sondern auch für die einheimische Bevölkerung auf den Markt kommt und die inländischen Dienstleistungen sich mit dem Preisanstieg für Waren verteuern. Von den 22 Millionen Einwohnern Nepals leben noch ca. 90 % auf dem Land und sind direkt von der Landwirtschaft abhängig. Deshalb ist die Volkswirtschaft von der Landwirtschaft geprägt, durch welche die Hälfte der Wertschöpfungskette erwirtschaftet wird. Nach Einschätzung der Weltbank stand Nepal 1997 mit einem mit einem BSP von 210 US-Dollar unter den 133 gelisteten Ländern an 127. Stelle. Nepal gehört damit zu den ärmsten Ländern der Welt und 42 % der Bevölkerung leben unter der von der Regierung festgestellten Armutsgrenze. Aufgrund der Güterknappheit an Lebensmitteln, Rohmaterialien, Industrieprodukten und aufgrund der Monostruktur der Wirtschaft müssen nicht-landestypische Lebensmittel (Energieriegel, Cola), Benzin, Industriegüter für den Ausbau des nationalen Verkehrswesens und andere touristische Infrastrukturelemente importiert werden, um den Ansprüchen der Trekker zu genügen. Nur durch den Import bleibt das Trekkingangebot langfristig attraktiv, nur damit kann es auf dem Welttourismusmarkt bestehen. Der ohnehin noch nicht große Anteil an Werbeaufwand aus den touristischen Deviseneinnahmen wäre auf Dauer vergebens, wenn das tatsächliche Angebot mangels ausreichender, durch Importe gestützter Infrastruktur hinter den Werbeversprechungen zurück bleiben würde. Ein Vergleich der Ex- und Importe verdeutlicht das große Handelsbilanzdefizit, zeigt aber auch eindeutig das Bestreben Nepals, im internationalen Tourismus konkurrenzfähig zu bleiben und die Bereitschaft, den Tourismus im Land weiterhin zu fördern. Im Jahre 1999 betrug die Gesamtsumme der Importe 1.291 Millionen US-Dollar und war damit mehr als doppelt so hoch, wie die Gesamtsumme der Exporte mit 525 Millionen US-Dollar. Durch die Importe konnte aber die Infrastruktur schon deutlich verbessert werden, was auch zu einer positiven Entwicklung der Verkehrsanbindung und Versorgung der Trekkinggebiete beigetragen hat. Allerdings erweist sich die Infrastruktur Nepals insgesamt als noch sehr mangelhaft. Laut Herrn Grätz (Geschäftsführer Nepal Reisen, Repräsentant von Hauser Exkursionen, Berlin) gilt das ebenso für die Visagebühren: ...sie unterliegen ebenfalls unvorhersehbaren Schwankungen. Da die Reiseveranstalter diese Erhöhungen direkt an die Konsumenten weitergeben, sind die Visagebühren meist nicht im Reisepreis der Trekkingpauschalreisen enthalten. Die insgesamt positive Entwicklung der gesamten Deviseneinnahmen durch den Tourismus verdeutlicht nachstehende Abbildung. Ein weiterer wirtschaftlicher Einflussfaktor auf das Angebot ist die vorhandene und mögliche Entwicklung der Infrastruktur Nepals durch Transportmittel, vor allem Flug- und Straßenverkehr. Die Wichtigkeit des Landverkehrs erkennend, wurden seit 1951 viele Bemühungen unternommen, kleinere isolierte Dörfer und Trekkingausgangspunkte durch Straßen und Brücken zu verbinden. Vor 1956 hatte das Straßensystem eine Gesamtlänge von 624 km. Inzwischen ist Nepal von Norden nach Süden und Osten nach Westen durch ein 11.867 km langes Straßensystem erschlossen (Stand 1998), welches sich in 3.660 km asphaltierte Straßen, 3.098 km Schotterstraßen und 5.109 km stark verwitterte Straßen unterteilt. Der Zustand des Straßennetzes erweist sich als ein Hindernis für die ganzheitliche Weiterentwicklung der potentiellen, touristischen Trekkinggebiete. Eine detaillierte Analyse des Transportwesens als Leistungsträger innerhalb des touristischen Gesamtproduktes erfolgt in Kapitel 8.2. Ferner sind weitere Fremdenverkehrseinrichtungen (Lodges, Trekking Agencies usw.) ein großer Einflussfaktor für Umfang und Struktur des Angebotes. Diese werden als Anbieter des touristischen Angebotes explizit in Kapitel 8 vorgestellt.
Kareen Riedel, Marketing und Tourismus – Studium an der Fachhochschule Stralsund, Abschluss 2002 als Diplom Betriebswirtin, Derzeit tätig in der Betriebsleitung eines international tätigen Unternehmens der Hotellerie und Gastronomie.