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Soziologie

Andreas Friedrich

Storytelling in Onlinewerbefilmen: Warum sich Geschichten im Web 2.0 so gut verkaufen

ISBN: 978-3-8428-8588-2

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 96
Abb.: 9
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Schwächelnde Qualitätsmedien und die Möglichkeit von Privatpersonen sowie Unternehmen immer und überall Inhalte im Internet veröffentlichen zu können, führten die letzten Jahre zu einem anschwellenden Informationsrauschen im Netz. Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten die werbungsresistenten Rezipienten von Ideen und Produkten zu überzeugen, entdecken Unternehmer und Forscher die alte Methode des Geschichtenerzählens wieder. Als Grundlage der Untersuchung werden die Wirkungsweise von Geschichten über das Prinzip der Mustererkennung und Wahrnehmung des Menschen erklärt und Beispiele für die jeweiligen Einsatzbereiche aufgeführt. Diese Untersuchung beschäftigt sich mit der Frage, welche Faktoren bei einer erfolgreichen Umsetzung von Storytelling in Onlinewerbefilmen eine Rolle spielen. Dafür werden verschiedene erfolgreiche Onlinewerbefilme aus unterschiedlichen Branchen auf Inhalt, narrative Struktur und verwendete Motive hin untersucht. Die Erkenntnisse aus den Analysen werden verglichen, zusammengefasst und anschließend Interpretiert.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.3.3, GetUp! ‘It’s time’: GetUp! ist nach eigenen Angaben eine ‘grass-roots’-Bewegung, die in Australien Kampagnen zu unterschiedlichen sozialen Themen betreibt. Im Rahmen der Kampagne ‘Marriage Equality’ wurde ein Spot zur Gleichstellung der Ehe Gleichgeschlechtlicher veröffentlicht. 3.3.3.1, Zusammenfassung der Handlung: Die Handlung lässt sich sehr kurz zusammenfassen, da der Spot vor allem von den emotionalen Bildern lebt. Die Handlung ist bis vor Schluss aus der Ich-Perspektive gefilmt und zeigt alle Geschehnisse aus der Sicht des Protagonisten. In der Geschichte lernt sich ein junges Paar kennen, erlebt viel miteinander und heiratet am Ende. Der Film zeichnet eine ganz normale Liebesgeschichte und erst am Ende des Films wird in einem Twist enthüllt, dass es sich bei dem Liebespaar um zwei Männer handelt. Die Bewegung wirbt damit für die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Ehen. 3.3.3.2, Dramaturgie: Exposition: Der Film beginnt mit einer Szene auf einem Schiff, auf der die beiden Hauptpersonen aufeinandertreffen. Schnell wird durch die eindeutigen Kameraeinstellungen klar, dass die Geschichte aus der Ich-Perspektive des Protagonisten erzählt wird. In kurzen Szenen wird in den folgenden eineinhalb Minuten eine Liebesgeschichte zwischen den Hauptpersonen erzählt. Es gibt erste verliebte Blicke , den ersten größeren Streit , den Besuch bei den Eltern des Partners und den Umzug in die gemeinsame Wohnung . Dies sind alles Motive und Erlebnisse, die viele Menschen kennen und teilen. Es sind sehr intime Erlebnisse, die aus der Sicht des Protagonisten erzählt werden. Hier finden die Identifikation mit dem Protagonisten und das Mitfühlen statt. Besonders die Ich-Perspektive zieht den Zuschauer in das Geschehen hinein. Es kommt immer wieder zu kleinen Höhepunkten, wie die Krankheit und der angedeutete Tod der Mutter des Partners, die in der Dramaturgie Komplikationen genannt werden. Diese Komplikationen halten die Spannung aufrecht, ersetzten jedoch nicht den Konflikt als Basis der Handlung. Eine wirkliche Steigerung der Spannung findet jedoch kaum statt. Allein die Musik steigert sich über den Verlauf der Handlungen stetig. Konflikt: Der Konflikt bleibt versteckt und entsteht erst dadurch, dass zwei Wirklichkeiten aufeinandertreffen. Das Modell der zwei Wirklichkeiten wird vorwiegend eingesetzt, um eine komische beziehungsweise humorvolle Situation zu schaffen. In dem Werbefilm ‘It’s time’ bleibt die zweite Wirklichkeit jedoch bis zum Ende versteckt, beziehungsweise entsteht nur im Kopf des Zuschauers, der diese unter eigenen Annahmen kreiert, die dem bekannten Muster der Beziehung zwischen Mann und Frau entsprechen. Die Annahme, dass es sich bei dem Liebespaar um Mann und Frau handelt, birgt den Konflikt. Auflösung: Die vom Zuschauer getroffene Annahme bestimmt wie ein Vorzeichen, wie er die Ereignisse des Films einordnet. Diese Einordnung wird durch die Szene des Heiratsantrags zerstört, in der die Kamera aus der Ich-Perspektive schwenkt und den Protagonisten als Mann enthüllt. Fazit: Der Konflikt der beiden Wirklichkeiten wird erst bei der Auflösung durch das überraschende Ende deutlich. Die überraschende Wende am Ende ist ein typisches Stilmittel von Werbefilmen und wird im Fachjargon ‘Twist in the tale’ genannt. Die neue Erkenntnis nach der überraschenden Wende eröffnet dem Zuschauer den Zugang zu einer tieferen Erkenntnis, was zu einer Neuinterpretation der Geschichte unter dem neuen Aspekt führt.

Über den Autor

Andreas Friedrich, B.A. wurde 1989 in Freyung geboren. Sein Studium Informationsmanagement & Unternehmenskommunikation an der Hochschule Neu-Ulm schloss der Autor im Jahre 2013 mit dem akademischen Grad des Bachelor of Arts erfolgreich ab. Während seines Studiums sammelte der Autor umfassende Erfahrungen in der Öffentlichkeitsarbeit sowohl als freier Autor für die Schwäbische Zeitung sowie die Südwestpresse als auch als Stipendiat der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit in Singapur in der Unternehmenskommunikation eines DAX30 Unternehmens. Der Autor wurde aufgrund seiner fachlichen Leistungen und seines Interesses an gesellschaftlichen Fragen, 2012 in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen. Die Wirkung von Kommunikationsmaßnahmen in der Öffentlichkeitsarbeit und die Begeisterung für die Möglichkeiten und Risiken der Kommunikation im Web 2.0, bewegten den Autor zu einer genaueren Betrachtung des Hypes um die Methode des Storytelling, deren Ergebnisse in Form dieses Buches heute vorliegen.

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