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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 05.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 122
Abb.: 46
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Für jegliche Innovation unabhängig von ihrer Art ist der einzelne Mitarbeiter mit seinem Innovationspotential notwendig, da jede Organisationsveränderung von den beteiligten Mitarbeitern eine Innovation ihrer Rollen verlangt. Dieses Buch beschäftigt sich mit Innovationen und den damit verbundenen psychologischen Aspekten. Es werden die unterschiedlichen Konzepte und Modelle von Innovation und Rolleninnovation vorgestellt. Weiter wird auf die in der Literatur verwendeten Kategorisierungssysteme eingegangen. Innovatives Verhalten wird in einem Gesamtzusammenhang mit anderen Wirkungsfaktoren gestellt und es wird kurz auf andere ähnliche psychologische Konstrukte wie Kreativität und job crafting eingegangen und geklärt, wie diese mit innovativem Verhalten in Verbindung stehen und wie sie sich voneinander abgrenzen lassen. Es werden verschiedene Möglichkeiten zur Messung von Innovation oder deren Erfolg bzw. Misserfolg und zur Erfassung der Rolleninnovation besprochen und deren Möglichkeiten und Grenzen diskutiert. In der durchgeführten empirischen Studie wird die Rolleninnovation von Mitarbeitern in handwerklichen Betrieben erfasst, da gerade in kleinen und mittleren Betrieben Rolleninnovation eine wesentliche Kraft darstellt. Da zurzeit kein standardisiertes und erprobtes Instrument zur Erfassung von Rolleninnovation existiert, besteht das vorrangige Ziel dieser Untersuchung in der Überprüfung und externen Validierung des überarbeiteten Selbsteinschätzungsfragebogens VERÄNDERUNGEN bei der ARBEIT . Daneben liefert die Studie erste Erkenntnisse hinsichtlich des Ausmaßes der Rolleninnovation und den Unterschieden in den verschiedenen Betrieben. Auch wenn noch weitere empirische Studien nötig sind, weisen die bisherigen Ergebnisse darauf hin, dass es sich bei dem entwickelten Instrument um eine gelungene Operationalisierung von Rolleninnovation handelt.
Textprobe: Kapitel 3.1, Innovation: Der Begriff Innovation lässt sich auf das lateinische Wort innovatio zurückführen. Dies bedeutet Erneuerung und leitet sich von novus, neu ab. Trotz seiner häufigen Verwendung ist der Begriff Innovation nicht eindeutig definiert. Die definitorische Vielschichtigkeit, Uneinheitlichkeit und Mehrdimensionalität ist nicht zuletzt Folge der multidisziplinären Auseinandersetzung mit dem Thema Innovation. Wie der Begriff Innovation in der heutigen Zeit verwendet wird scheint systematisch mit der gewählten Betrachtungsebene zu variieren. Je stärker der Ansatz auf der Makroebene liegt, desto größer ist die Variation und desto amorpher wird der Gebrauch dieses Ausdrucks. Vorhandene Definitionen erstrecken sich von hochspezifischen Definitionen (z.B. für technische Innovationen) bis hin zu sehr starken Verallgemeinerungen, die zu unpräzise sind, um adäquate Operationalisierungen zu ermöglichen. Myers und Marquis definierten 1969 Innovation als eine komplexe Aktivität, die von der Konzeptualisierung einer neuen Idee bis zu der Lösung des Problems reicht und den ökonomischen oder sozialen Nutzen in der Anwendung mit einschließt . Weyrich bezeichnet Innovation als einen Anpassungsprozess an eine sich ständig und immer schneller verändernde Umwelt, um auf technische, gesellschaftliche oder auch politische Veränderungen entsprechend reagieren zu können . Gestner versteht Innovationen als unternehmerische Neuerungen, die die Existenz und Ertragskraft eines Unternehmens sichern. Dabei kann es sich bei unternehmerischen Neuerungen um Produkte, Prozesse oder Verfahren handeln. Das heißt, es werden nur solche Neuerungen von ihm als Innovationen bezeichnet, die imstande sind, die Existenzsicherung zu gewährleisten und die Ertragskraft von Unternehmen zu steigern. Als einen Prozess der Planung, Realisierung und Bewährung von neuen oder weiterentwickelten Gütern, Verfahren oder Strukturen mit dem Ziel, Nutzen gleich welcher Form zu schaffen, versteht hingegen Stahl Innovation. Ziel dieser Bemühungen ist eine Erleichterung des Lebens und Überlebens und somit schafft Innovation verbesserte Produkte, Prozesse und Organisationen. Innovationen beziehen sich nicht allein auf die Suche nach Neuem, sondern umschließen auch die Optimierung von bereits Bekanntem. Sie gehen weit über ein verbessertes Kostenmanagement hinaus und implizieren die Fähigkeit, neuen Kundennutzen zu stiften, die Wettbewerber auszumanövrieren und für alle Beteiligten neuen Wert zu schaffen. Zaltman et al. definieren Innovation als ...jede Idee, Anwendung oder materielles Artefakt, von dem angenommen wird, dass es für die relevante Einheit die es einführt neu ist. Kanter definiert Innovation als ... den Prozess, neue Ideen zur Problemlösung in die Anwendung zu überführen. Bei Ideen zur Reorganisation, Kostenbegrenzung und neuen Budgetsystemen handelt es sich ebenso um Innovationen wie bei Ideen zur Verbesserung der Kommunikationswege oder der Zusammenarbeit in den Teams.West und Farr definieren Innovation ... als die absichtliche Einführung und Anwendung von Ideen, Prozessen, Produkten oder Verfahren in eine Rolle, Gruppe oder Organisation, die für die entsprechende Einheit neu sind und zum Ziel haben, einen bedeutsamen Nutzen für die Person, Gruppe, Organisation oder die Gesellschaft zu liefern. In dieser Definition wird zum einen Innovation auf absichtsvolle Versuche mit einem erwarteten Nutzen beschränkt, zweitens liegt hier die Perspektive auf dem erwarteten Nutzen, anstatt auf dem ökonomischen Nutzen als Alleinkriterium. Auch persönliches Wachstum, Steigerung der Zufriedenheit, Verbesserung der Kommunikation, verbesserter Gruppenzusammenhalt usw. sowie allein ein Nutzen für die allgemeine Gesellschaft können somit als mögliches Ziel mit einbezogen werden, ohne die Produktivität und andere übliche ökonomische Maße außen vor zu lassen. Weiter beschränkt sich diese Definition nicht auf technologische Veränderungen, sondern umfasst auch administrative Veränderungen, wie beispielsweise die Einführung von Teamwork oder neuen Strategien des Personalmanagements. Auch wird hier explizit eine Anwendungskomponente gefordert, womit der Faktor erfasst wird, der meist für das entscheidende soziale Element des Innovationsprozesses gehalten wird. Zuletzt erfordert diese Definition nicht die absolute Neuheit der Idee. Eine Veränderung kann als eine Innovation angesehen werden, falls sie für die Organisation, die Gruppe oder die Person, die sie einführen, neu ist. Auch wenn eine neue Idee von einer Organisation in eine andere Organisation überführt wird oder von der vorherigen Aufgabe auf die jetzige übertragen wird, handelt es sich entsprechend dieser Definition ebenfalls um Innovationen.Trotz der Unterschiedlichkeit der Definitionen lassen sich einige Merkmale finden, die allen gemeinsam sind. Die Neuheit eine Anwendungskomponente (d.h. nicht nur die Idee, sondern die Anwendung der Idee) die Beabsichtigung von Nutzen (unterscheidet Innovation von zufälliger Veränderung oder bewusster Sabotage) und den zumindest ansatzweise vorhandenen Verweis auf Innovation als einen Prozess.
Inga Reineke, Dipl. Psych. wurde 1980 in Hamburg geboren. Ihr Studium der Psychologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und später an der Universität Hamburg, mit dem Schwerpunkt Arbeits-Betriebs- und Organisationspsychologie und dem Nebenfach Betriebswirtschaftslehre (Personalwirtschaftslehre und Change Management) beendete sie im Jahre 2009 erfolgreich. Bereits während ihres Studiums sammelte sie durch universitäre Projekte wie auch durch ihre Tätigkeit bei verschiedenen Unternehmens- und Personalberatungen umfassende praktische Erfahrungen. Ihr bestehendes Interesse an Themen, die im Grenzbereich zwischen Psychologie und Wirtschaft anzusiedeln sind, motivierte sie dazu, sich dem Thema Innovation zuzuwenden. Da Innovation bis heute überwiegend im rein betriebswirtschaftlichen Kontext behandelt wird, war es ihr ein Anliegen, sich mit den psychologischen Aspekten von Innovation auseinanderzusetzen.
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