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Soziologie


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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2020
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Abb.: 17
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Vor rund 20 Jahren spielten digitale Medien noch eine völlig andere Rolle in unserem gesellschaftlichen Leben. Laut der im Jahre 1998 durchgeführten JIM-Studie stellte die HiFi-Anlage das Medium mit der höchsten Besitzrate (84 %) unter den Jugendlichen dar. 60 % der Jugendlichen besaßen einen eigenen Fernseher, 35 % konnten sich einen Computer leisten und knapp jeder vierte Jugendliche war im Besitz einer Spielekonsole. Das Thema mobile Kommunikation spielte damals noch so gut wie keine Rolle. Heutzutage gehören Computer, Smartphones und ein Internetzugang jedoch längst zur Grundausstattung der deutschen Haushalte und digitale Medien stellen einen fast schon selbstverständlichen Teil im Leben der Jugendlichen dar, der zunehmend ihren Alltag bestimmt. Zielsetzung dieses Buches ist, den Ist-Zustand der weiterführenden Schulen im Hinblick auf digitale Bildung darzulegen und diesen dem seitens der Schüler geforderten Soll-Zustand gegenüber zu stellen. Ausgehend von dieser Analyse sollen letztendlich Handlungsempfehlungen für die Schulen sowie die Bundesrepublik Deutschland im Allgemeinen entwickelt werden, die darauf hinzielen, die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2 Was ist Digitalisierung? Das nachfolgende Kapitel soll Überblick über verschiedenen Definitionen des Begriffs der Digitalisierung geben und eine Abgrenzung zwischen digitalen und analogen Daten vornehmen. Des Weiteren soll auf die wie die Vor- und Nachteile des digitalen Wandels eingegangen werden. Definition der Digitalisierung als Megatrend: In der Forschungsliteratur lässt sich bisher keine allgemeingültige Definition zur Digitalisierung finden. Vielmehr existiert eine Reihe unterschiedlicher Definitionen, da der Begriff und dessen Bedeutung in Abhängigkeit von der Branche und dem Unternehmen variieren können. Im ursprünglichen Sinn ist Digitalisierung als ein Prozess zu verstehen, der analoge Werte und Daten in digitale Formate umwandelt, mit dem Ziel, diese elektronisch zu speichern und anschließend zu verarbeiten bzw. zu verteilen. Als Beispiel für einen solchen Digitalisierungsprozess wäre die Überführung handschriftlicher Notizen in eine Textdatei mit Hilfe eines Computers zu nennen. Andererseits kann mit dem Begriff der Digitalisierung auch die Entstehung innovativer digitaler Geschäftsmodelle, die auf dem Einsatz modernster Informations- und Kommunikationstechniken beruhen, gemeint sein. Aus der Sicht der Automobilhersteller und -dienstleister gewinnt beispielsweise, neben bereits existierenden Konzepten wie Car-Sharing oder dem Verleih von Elektrorollern, das Thema autonomes Fahren eine immer größere Bedeutung und könnte auf lange Sicht gesehen zu einer Revolution der gesamten Automobilindustrie führen. Die Zukunft traditioneller Berufe wird sich im Zuge der Digitalisierung ebenfalls weiter verändern. Gerade Ärzte werden von der Technisierung profitieren, etwa durch den vermehrten Einsatz von E-Health-Anwendungen in der Diagnostik. Die digitalen Technologien halten jedoch nicht nur Einzug in die Arbeitswelt, auch im privaten Umfeld beeinflussen sie unseren Alltag und haben bereits eine Vielzahl von Lebensbereichen verändert. So stellen beispielsweise Selbstbedienungskassen, Mäh- und Saugroboter sowie interaktive Küchengeräte keine wirkliche Besonderheit mehr im Leben der Menschen dar. Auch Social-Media-Plattformen, Dating-Apps oder Online-Reiseportale haben sich mittlerweile im Alltag etabliert. In diesem Zusammenhang ist die Digitalisierung auch oft ein Ausdruck für die digitale Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft, die eine tiefgreifende Veränderung sowohl auf strategischer und organisatorischer als auch auf soziokultureller Ebene mit sich bringt. Analog und Digital – Was ist der Unterschied? Früher war es noch üblich mit Tinte und Feder zu schreiben, heute hat man eine vor einer Tastatur vor sich liegen und tippt seine Gedanken in ein Textverarbeitungsprogramm wie Microsoft-Word ein. Wo sich früher Akten, Papierstapel und Bücher vorfinden ließen, stehen heute vorwiegend Computer. Der Übergang von analoger zu digitaler Technik fand dabei schon vor rund 30 Jahren seinen Anfang, gewann mit dem Einzug des Internets in den 1990er Jahren an Dynamik und fand zu Beginn des 21. Jahrhunderts mit der Erfindung des Smartphones letztendlich seinen Höhepunkt. Ein wesentlicher Unterschied zwischen analogen und digitalen Medien besteht zunächst in ihrer Darstellungsform: Analoge Daten werden durch kontinuierliche Funktionen dargestellt und können jeden erdenklichen Zahlenwert - also auch Zwischenwerte - annehmen. Betrachtet man beispielsweise den Zeiger eines mechanischen Tachometers, so stellt man fest, dass dieser nicht nur ganzzahlige Werte annehmen kann, sondern sich oftmals zwischen zwei Zahlen bewegt. Er kann im Verlauf einer Autofahrt also eine unbegrenzte Anzahl an Stellungen einnehmen. Digitale Daten hingegen werden mit Ziffern dargestellt und können nur diskrete, endliche Werte annehmen. Fängt ein Auto beispielsweise an zu fahren, so startet die digitale Anzeige bei 0 km/h und zählt während der Beschleunigung über 1 km/h, 2 km/h, usw., bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit hoch. In Bezug auf die Speicherfähigkeit und die Qualität zeigen sich zudem weitere Unterschiede zwischen analogen und digitalen Daten. Betrachtet man beispielsweise ein Fotoalbum, so fällt auf, dass die darin befindlichen Fotos mit der Zeit vergilben. Der Grund hierfür ist, dass die analogen Informationen im Bildpapier bestimmten Zersetzungsprozessen unterliegen. Die einzige Möglichkeit, die sich bietet, um die Bilder vollends zu erhalten, ist, sie zu digitalisieren. Liegen die Daten und Informationen erst einmal in digitaler Form vor, so lassen sich diese beliebig oft abspeichern. Zwar kann das Speichermedium mit der Zeit kaputt gehen, die Daten darauf liegen aber immer in einer gleichbleibenden Qualität vor. Darüber hinaus unterscheiden sich analoge und digitale Medien hinsichtlich ihrer Transportfähigkeit. Denkt man beispielsweise an den Versand eines Fotoalbums über die Post, so kann dies, je nach Versandart und Wohnort, von einem Tag bis hin zu mehreren Wochen dauern, bis der Empfänger die bestellte Ware erhält. Die Distribution analoger Medien erweist sich im Zweifel also als äußerst zeitintensiv. Im Gegensatz dazu lassen sich digitale Medien auch über große Distanzen schnell und einfach per Internet verschicken. Obwohl der Digitalisierungsprozess immer weiter fortschreitet und die Erstellung der meisten Medien inzwischen direkt in digitaler und nicht erst in analoger Form erfolgt, werden die analogen Medien in der Zukunft jedoch nicht vollständig aus unserem Leben verschwinden. Gerade, wenn es um die Speicherung und Archivierung von wichtigen Dokumenten geht, vertrauen viele Unternehmen auch weiterhin auf die analoge Papierform. Fällt die Technik nämlich einmal aus, dann hat man trotzdem noch Zugriff auf die wichtigsten Papiere und kann auch ohne digitale Hilfsmittel arbeiten. Aus diesem Grund sichern sich die meisten Unternehmen gleich doppelt ab, sowohl in digitaler als auch analoger Form. Vorteile der Digitalisierung: Wie unter Kapitel 1.1. beschrieben, stellt die Digitalisierung eine umfassende Transformation des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens dar. Infolge des digitalen Wandels ergeben sich dabei eine Reihe von Vorteilen bzw. Potentialen, die es zu nutzen gilt. So lässt sich konstatieren, dass Inhalte mit Hilfe von digitalen Medien oftmals mit weniger (Zeit-)Aufwand erstellt werden können als mit analogen Mitteln. So hat im Prinzip jeder, der über entsprechende Informations- und Kommunikationstechnik verfügt, auch die Chance, digitale Inhalte zu erstellen. Wer beispielsweise ein neues Lied komponieren will, muss dafür nicht extra in ein Tonstudio fahren, sondern kann die Musik auch von zu Hause aus am eigenen Computer produzieren. Hinzu kommt, dass eine Vielzahl der Inhalte, die digital erstellt werden können, kostenfrei sind. Wer eine E-Mail schreibt, der muss im Gegensatz zum Brief keine Briefmarke kaufen und wer via Facebook und Co. mit seinen Freunden und Verwandten chattet, der spart sich die Spritkosten, die durch einen persönlichen Besuch mit dem Auto entstanden wären. Während analoge Medien zudem nur in einer begrenzten Anzahl vorliegen und sich deren Distribution als zeit- und kostenintensiv erweist, können digitale Inhalte jederzeit und überall abgerufen, aktualisiert sowie verbreitet werden. Die Welt des Internets ermöglicht also nicht nur den Zugang zu einer Vielzahl von Daten und Informationen, sondern bietet darüber hinaus die Möglichkeit, unabhängig von Ort und Zeit, mit einer Vielzahl von Menschen in Kontakt zu treten. Dadurch entstehen unter anderem ganz neue Formen der Zusammenarbeit. So sind viele Mitarbeiter bereits jetzt schon nicht mehr an einen bestimmten Arbeitsplatz gebunden, sondern können, dank des Internets bzw. den von außen zugänglichen Unternehmensnetzwerken, auch von Zuhause aus arbeiten. Auch Weiterbildungen und Seminare erfordern demnach keine physische Präsenz mehr, sondern können virtuell mit Hilfe von sogenannten E-Learnings durchgeführt werden. Für den Arbeitnehmer stellen diese neuen Arbeitszeitmodelle oft einen besonderen Anreiz dar, da ihm dadurch ermöglicht wird, sein Privatleben und seinen Beruf besser in Einklang zu bringen. Der Arbeitgeber profitiert wiederum von finanziellen Anreizen, die sich daraus ergeben, dass weniger Bürofläche zur Verfügung gestellt werden muss. Nachteile der Digitalisierung: Die Digitalisierung eröffnet nicht nur eine Reihe von Chancen, die es bestmöglich zu nutzen gilt. Mit ihr gehen auch einige Risiken und Gefahren einher, für die die Gesellschaft entsprechend sensibilisiert werden muss. Wie bereits festgestellt, ist es mittlerweile so gut wie jedem möglich, digitale Inhalte zu erstellen und sie im World-Wide-Web zu veröffentlichen. Das hat jedoch zur Folge, dass neben einigen qualitativ hochwertigen Inhalten aber auch eine Vielzahl falscher oder unnützer Informationen verbreitet werden. Die Internetnutzer werden also nicht nur mit einem Überangebot an Informationen konfrontiert, es fällt ihnen darüber hinaus immer schwerer, das für sie relevante Wissen herauszufiltern und zwischen wahren und falschen Aussagen zu unterscheiden. Die Fülle an digital verfügbaren Informationen birgt jedoch noch weitere Risiken: Je mehr Informationen eine Person im Internet hinterlässt, desto angreifbarer wird ihre Privatsphäre und desto attraktiver wird es für potentielle Hacker, sich an diesen Daten unrechtmäßig zu bereichern. Besonders häufig werden dabei Bankdaten, Benutzernamen, Passwörter und allgemeine Kontaktinformationen entwendet, die die Täter anschließend für ihre eigenen kriminellen Zwecke missbrauchen. Wer also zu fahrlässig mit persönlichen Informationen umgeht, der unterliegt schnell der Gefahr des Datenraubs. Auch Unternehmen und dessen Mitarbeiter setzten sich dieser Gefahr unmittelbar aus, selbst dann, wenn die digitalen Inhalte nicht frei im Internet verfügbar, sondern lediglich auf einem internen Rechner gespeichert sind. Fremde könnten, infolge der Veröffentlichung solcher sensibler Informationen, im schlimmsten Fall sogar ein ganzes Unternehmen lahmlegen. Um diese Gefahr von Cyberattacken bestmöglich abzuwenden, bedarf es entsprechender Präventivmaßnahmen. So wird neben einer Antiviren- bzw. Internet-Security-Software auch entsprechendes qualifiziertes Personal benötigt, das sich um die Installation der Programme sowie die Wartung der Geräte kümmert. All das ist jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden, die das Unternehmen tragen muss. Hinzu kommt, dass Technologien heute einen unheimlich schnellen Wandel unterliegen und dementsprechend schnell veralten. So sehen sich viele Unternehmen gezwungen, kostenintensive Updates zu installieren oder sogar Neuanschaffungen zu tätigen. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen stellt dies eine zunehmende finanzielle Herausforderung dar, da allein die Initialausstattung bzw. die Umstellung von analogen auf digitale Strukturen mit nicht unwesentlichen Kosten verbunden ist. Ein weiterer Nachteil, der infolge der Digitalisierung entsteht und sich sowohl auf das private als auch auf das berufliche Leben auswirkt, ist, dass die Kommunikation immer unpersönlicher wird. Zwar besteht durch den Austausch via Chat und E-Mail die Möglichkeit, sich, wie unter 2.2. dargestellt, schnell mit Menschen auf der ganzen Welt zu vernetzen. Es führt jedoch auch dazu, dass der direkte, persönliche Kontakt immer weiter abnimmt. Dies hat für die Mitarbeiter beispielsweise zur Folge, dass der Gemütszustand des Gegenübers schwerer eingeschätzt werden kann und Unzufriedenheiten bzw. Meinungsverschiedenheiten seltener erkannt werden. Gerade im beruflichen Alltag - sei es innerhalb eines Teams, zwischen Kollegen oder im Kontakt mit Kunden - stellt eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit jedoch eine der wesentlichen Kompetenzen des 21. Jahrhunderts dar. Vor diesem Hintergrund kann die Digitalisierung für die Unternehmen also zunehmend zur Gefahr werden, wenn sie die direkte Interaktion aus den Augen verlieren sollten.

Über den Autor

Markus Breyer, B.A., wurde 1999 in Bad Homburg v.d.H. geboren. Sein duales Studium im Fach Business Administration an der Hessischen Berufsakademie in Frankfurt am Main schloss der Autor im Jahre 2020 mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte der Autor praktische Erfahrungen im Bereich der Digitalisierung. Die dreimonatige Tätigkeit im sogenannten Digital Office seines Arbeitgebers motivierte ihn, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.

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