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- Interkulturelle Kommunikation im Kontext der Kunstpädagogik: Der Farbgebrauch und die Bedeutung in China und Deutschland
Soziologie
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 104
Abb.: 12
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Durch die zunehmende globale Entwicklung wird die interkulturelle Kommunikation immer wichtiger. Diese weltweiten Kommunikationsmöglichkeiten führen zu einem Zuwachs an interkulturellen Begegnungen. In letzter Zeit haben die kulturellen Beziehungen zwischen China und Deutschland eine schnelle Entwicklung erlebt. Die Kontakte in Politik und Wirtschaft haben gleichzeitig das gegenseitige Verständnis zwischen beiden Völkern gefördert, die jeweilige Kunst, die Kultur und die gesellschaftliche Situation des anderen Landes besser verstehen zu können. Daher wird die Bedeutung von interkulturellem Lernen für unsere Gesellschaft auch immer deutlicher. In dieser Studie soll als Beispiel für interkulturelles Lernen und Handeln speziell der Farbgebrauch und die zugehörige Bedeutung in beiden Ländern dienen. Dabei werden die Eigenheiten und die Vermischungen der Kulturen verdeutlicht und somit das Ergebnis interkulturellen Lernens in Hinblick auf die Kunstpädagogik aufgezeigt. Das Buch richtet sich an die Leser, die sich für die Kunst, Kultur, Politik und Geschichte Chinas interessieren.
Textprobe: Kapitel 3., Kunstpädagogisch - interkulturelles Handeln mit Erwachsenen: 3.1, Was heißt kunstpädagogisch - interkulturelles Handeln? Wir leben heute in einer modernen Kommunikationsgesellschaft. Der Kontakt zwischen weit auseinander liegenden Kulturen ist in kurzer Zeit möglich. Die weltweiten Kommunikationsmöglichkeiten über Internet, kostengünstigere und bessere Verkehrsverbindungen führen zu einem Zuwachs an interkulturellen Begegnungen. Die Bedeutung des interkulturellen Lernens für unsere Gesellschaft wird deshalb auch immer deutlicher. Der Begriff ‚Interkultur’ bezieht sich auf ‘Lernvorgänge, die zwischen Angehörigen zweier oder mehrerer Kulturen stattfinden’. Wir verstehen unter Kultur viele Bereiche, die der Mensch geschaffen hat, die im Laufe der Geschichte gewachsen sind und sich damit verändern konnten, ‘die Regeln und Normen des politischen und gesellschaftlichen Zusammenlebens, die Produkte der handwerklichen und künstlerischen Tätigkeiten (Literatur, Musik, Kunst), ferner die Lebensformen, das Erziehungswesen, die Arbeitsweisen und die Organisation im Alltag’. Die verschiedenen Kulturen in unserer inzwischen stark globalisierten Gesellschaft sind nicht unabhängig voneinander, sondern sie existieren miteinander. Interkulturelles Lernen ist ‘ein situativer Lernprozeß zwischen Personen aus verschiedenen Kulturen’ Das heißt, dass interkulturelles Lernen aus der Wahrnehmung verschiedener Kulturen entsteht und sich durch die Auseinandersetzung zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen entwickelt. Interkulturelles Lernen geschieht durch Kulturvergleiche. ‘Es intendiert persönliche Selbstwerdung angesichts der eigenen Herkunftskultur und ein Sich - Zurechtfinden in einer fremden Kultur’. Im interkulturellen Lernprozess geht es heute stark um die Erweiterung des interkulturellen Lernens auf mehr Bereiche, die nicht nur das Erlernen einer Fremdsprache umfasst, sondern auch das Kennenlernen von verschiedenen Kulturen. Ihre Religionen, ihre Sitten stehen im Zentrum eines bewußten Umgangs mit der Interkulturalität. Deswegen ist meine Zentralüberlegung in wie fern sich Interkulturalität in der Kunst manifestiert und wie Kunstpädagogik einen Beitrag für interkulturelles Lernen leisten kann? Da Kunst sowohl in unserer Zeit, als auch in vergangenen Epochen gesellschaftliche Aufgaben hatte, die nicht von der ästhetischen Dimension einer Arbeit zu trennen waren und sind , liegen vor allem auch in diesem Bereich viele Möglichkeiten für eine Erziehung im interkulturellen Kontext. Also lernen der Soziokultur und verstehen der Kultur auch durch Wissen! Kunst ist eine Art der non-verbalen Kommunikation. Im künstlerischen Prozess kann Interaktion von Menschen unterschiedlicher Herkunft verwirklicht werden. Kunst kann somit als ein Feld für das Lernen über sich selbst und die eigene soziale Umwelt gesehen werden. Das Wissen über die symbolisch- gesellschaftliche Bedeutung von Kunst leistet als ein Werkzeug für interkulturelle Erziehung einen wichtigen Beitrag, da es hier um das bildhafte Heranführen an eine andere Kultur im Verglich zur eigenen geht. Die das eigen- und der fremdkulturellen Geschichte des behandelten Landes und seiner Menschen kann auch über dessen Kunstproduktion nachvollzogen werden. Auch Schütz ist der Ansicht, dass Gegenwartskunst und historische Kunst ebenso wie die Summe aller Bildsorten und ästhetische Gegenstände Grundlage für eine reflexive und produktive unterrichtliche Auseinandersetzung sind. Die ästhetische Arbeit bietet gerade wenn sie Prozess - orientiert ist und die soziale Dimension von Kunst berücksichtigt, die Möglichkeit, dem Unterricht neue pädagogisch- interkulturelle Qualität verleihen könnte. Wenn Schüler die künstlerische Arbeit in ihrer sozialen Dimension erfahren, bedeutet dies, dass sie den Umgang mit traditionellen Bildmedien und ihre produktive und reflexive Funktion neu aufgreifen. Zudem werden Lerneffekte, motivationale Werte und subjektive Wirkungen der ästetischen Produktionsmethoden aktiv nachvollzogen. Kunstwerke als Gegenstände von besonderer ästhetischer Qualität, eignen sich besonders als Unterrichtsmedien, da an ihnen Syntax, Semantik und Pragmatik der kulturgebundenen Bildsprache exemplarisch erarbeitet werden kann. Durch künstlerische Prozesse wird eine alternative Kommunikation im Umgang mit anderen und im Umgang mit sich selbst aufgezeigt. Der interkulturelle Aspekt kann durch eine Vermittlung von Kunstgeschichte und durch ein Aufweisen verschiedener Kulturen betont und hierdurch das gegenseitige Interesse geweckt werden. Der Lehrende muss auch darauf achten, dass es in diesem Prozeß des Austauschs um Integration, nicht um Anpassung geht. Das heißt, dass die Akteure in Beziehung zueinander treten sollen, die Grenzen zwischen dem Eigenen und dem Anderen, also dem Fremdem aufspüren und durchlässig machen sollen. Ziel ist, schließlich im künstlerischen Prozeß eine gemeinsame, eben interkulturelle Sprache zu entwickeln, die das Andere respektiert und gleichzeitig einen neuen, gemeinsamen Raum eröffnet. Interkulturelles Lernen ist dann erfolgreich, ‘wenn es zu einem interkulturellen Verstehen führt, das einerseits die Kenntnisse über fremde Kulturstandards und ihre handlungssteuernden Wirkungen umfaßt und andererseits in der Fähigkeit zum Wahrnehmen, Denken, Urteilen und Empfinden im Kontext des fremdkulturellen Orientierungssystems besteht’. Aber dieses Andere und Fremde kennenzulernen heißt auch, Sicherheit zu verlieren. Deswegen muss Kunstpädagogik ein Gleichgewicht zwischen dem Erproben des Neuen und dem Beibehalten des Alten herstellen. Im Kunstunterricht können beispielsweise verschiedene Kulturen aufgezeigt und dadurch das gegenseitige Interesse an fremdkulturellen Bräuchen, Gegenständen und geschichtlichen Hintergründen geweckt werden. So kann gegenseitige Toleranz und Akzeptanz gelingen. Eine Möglichkeit wäre der Vergleich des Farbgebrauchs in verschiedenen Ländern, v.a. hinsichtlich seiner kulturellen Besonderheiten.
Lina Jia, M.A., geboren in China. Magisterstudium der Kunstpädagogik, Allgemeine Pädagogik, Politikwissenschaft an der Universität Augsburg. Zurzeit Doktorandin der Fachrichtung Politikwissenschaft an der Universität Augsburg.
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