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- Gewaltvideos in ihrer extremsten Form: Eine Untersuchung des "Happy Raping"-Phänomens und seiner Auswirkungen
Soziologie
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 10.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die Autorin dieses Buches greift unter vielen Formen von Mobbing unter Verwendung von neuen Medien eine spezielle Form des Mobbings heraus, nämlich die mit dem Handy gefilmte Vergewaltigung und anschließende Verbreitung des Films. Dieses sogenannte Happy Raping ist durch die Diffamierung der Opfer in Verbindung mit der Verbreitung der Aufnahmen als eine extreme Form des Mobbing anzusehen. Auswirkungen und Folgen für die Opfer werden ebenso beschrieben wie die möglichen Motive der Täter. Eine alarmierende Untersuchung, die sich mit einem ganz neuen Phänomen beschäftigt.
Textprobe: Kapitel 4, Täter: Bei einer ‘Happy Slapping’-Tat können verschiedene Beteiligungsformen als Täterschaft beschrieben werden. Es gibt immer einen Filmer und einen Schläger, wobei es ebenfalls möglich ist, dass eine Person sowohl Filmer als auch Schläger verkörpert. Im Weiteren sind Besitzer und Verbreiter von Filmmaterial zu nennen. Jede dieser Beteiligungsformen stellt eine Täterschaft/Teilnahme dar und kann somit verschiedene Straftatbestände erfüllen (vgl. Kap.3). 4.1, Soziodemographie: LANGE (2008, S. 37) stellt in ihrer Untersuchung fest, ‘dass Gewaltvideos von Jugendlichen zwischen 11 und 20 Jahren genutzt werden. Den Aussagen zweier Jugendlichen zufolge nimmt das Interesse an den Videos mit zunehmendem Alter ab.’ Die Auswertungen von FEIST (2008) ergeben, dass es sich bei den Tätern von ‘Happy-Slapping’-Straftaten zumeist um jugendliche Schüler handelt, die der Altersgruppe 13- bis 16-Jähriger zugeordnet werden können. In ca. 78 Prozent der Fälle sind die Täter männlich, in ca. 57 Prozent sind sie deutscher Nationalität. Schüler aus Hauptschulen sind mit 37 Prozent überproportional vertreten. Auch HILGERS (2011) führt an, dass Jugendliche mit niedrigerem Bildungsniveau vermehrt als Schläger in Erscheinung treten. Im Gegenzug schreibt sie aber auch, dass bei den Vorfällen, bei denen Jugendliche mit hoher Bildungsbeteiligung involviert waren, diese sich durch ihre besonders ausgefeilte Planung, Gewaltintensität und die nachträgliche Instrumentalisierung der Clips zur Demütigung des Opfers auszeichnen. 4.2, Biographie und Lebenswelten: Eine Großzahl der Täter ist in der Studie von FEIST als Mehrfach- und Intensivtäter sowie betäubungsmittelabhängig bereits polizeilich bekannt, hat schulische Probleme, wird amtlich betreut und/oder lebt in einem Wohnheim (vgl. FEIST, 2008). Hinsichtlich der familialen Lebenswelten fällt auf, dass fast alle Täter in unvollständigen Familien aufgewachsen sind. Zudem erleben sie zum Teil Gewalt in den Familien, werden selbst geschlagen oder sehen, wie die Väter die Mütter schlagen (vgl. HILGERS, 2011). Nach SCHELL (2006) hat neben Alter, Geschlecht und kulturellen Hintergründen die soziale Herkunft die größte Bedeutung. ‘Alle medienpädagogischen Untersuchungen der letzten Jahre verweisen auf einen bedenklichen Tatbestand: Den risikoreichen Angeboten des Medienmarktes sind häufig dieselben Gruppen von Heranwachsenden besonders stark angetan. Es sind (…) diejenigen Kinder und Jugendlichen, die in bildungsfernen und sozial unterprivilegierten Milieus aufwachsen. Wenn man diese Ergebnisse medienpädagogischer Forschung in Beziehung setzt zu den Ergebnissen der Gewaltforschung, verschärft sich das Problem. Die dort gefundenen Ursachen und Motive für Gewalttätigkeit, z.B. eigene Gewalterfahrungen in der Familie, schulischer Misserfolg, Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, Ausgrenzung usw. betreffen überwiegend Jugendliche aus bildungsfernen und sozial unterprivilegierten Milieus’ (SCHELL, 2006, S. 43). 4.3, Motive: ‘Die Dokumentation ist bedeutsam, um die Handlung und damit verbundene Gefühle nachzuerleben, das Selbst mit dem Ziel der Anerkennung oder Abschreckung zu präsentieren oder seine eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen im Leistungsfeld der Gewalt zu überprüfen und gegebenenfalls zu erweitern’ (HILGERS, 2011, S. 258). Von HILGERS (2011) werden drei Motivkomplexe beschrieben, wobei sich die einzelnen Motive nicht ausschließen. Es können Facetten mehrerer Motive bei den Handelnden vorliegen, auch Überlappungen sind möglich.
Gönül Brand, B.A. wurde 1977 in Moers geboren. Die ausgebildete Polizeivollzugsbeamtin begann 2006 ihr Studium der Sozialen Arbeit, welches sie 2011 mit Erfolg beendete. In dieser Zeit entstand auch dieses Buch. Heute lebt sie mit Ehemann, Tochter und Dogge in Korschenbroich-Neersbroich und widmet sich ganz ihrer Familie.
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