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- Deutsche Universitätsmedizin im Web: Bestandsaufnahme und Qualitätsvergleich der Internetauftritte von deutschen akademischen Hochschuleinrichtungen
Soziologie
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 178
Abb.: 23
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Bestandsaufnahme und mit dem Qualitätsvergleich von Internetauftritten der medizinischen Hochschuleinrichtungen in Deutschland. Zu diesem Zweck wurde eine Vollerhebung von insgesamt 35 Internetseiten der medizinischen Hochschulen und medizinischen Fakultäten der deutschen Universitäten gemacht. Daraus wurde ein Prüfkatalog aus 100 Fragen für die Qualitätsanalyse dieser Internetseiten entwickelt und die Qualität der Zentralangebote damit analysiert. Anschließend wurde eine ausführliche Inhaltsanalyse und Qualitätsbewertung aller Fachkliniken der vier ausgewählten Hochschulen mit einem zusätzlichen Fragenkatalog aus 40 Fragen durchgeführt.
Textprobe: Kapitel 2.1.2, Trends in der modernen Gesundheitskommunikation: Die Entwicklung und die Demokratisierung der Gesellschaft sowie die Tendenz zur Individualisierung und Selbstverantwortung brachten auch Veränderungen in der traditionellen Beziehung zwischen Arzt und Patient mit sich. In der modernen Gesellschaft wird vom einzelnen erwartet, sich aktiv um die eigenen Lebensumstände und Zukunftschancen zu kümmern und damit auch selbstverständlich die eigene Gesundheit und gegebenenfalls auch die eigene Krankheit zu managen . Beim modernen partnerschaftlichen oder partizipativen Beziehungsmuster treten der Patient und der Arzt als Partner auf, die gemeinsam gegen die Krankheit vorgehen. Sie treffen zusammen die Entscheidungen über die Therapie und teilen die Verantwortung für den Therapieerfolg bzw. Misserfolg. Nach Hurrelmann und Leppin (2001) setzt sich dieses Muster im modernen Gesundheitssystem zunehmend durch. Mit zunehmender Selbstverantwortung wird der Nutzer des Gesundheitssystems zu einem Akteur, der sich in eigener Initiative die notwendigen Informationen und Angebote einholt, die für die Bewältigung seiner Gesundheitsstörung oder Krankheit nötig sind. Der Patient übernimmt die Verantwortung für sich selbst, für seine Gesundheit und Krankheit, und bedient sich des Arztes und weiterer Gesundheitsprofessionen als Berater. Entsprechend steigt die Bedeutung von leicht zugänglichen Gesundheitsinformationen, die es Patientinnen und Patienten ermöglichen, Entscheidungen […] zu fällen. Die Rolle der Medien- und Internetnutzung im Krankheitsverlauf wurde (speziell bezogen auf die Krankheit Akromegalie) ausführlich in einer gemeinsamen Studie Wer krank ist, geht ins Netz von der Abteilung Hypophysenchirurgie an der Neurochirurgischen Klinik der Universität Hamburg Eppendorf und dem Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung der Universität Hamburg untersucht. Im Rahmen der Studie wurde anhand der eigenen empirischen Untersuchung sowie anderer Studien der Zusammenhang zwischen Mündigkeit und Medienkompetenz betont. Fazit dieser Untersuchung: Eine entscheidende Voraussetzung für die Kompetenz von Patienten ist ihre Fähigkeit, sich Informationen zu beschaffen und die zu verarbeiten. In diesem Sinne sind mündige Patienten in erster Linie medienkompetente Patienten. Allerdings muss hier kritisch darauf hingewiesen werden, dass eine solche aktive Beteiligung nicht von allen Patienten erwünscht und auch nicht für alle geeignet ist (z.B. aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands, des Alters, mangelnder Bildung oder unzureichender Sprachkenntnisse). Nach wie vor sind es bestimmte Bevölkerungsschichten, vor allem Personen mit höherer Bildung, die über eine entsprechende Medienkompetenz sowie über eine gewisse fachliche medizinische Kompetenz verfügen, um die entsprechenden Informationsangebote zu nutzen. Wir sehen in der modernen Entwicklung neben einem positiven auch einen gefährlichen Trend, dass bei einer solchen Gesundheitspolitik zu viel Verantwortung auf den einzelnen Patienten übertragen wird. Das kann wiederum zur Benachteiligung bestimmter Bevölkerungsgruppen führen, die dieser Verantwortung nicht gewachsen sind.
Alla-Maria Gurjanov wurde 1970 in St. Petersburg, Russland (damals Leningrad, UdSSR) geboren und wohnt seit 1991 in Hannover. Sie studierte Informationsmanagement an der Fachhochschule Hannover (Fachbereich Informations- und Kommunikationswesen) und schloss dieses Studium 1999 mit Abschluss Diplom-Dokumentarin (FH) ab. Danach arbeitete sie an der Medizinischen Hochschule Hannover als medizinische Dokumentarin und sammelte zahlreiche Erfahrungen im Bereich der medizinischen Information und Kommunikation. 2009 absolvierte sie erfolgreich ein Aufbaustudium der Multimedialen Kommunikation an der Hannöverschen Hochschule für Musik, Theater und Medien mit dem akademischen Grad Master of Arts. Ihr besonderes Interesse gilt dem Thema Gesundheitskommunikation im Internet.
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