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- Der Motivationskreislauf in Non-Profit-Organisationen: Schlüsselfaktor für die Arbeit mit Haupt- und Ehrenamtlichen
Soziologie
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2022
AuflagenNr.: 1
Seiten: 88
Abb.: 14
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Der Autor beschäftigt sich in diesem Buch mit der außerordentlichen Bedeutung von Motivation für die Freiwilligenarbeit. Diese spielt nicht nur für ehrenamtlich Tätige, sondern auch für professionelle Mitarbeiter eine entscheidende Rolle. In einer Einführung werden beide Themenbereiche genauer untersucht und deren Entwicklung sowie Bedeutung näher erläutert. Wie sieht die Motivation von Freiwilligen im System Non-Profit-Organisation aus? Wo treffen beide Faktoren aufeinander und wie muss die Arbeit mit den freiwilligen Helfern gestaltet werden, um eine gelungene und nachhaltige Arbeit zu leisten? Diese Fragen betrachtet der Autor auf praktische Weise und macht Vorschläge zur Handlungsgestaltung. Im letzten Kapitel wird ein flexibles, je nach den Bedürfnissen der Institution veränderbares Modell zur Optimierung der Motivation angefertigt. Die Motivation aller wichtigen Akteure wird unter die Lupe genommen und mögliche Einflüsse auf deren Antrieb herausgestellt. Das Buch stellt einen praktischen Ratgeber für ehrenamtlich wie hauptamtlich aktive Freiwilligenmanager und Non-Profit-Organisationen dar. Die gesammelten Hinweise aus dem Praxisleben werden vielerorts durch Beschreibungen wissenschaftlicher Studien gestützt.
Textprobe: Kapitel 2, Grundlegende Erkenntnisse der Motivationsforschung: Bevor im 3. und 4. Kapitel die spezifischen Motivationen von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Akteuren der Freiwilligenarbeit untersucht werden, müssen die Voraussetzungen zum grundlegenden Verständnis des Motivationsbegriffes und korrespondierender Aspekte geschaffen werden. Im folgenden Abschnitt werden die Bedeutungen von Motiv und Motivation definiert. Anschließend werden mehrere inhaltliche und prozessuale Modelle erläutert, die verschiedene Ansätze zur Erklärung von Motivation zum Gegenstand haben. Auf die betrachteten Modelle wird an späterer Stelle zurückgegriffen. Schlussendlich werden Genese, Stellenwert, Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Selbst- und Fremdmotivation dargestellt, um deren Relevanz für den Prozess des Freiwilligenmanagements erfassbar zu machen. 2.1, Zur Definition von Motiv und Motivation: Für eine Begriffserklärung von Motiv und Motivation muss vorausgeschickt werden, dass für beide Termini eine Vielzahl unterschiedlich ausführlicher und abstrakter Beschreibungen in der Fachliteratur vorhanden sind. Das Motiv betreffend beschränkt sich die vorliegende Erläuterung auf die Deutung der Bezugwissenschaft Psychologie, während die Definition der Motivation als allgemein humanwissenschaftlich gültig betrachtet werden kann. Da die Erklärungsansätze für den Motivationsbegriff die Verwendung des Motivs beinhalten, wird dieses zuerst behandelt. 2.1.1, Definition Motiv: Das Motiv (lat. Motus = Bewegung, Antrieb) bezeichnet thematisch abgrenzbare Bewertungsdispositionen oder auch Persönlichkeitseigenschaften, die aussagen, wie gravierend für einen Menschen eine bestimmte Art von Zielen ist. Sie werden als Komponenten der Selbststeuerung angesehen, da sie die persönliche Bedürfnisbefriedigung ermöglichen. Motive verhelfen dazu, sozialen Rollenbildern und kulturellen Wertanschauungen gerecht zu werden und stellen die Erfahrungen da, die im Zusammenhang mit Bedürfnissen im Leben gemacht wurden. Die Forschung betrachtet Leistungs-, Anschluss- und Machtmotiv als Hauptmotive. Das Vorhandensein und die Intensität von Motiven können durch den Thematischen Auffassungstest (TAT) nach Murray und Morgan oder dem Operanten Motivtest (OMT) nach Kuhl und Scheffler gemessen werden. Beide funktionieren projektiv, indem den Probanden Bilder vorgelegt werden und Assoziationen dazu abgefragt werden. 2.1.2, Definition Motivation: Trifft ein Mensch die Aussage, zur Erlangung eines bestimmten Zustandes ‘hoch motiviert zu sein’, kann dies bedeuten, dass er alle Kräfte mobilisiert, um sein Ziel zu erreichen und bis zum Zeitpunkt der Realisation auch nur hierauf fixiert ist. Dies impliziert, dass die Person (vgl. Rheinberg, F. 2008, S. 14) a) ein Ziel hat, b) sich anstrengt und c) sich bei dessen Verfolgung nicht ablenken lässt. Sie erlebt sich selbst in einem Zustand des Wollens, der Anspannung, ja sogar Ruhelosigkeit. Der Neurowissenschaftler DeCharms hat dieses Begriffsverständnis von Motivation prägnant als ‘so etwas, wie die milde Form einer Besessenheit’. McClelland teilt mögliche Ziele menschlichen Handelns in drei große Klassen ein, nämlich a) mit Artgenossen zusammen zu sein, b) Einfluss auf die dingliche und soziale Umwelt zu haben und c) Unsicherheit zu reduzieren. Diese drei Klassen lassen sich wiederum auffächern: Das Zusammensein mit den Artgenossen könnte etwa mit Anschluss, Intimität und Sexualität in Verbindung stehen, die Einflussnahme auf die dingliche und soziale Umwelt mit Leistung, Macht und Aggression zusammenhängen und die Unsicherheit mit Furcht und Entdeckung verbunden werden. Schon ist eine Vielfalt von Zielen und Motivationsformen vorhanden (die aber als weder endgültig noch erschöpfend bezeichnet werden kann). Die unterschiedliche Bewertung der Ziele geschieht durch das Motiv. Damit eine Bewertungszuordnung stattfinden kann, muss allerdings noch eine Anregung durch einen Anreiz erfolgen. Dieser signalisiert, durch die Abwägung von Attraktivität und Machbarkeit, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, das Ziel zu erreichen oder zu verfehlen. Aus dem Motiv wird ein Prozessgeschehen – die Motivation – aufgrund dessen gehandelt wird. Verschiedene Modellvorstellungen gehen davon aus, dass diese Handlungen alleine durch Affekte und Antizipation ausgelöst werden und nicht bewusst ausgearbeitet werden. Zusammenfassend betrachtet kann Motivation als die Gesamtheit von Motiven, die einen Menschen zu einer Handlung bewegen, beschrieben werden. Es gibt dabei viele verschiedene Arten von Motivation. In einer Kurzdefinition wird sie auch als ‘Summe der Beweggründe’ bezeichnet.
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